Tyler, the Creator: 10 Jahre Rebellion gegen das System

Im März nächsten Jahres wird Tyler, the Creator dreißig Jahre alt. Die Veröffentlichung seines ersten (Solo-)Mixtapes liegt dann bereits ganze elf Jahre zurück. Grund genug, um auf die Karriere des Mannes zurückzublicken, der zeitweise nicht in das Vereinigte Königreich einreisen durfte, da seine Texte dort mit terroristischen Schriften gleichgesetzt wurden.

"F*ck 2DopeBoyz": Immer gegen das Etablissement

"We don't f*cking make Horrorcore, you f*cking idiots. Listen deeper than the music, before you put us in a box." (Sandwitches)

Mit diesen Worten stellte Tyler am Ende seiner ersten kommerziell veröffentlichten Single "Sandwitches" bereits 2011 klar, dass sein Schaffen und das der um ihn geformten Gruppe "Odd Future" keine Genrebezeichnung braucht. Ein Statement, welches neun Jahre später vielleicht mehr denn je zutrifft. Bis heute scheinen die Konventionen der Musikindustrie für den Künstler aus Kalifornien nichts weiter als lästiger Ballast, den es abzulegen gilt.

2007 gründete Tyler Gregory Okonma die Gruppierung "Odd Future", welche im Folgejahr ihr erstes Mixtape veröffentlichte. Die Songs klangen roh und unfertig, doch trotzdem blitzte an einigen Stellen schon das Talent des Creators durch, der zu der Zeit noch als "Ace, the Creator" unterwegs war. Er selbst nahm 2007 ebenfalls ein Mixtape mit dem Namen "At Your Own Risk"auf, welches allerdings nie offiziell veröffentlicht wurde.

Der ganze Name seiner Gruppe war eigentlich "Odd Future Wolf Gang Kill Them All", meist wurden aber bloß die Abkürzungen "OF", "Odd Future" oder "OFWGKTA" verwendet. Aus diesem Namen leiten sich bis heute viele Bezeichnungen ab. So wurden aus Fragmenten dieses Namens häufig Anagramme gebildet, wie "Golf Wang" oder "Flog Gnaw", die immer wieder Verwendung finden.

Bevor seine Musikkarriere wirklich durchstartete, hatte Tyler nach eigenen Angaben zwei "normale" Arbeitsplätze. Seinen Job bei Fed-Ex kündigte er jedoch nach nicht mal zwei Wochen und Starbucks feuerte ihn nach zwei Jahren.

2009 war es dann soweit: Tylers erstes Solorelease stand an und sollte bezeichnend für das sein, was die Fans in den kommenden Jahren erwarten würde. Müsste man den Sound des Tapes visualisieren, reicht es eigentlich, das bereits leicht verstörende Cover für "Bastard" anzuführen. Mit gerade Mal 18 Jahren besaß Okonma schon eine Stilfestigkeit, der andere Künstler ihre ganze Karriere hinterherjagen.

Das beim ersten hinschauen völlig normal wirkende Bild, entblößt auf den zweiten Blick entstellte und verzerrte Kindergesichter, mit teils dämonischen Zeichen auf der Stirn. Und ungefähr so hörte sich "Bastard" auch an. Nach einer kurzen Hasstirade gegen Musikblogs wie 2DopeBoyz, Hypebeasts und "post-Drake-ass"-Rapper beginnt das Album mit einem Gespräch zwischen Tyler und dessen fiktionalem Therapeuten Dr. TC.

In einem neun-strophigen Hin und Her zwischen ihm und Dr. TC thematisiert Tyler sein Leben, seine Probleme, seine familiäre Situation und seine Unsicherheiten. Alleine aus diesem Song könnte man wahrscheinlich unzählige Zeilen für eine gute Headline ziehen, die wahrscheinlich am häufigsten zitierte, ist mittlerweile jedoch wohl:

"My goal in life is a Grammy, hopefully mom'll attend the ceremony with all my homies" (Bastard)

Elf Jahre später sollte es soweit sein, bis dahin war es allerdings noch ein weiter Weg. Erst mal sollte es auf "Bastard" noch heiß hergehen. Der zwölfte Song des Tapes erhielt den Namen "Sarah", auch wenn bereits im ersten Track deutlich gemacht wurde, dass dies nicht wirklich der Name der berappten Freundin sei. Sarah (oder wer auch immer) brach Tyler wohl das Herz und frei nach Olli Schulz und der Hund Marie revanchierte er sich mit einer mehrminütigen Vergewaltigungsfantasie. Und da Liebe bekanntermaßen durch den Magen geht, verspeist Tyler seine ehemalige Herzdame in der letzten Strophe.

