splash! 17 Impressionen: Das splash! feiert seine Weltmeister

Etwas wehmütig registrierten wir im Laufe der Fahrt zum Gelände, dass dies wohl dieses Jahr unsere letzte Fahrt zum Gelände sein dürfte. Antrieb genug, noch einmal alles aus dem letzten Tag herauszuholen, um dem splash!-Wochenende einen würdigen Abschluss zu bescheren.

Den Festivaltag begannen wir mit dem Auftritt des Weiße Scheiße-Oberhauptes JAW, der gemeinsam mit eypro-Mitglied Djin das Publikum vor der Hauptbühne zum Ausrasten brachte. So verband Dr. Jotta im Rahmen seiner Sprechstunde Songs seiner ersten musikalischen Werke mit den zuletzt erschienenen Songs, wie beispielsweise dem szenekritischen Fremdkörper. Das Publikum nahm den Auftritt großartig an und skandierte textsicher die prägnantesten Textzeilen eines jeden Songs.

Nachdem wir uns beim anschließenden Auftritt einige kleine Einblicke in das kommende Soloalbum Nix mehr egal von Ahzumjot holten, ging es für uns weiter zur großen splash!-Diskussion zum Thema Hype mit RAF Camora, Sierra Kidd, Sebastian Schweizer und einigen anderen Vertretern der Musik- und Medienindustrie. Diese diskutierten angeregt über den aktuellen Boom im deutschen Rap und über die Gefahr einer Blasenbildung wie um das Jahr 2000. Hierbei gaben die Indipendenza-Vertreter überraschend konkrete Absatzziele zum jüngst erschienenen Sierra Kidd-Album Nirgendwer. So sei RAF mit 20.000 verkauften Einheiten des jungen Newcomers zufrieden. Ob dieses Ziel mit dem jüngst auf Platz 6 eingestiegenen Album erreicht wurde, ließ er allerdings offen. An eine Blasenbildung wollte, trotz des zurzeit überschwänglichen Erfolgs, niemand so recht glauben.

Von dieser Diskussion aus ging es für uns direkt zur Samoa Stage, auf der der Chimperator-Künstler Teesy den Fans Teile seines kommenden Albums Glücksrezepte präsentierte. Außerdem verriet er auf der Bühne exklusive, dass er auf dem Song Generation Maybe mit Megaloh zusammenarbeiten wird. Das Video hierzu wird am heutigen Dienstag um 16 Uhr Premiere feiern.

Im Anschluss stimmten wir uns beim Auftritt von Left Boy bereits auf das anstehende WM-Finale ein. Dieses auf dem splash! gemeinsam mit tausenden Rapfans zu sehen, stellt die perfekte Symbiose der wohl schönsten Nebensachen der Welt dar. Die perfekte Vorraussetzung für einen absolut magischen Abend. So pilgerten unzählige Menschen zur Hauptbühne des Festival-Geländes, auf dem das Finale gezeigt wurde. Die Stimmung war großartig und immer wieder stimmten die Fans lauthals Fangesänge an. Auf das Spiel an sich werde ich an dieser Stelle nicht eingehen, da euch dieses noch die nächsten Wochen in sämtlichen Zeitungen, auf allen Fernseh- beziehungsweise Radiosendern und auf eher weniger lustigen Memebildern verfolgen wird.

Nach nervenaufreibenden 120 Minuten war es dann geschafft und das gesamte splash!-Festival feierte extatisch den vierten Weltmeistertitel der Bundesrepublik. Noch bevor die Euphorie abgeklungen war, betrat Nummer-1-Rapper Cro gemeinsam mit seiner Band und einem Deutschland-Trikot die Bühne, um diese im Anschluss sprichwörtlich auseinanderzunehmen. Wer nach dieser Show noch behauptet, Cro sei kein Rapper, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Unfassbar, was der Chimperator-Künstler da auf der Bühne ablieferte.

Nach diesem Auftritt war aber noch lange nicht Schluss und so feierten die Festivalbesucher bis zum Morgengrauen den Gewinn der Weltmeisterschaft und den Abschluss eines großartigen Festivals.

Auf Wiedersehen splash!.