Studie: Warum Smartphones Gift für die Psyche sind

Laut einer neuen Studie fallen das Risiko für Depressionen und letztendlich sogar Suizidgedanken mit einer Sache zusammen, die fast jeder mag und nahezu jeder benutzt – dem Smartphone. Das Gerät findet quasi überall statt und ist damit auch in die urbane Kultur hineingewachsen. Rapper promoten sich mit den Mitteln eines Smartphones und Teenager treten gleichermaßen mit ihren Idolen in Kontakt. Vor allem diese Gruppe Jugendlicher sei seit 2012 vermehrt von mentalen Problemen betroffen. Nach Jean Twenge, die an der wissenschaftlichen Arbeit mitgewirkt hat, geht diese Entwicklung mit dem globalen Siegeszug des Smartphones einher.

Wenn wir uns vor Augen führen, wie normal der ständige Gebrauch der Mini-Computer geworden ist, dann liest sich so eine Studie wenig verheißungsvoll. Es gibt kaum noch Teenager, die sich ihre Zeit nicht mit Selfies, ihrem Instafeed oder Instant-Messengern vertreiben. Die Augen wandern ständig zum Display und sorgen für gebückte Gestalten auf den Straßen.

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Twenge hat nun mit ihrem Team herausgefunden, dass fünf oder mehr Stunden tägliche Smartphonenutzung besonders negative Folgen herbeiführen. Die Chance einen Risikofaktor für Suizid aufzubauen (wie beispielsweise eine Depression) steige um 71 (!) Prozent. Dabei wäre der Content total egal. Ob Bonez MC epische Insta-Stories, Beauty-Tipps von Bibi oder niedliche Katzenvideos – es macht demnach keinen Unterschied, was angeschaut wird. Allein die Verweildauer vor dem kleinen Bildschirm ist wohl der ausschlaggebende Punkt.

Die Autorin richtet ihren wissenschaftlichen Blick vermehrt auf das Leben von Jugendlichen. In einem weiteren Artikel stellt sie die Frage, ob Smartphones bereits eine ganze Generation auf dem Gewissen haben. Gemäß den Forschungen führe der exzessive Konsum zu mentalen Problemen. Zwei Stunden oder weniger sollten die Heranwachsenden pro Tag an dem Gerät verbringen. Den Rest des Tages solle man mit Inhalten füllen, die die Psyche stärken und glücklich machen. Als Beispiele nennt Twenge: Freunde und Familienangehörige im realen Leben treffen, Feiern gehen oder sportliche Aktivitäten.

"I think a great rule for both teens and adults is to try to keep your use at two hours a day or less,” she said. “And then you put that phone down, and you spend the rest of your time on things that are better for mental health and happiness, like sleeping, seeing friends and family face to face, getting out and exercising."

Wer also immer schon gedacht hat, dass diese Dauerpräsenz vor dem Bildschirm nicht ganz gesund sein kann, sieht sich durch diese Studie bestätigt. Allerdings sei hierzu nochmal gesagt, dass es sich bei der Risikogruppe nicht um Erwachsene handelt, sondern um Menschen in der Pubertät. Wer den Hormonkrieg schon hinter sich hat, der weiß, dass es auch ohne krassses Handy keine einfache Zeit war. Die Technikrevolution führt nun wohl aber dazu, dass das Erwachsenwerden noch ein wenig anstrengender geworden ist, insofern der Umgang mit dem digitalen Fortschritt zu sorglos ausfällt.

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