Der darauffolgende Song beginnt dann mit einem Jay-Z-Sample und auch für die nicht vorhandene Hook des Representer-Tracks wurde sich an Hovas "No Hook" bedient. Zwar ist "Jack and the Beanstalk" wohl auch eher mit einem Augenzwinkern zu betrachten, trotzdem kommen hier auch klassische Rapfans auf ihre Kosten. Diese Vielseitigkeit und das kinderleichte Bespielen von unterschiedlichsten artistischen Zweigen machte Tyler, the Creator für so viele junge Rapfans über Nacht zu einer Ikone. Skater-Punk im Hiphop-Kostüm, natürlich immer mit der nötigen Prise Schockfaktor.

Manch einer zog da bereits Parallelen zu einem gewissen Marshall Mathers. Dieser nahm 2013 "Odd Future" als Vorgruppe für seine Europatour mit, bevor das Verhältnis 2018 ein wenig zerrüttete.

Kurzer Funfact: Seit "Bastard" sorgte Tyler immer dafür, dass der zehnte Song seiner Alben ein Doppel-Track war. Eine subtile Signatur, ganz im Stile von Pharrell Williams.

Knapp ein Jahr nach "Bastard" veröffentlichte Tyler das legendäre Musikvideo zu "Yonkers" und brachte damit die Glut, die sein Mixtape entfacht hatte, endgültig zum Brennen. Das von Wolf Haley, eine von Okonmas vielen Persönlichkeiten, gedrehte Video verhalf ihm zu Anerkennung, weit über die Skaterszene in Kalifornien hinaus. Wieder einmal bewies der noch so junge Künstler nicht nur lyrische und melodische Raffinesse, sondern auch, dass sein visuelles Verständnis dem großen Rest der Szene um Welten voraus war. Ob die paradoxen Zeilen, der abgedrehte Beat oder die Frage "Hat er die Kakerlake wirklich gegessen?" – man kam kaum an diesem Werk vorbei.

Goblin & Wolf: Tyler als die Stimme einer Jugend

"Yonkers" wurde die erste Video-Single zu Tylers 2011 erschienenem Debütalbum "Goblin", über welches sich die Geister bis heute streiten. Für die einen ist es das schlechteste Werk der Diskografie, für andere ist ein gutes Album und wichtiger Wegbereiter für das, was die Fans zwei Jahre später mit "Wolf" erwarten würde.

Wie auch sein Mixtape war "Goblin" vom Sound noch relativ roh. Wer heutzutage an Tyler, the Creator denkt, verbindet ihn wahrscheinlich mit ausgeklügelter Produktion und vermeintlich künstlerisch ansprechenden Kompositionen. Damals klang das Ganze zwar deutlich amateurhafter, trotzdem merkte man bereits, dass alles aus einem Guss erschien. Die noch relativ einfachen Beats klangen bereits beunruhigend und erinnerten teils an einen Drogentrip. Diese sperrigen Instrumentals trafen auf Lyrics, die wieder einmal durch eine Mischung aus Schockfaktor und tiefsinnigen Gedanken bestechen konnten. Zumindest teilweise. Andere Lyrics machten sogar den wieder auftauchenden Dr. TC fassungslos:

"R*pe a pregnant b*tch and tell my friends i had a thr*esome" (Tron Cat)

Für viele war Goblin auch der erste Berührungspunkt mit einem Künstler, der erst drei Monate zuvor angefangen hatte, Musik zu veröffentlichen: Frank Ocean. Das damalige "Odd Future"-Mitgleid stieg in den folgenden Jahren zu einem der größten Contemporary-Artists auf. Sein Feature-Track "She" war ein definitives Highlight des Albums und erhielt ein gebührendes Video.

Trotz der kontroversen Texte und dem düsteren Sound brachte "Goblin" Tyler auch die Aufmerksamkeit der Mainstream-Medien, die er noch ein Werk zuvor mit Hasstiraden überschüttet hatte. Im November desselben Jahres gewann er den MTV Music Award in der Kategorie "Best New Artist". Seine gesteigerte mediale Aufmerksamkeit und eine fast unheimlich treue Fanschaft bescherten ihm und "Odd Future" die Möglichkeit, über den Tellerrand der Musik zu schauen. So produzierte die Gruppe eine "Jackass"-ähnliche Show mit dem Namen "Loiter Squad", in welcher die Mitglieder in kleinen Sketchen auftraten. Die mehrminütigen Szenen zeigten "Odd Future" in absurden Situationen, Pranks oder Comedy-Stücken.

Auch ein eigenes Festival wurde auf die Beine gestellt. Der "Odd Future Carnival" brachte nicht nur Künstler wie Action Bronson oder Lil Wayne auf die Bühne, sondern bot den in Massen anströmenden Fans auch Attraktionen, die eigentlich nur in Vergnügungsparks beheimatet sind. Mittlerweile nennt sich das Festival "Camp Flog Gnaw" und hat sich von einem Ein-Tages-Festival mit vier Acts zu einer großen Institution im Festival-Game etabliert. Im letzten Jahr war Drake der Headliner.

Ein weiterer, bis heute wichtiger Teil von Tylers Karriere ist Mode. Sein Fashion-Geschmack war zu der Zeit relativ weit ab vom Mainstream und orientierte sich größtenteils an der Skateboardingszene. Passen dazu gründete er sein eigenes Modelabel, welches mittlerweile unter dem Namen "Golf le Fleur" weit bis in die höchsten Modekreise bekannt ist. Damals verkaufte die Gruppe ihren Merch in kleinen Pop-Up-Stores, die bei Eröffnung den halben Block auf den Kopf drehten. Der Andrang und die Nachfrage waren so hoch, dass es selbst in Deutschland nicht unüblich war, Personen mit OF-Donut-Shirts zu sehen. Außerdem trug Tyler maßgeblich zur Wiederauferstehung des New Yorker Modelabels "Supreme" bei.

"I know they see me/
Your pants got a flood, a little bit Katrina/
Oh you wearin' Vans and Supreme this season?/
Stop lyin' to yourself, n*gga, me the reason" (Tyler, the Creator - What the f*ck right now)

Mitte 2013 erschien dann "Wolf". Ein Album, das bis heute für viele als das Magnum Opus des Rappers gilt. "Wolf" ist der letzte Auftritt Dr. TCs als Albumguide und bedeutet gleichzeitig den Abschluss von Tylers jugendlichem Soundbild. Ein letztes Mal sollte alles zusammenkommen, was seine Fans in den Jahren zuvor lieben gelernt hatten. Düstere abgef*ckte Texte, die trotzdem tief Blicken ließen, in die Seele eines jungen Mannes, der einerseits wütend auf die Welt war und andererseits bloß seinen Vater vermisste. Nur dieses Mal sollte die Produktion mit der lyrischen Qualität mithalten können. Bis auf einen Track produzierte Tyler das gesamte Album alleine und die musikalische Steigerung der letzten Jahre war nicht zu übersehen. Auch die Featuregäste wurden mit Pharrell Williams und Erykah Badu deutlich hochkarätiger.

Selten gab es ein so stimmiges Album, das gleichzeitig doch so leicht runter ging. Wo manch einer zuvor noch von vermeintlich mittelmäßigen Beats abgeschreckt war, gab es jetzt nahezu perfekt ausproduzierte Tracks, die selbst für die Leute hörbar waren, die nichts mit den Texten anfangen konnten. So wurde "Wolf" auch Tylers bis dahin kommerziell erfolgreichstes Album und stieg auf Platz drei der Billboard Top 100 Charts ein.

Alte und neue Fans waren restlos bedient und so zog sich Tyler eine Weile zurück. Genau genommen knapp zwei Jahre, bis dann 2015 "Cherry Bomb" erschien. Ein katastrophales Album, das Okonma in einem ganz neuen Gewand zeigen sollte, welches viele ehemalige Fans abstoßen würde.

Cherry Bomb und der Wandel von Musik zu Kunst

Zwei Jahre wurden die Fans heißgemacht auf ein neues Tyler, the Creator Album und im April 2015 war es dann soweit. Bloß vier Tage nach der ersten offiziellen Ankündigung erschien "Cherry Bomb" und unterwältigte den Großteil seiner Fans in unglaublichem Maße. Die einst düsteren Beats und obszönen Texte wurden getauscht gegen etwas Wildes und noch schwerer Zugängliches. Jazz und Soul trafen hier auf Experimental-Einflüsse und ergaben ein kaum genießbares Gemisch. Wahrscheinlich spricht hier auch ein wenig die persönliche Enttäuschung, aber für viele Fans bedeutete "Cherry Bomb" ein zu drastischer Stilbruch, der Tyler-untypisch auch noch relativ unsauber ausgeführt wurde.

Für manch einen endete die Karriere des Künstlers aus Kalifornien am 13. April 2015. Denn obwohl "Cherry Bomb" auch bei Musikportalen und Kritikern keinen großen Anklang fand, bedeutete es einen Umbruch. Tyler hatte etwas gewagt. Nicht wie zuvor, als er versuchte, immer noch eine Schock-Schippe draufzulegen, sondern durch das Vorhaben mal wieder Genrekonventionen zu brechen. Dieses Mal brach er jedoch mit eben den Konventionen, die er zuvor etabliert hatte. Zu groß war der Schnitt zwischen den alten Werken und der neuen Richtung. Tyler hatte sich nicht weiterentwickelt, er hatte sich neu erfunden.

Ganz ablegen konnte er die Sünden seiner Vergangenheit jedoch nicht. Der Australien-Teil seiner Welttournee zu "Cherry Bomb" musste abgesagt werden, nachdem die feministische Gruppe "Collective Shout" gegen sein Auftreten protestiert hatte. Zu abstoßend seien seine alten Texte gewesen, misogyn und homophob solle er sein. Bezogen wurde sich auf die bereits zuvor erwähnten Texte von "Bastard" und "Goblin". Schon 2014 verwehrte man "Odd Future" die Einreise nach Neuseeland, da die Gruppe angeblich zu Gewalt aufrufe und so eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen würde.

Und auch nach Großbritannien durfte der Rapper nicht reisen. 2015 wurde ihm die Einreise für drei bis fünf Jahre untersagt. Die Grundlage dafür bildete eine Richtlinie, die eigentlich verhindern sollte, dass Menschen mit terroristischen Absichten in das Vereinigte Königreich einreisen. Als Grund wurden die Texte der Songs "VCR", "Sarah", "French!", "Blow" und "Tron Cat" genannt.

Die als Teenager einst künstlerisch formulierten Gewaltfantasien erfüllten Jahre später ihr Ziel: die Hörer zu schocken.

Im Mai 2015 löste sich "Odd Future" offiziell auf. Trotzdem verblieb Tyler wohl mit den meisten ehemaligen Mitgliedern in einem guten Verhältnis. Allerdings bahnte sich eine neue Freundschaft an, mit einem ebenso modebegeisterten jungen Künstler aus New York. Wie die Freundschaft mit A$AP Rocky begann und eine gemeinsame Tour zustande kam, berichten die beiden wohl am schönsten selbst:

Gegenüber Hypebeast sagte Rocky 2016 über Tyler:

"Er ist so sehr mit mir verbunden wie die meisten des A$AP Mobs. Er ist mein Bruder. Ich wünschte, ich hätte ihn bereits mein ganzes Leben gekannt."

("That n*gga is just as much blood to me as most of my A$AP n*ggas. That's my bro. I wish I knew that n*gga my whole life.")

In den folgenden zwei Jahren veröffentlichte Tyler kein eigenes Album, verschwand jedoch auch nicht komplett von der Bildfläche. 2016 war er auf dem "Cozy Tape Vol. 1" seines neuen besten Homies Rocky, beziehungsweise des A$AP Mobs. Auf "Telephone Calls" ließ er seine Fans kurz wissen, dass er trotz Auszeit das Rappen in keiner Weise verlernt hatte.

Grammy-Time: "Flower Boy" & "Igor"

2017 meldete sich Tyler dann mit der energiegeladenen Single "Who Dat Boy" zurück, welche sowohl auf dem Song als auch im Video natürlich A$AP Rocky featurte. "Who Dat Boy" schien die Vision zu verwirklichen, an der "Cherry Bomb" zuvor gescheitert war. Das lockere Verschmelzen von Genres, ohne in eine Schublade gepackt werden zu können. Auch das Video war verstörend genug, als dass sich alte Fans nicht zurückhalten konnten, auch ein wenig gespannt auf das neue Album zu sein. Kurz darauf erschien "911 / Mr. Lonely" und blies Kritiker vom Hocker. Tylers melodisches Verständnis und die Qualität des Sounds erreichten ein bis dato neues Level für den Künstler. Zwar trauerten immer noch einige wenige dem alten rebellischen Tyler hinterher, scheinbar ohne zu verstehen, dass sein neues Werk in einer vom Trap geprägten Szene ebenso aufmüpfig war wie seine alten Alben.

"Flower Boy" wurde mit positiven Kritiken überschüttet und brachte Tyler seine erste eigene Grammy Nominierung. Zwar verlor er in diesem Jahr noch gegen Kendricks "Damn", den Sprung vom Rapper zum Künstler hatte er mit diesem Album aber für fast alle endgültig geschafft. Textlich hatte "Flower Boy" wenig mit Tylers Ursprüngen zutun. Gewalt und Hass waren Introspektive und Liebe gewichen. Nach einer Auswertung von "Hiphop By The Numbers" sieht die Verteilung der Themen auf den jewiligen Alben so aus:

"Introspection" ist dabei ein schlecht gewählter Begriff, da darunter nur Lines erfasst werden, in welchen Tyler seine Probleme konstruktiv reflektiert. Nicht aber die, in welchen er seine Probleme lediglich nennt. Trotzdem ist ein eindeutiger Trend zur Reife erkennbar, zumindest was seine Gewaltfantasien anging.

Nach "Flower Boy" wurde es musikalisch ruhiger um Tyler. Er schien sein Augenmerk nun verstärkt auf Mode und sein Fashionlabel zu legen. Was als Merch angefangen hatte, war nun zu einer etablierten Modemarke geworden, die eigene Runway-Shows veranstaltete. Um dieser Prätention gerecht zu werden, hieß es nun schließlich auch nicht mehr "Golf Wang" sonder "Golf le Fleur". Der Skaterlook wich schrillen Farben und extravaganten Outfits.

So wunderte es auch kaum jemanden, als Tyler sein 2019 erscheinendes Album "Igor" in einem funkelnden Anzug und mit blonder Bob-Perrücke ankündigte. Es passte zu seiner neuen "artsy"-Art. Knapp zwei Wochen nach der ersten Ankündigun erschien das Album bereits und begeisterte Kritiker auf ein Neues. Igor knüpfte da an, wo "Flower Boy" aufgehört hatte. Melodische Gesänge, softe Produktion, RnB-Stars als Featuregäste und ein sommerlicher Vibe brachten Tyler dahin, wovon er fast genau 10 Jahre zuvor geträumt hatte.

Am 26. Januar 2020 gewann Tyler, the Creator seinen ersten Grammy für das beste Rap Album des Jahres. So wie er es prophezeit hatte, saßen Freunde aus "Odd Future"-Zeiten mit ihm im Publikum. Seine Mom begleitete ihn auf die Bühne und freute sich sichtlich so sehr, wie sich wahrscheinlich bloß eine Mutter freuen kann.

Während alle Anwesenden besonders formal für die Zeremonie angezogen sind, sieht man Tyler bekleidet mit einer Cap und einem rot-weiß gestreiften Polo-Shirt. Auch über eine Dekade nach seinem Debüt gelten für Tyler, the Creator wohl immer noch keine Konventionen.

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