Das sind die Meinungen zum neuen Bushido-Album "Black Friday"

14 Songs, zehn Bonus-Tracks: Bushidos neues Solo-Album Black Friday ist da – und sorgt für Gesprächsstoff. Auch über die Deutschrap-Szene hinaus. 

Wie kommen die Tracks bei Fans und Kritikern an? Was sind die Meinungen zu den Feature Parts von Shindy, Fler, Ali Bumaye, Laas Unltd., Frauenarzt & Taktloss, M.O.030, Metrickz und AK Ausserkontrolle? Wie ist der allgemeine Eindruck von der Platte nach einigen Tagen? 

Wir sind diesen Fragen auf den Grund gegangen und haben die verschiedensten Meinungen aus dem Netz zu Black Friday rausgesucht. Dabei kommen sowohl die Fans, als auch Autoren vom Spiegel und von laut.de zu Wort. 

1. "Wieder mal ein gelungenes Bushido-Album"

Im Großen und Ganzen scheint Bushidos neues Werk gut anzukommen. Zurzeit kann es 4,0 von 5 Sternen auf Amazon verbuchen. 

Ein Käufer hebt hervor, dass Beats und Texte für "einen frischen Wind" sorgen würden. Dabei scheint für ihn vor allem der Stil der Bonus-EP herauszustechen, da die Tracks "deutlich härter" seien.

Auch der Inhalt der Box findet lobende Erwähnung, sodass der Käufer vier Sterne verteilt. 

2. "Leider etwas zu monoton"

An anderer Stelle wird allerdings auch Kritik geäußert. Besonders oft liest man, dass den Hörern das Album über weite Teile zu monoton sei. Ein Käufer bemängelt zwar Monotonie und fehlenden Wiedererkennungswert, lobt allerdings die Features und den Boxinhalt. 

Einige andere Fans gehen da schon härter mit Black Friday ins Gericht.

"Die Tracks sind fast alle sehr langweilig, monoton und kurz!"

Von "katastrophal langweilig" ist in einer Amazon-Bewertung die Rede. Dies träfe sogar auf den Shindy-Part zu, der auf dem Track Moonwalk zu hören ist. Zudem heißt es, der egj-Chef habe seine Parts "komplett langweilig eingerappt".

3. "Die Leute haben den nachdenklichen Bushido vermisst"

Besondere Erwähnung in vielen Bewertungen und Kommentaren findet der Track Oma Lise, den Bushido seiner Mutter widmet. Der persönliche Aspekt des Songs scheint viele Leute anzusprechen.

Auf Facebook äußert ein Fan:

"Oma Lise hat mir richtig Gänsehaut gemacht, Respekt an dich. Ich glaube, es ist unvorstellbar, wie hart es für dich sein musste den Song zu machen, aber meiner Meinung nach war das die richtige Entscheidung."

Ein Amazon-Käufer erklärt die Mischung aus harten und gefühlvollen Songs als gelungen und äußert:

"Zu Oma Lise braucht man nicht viel sagen, der Song spricht für sich. Hat mich sehr berührt. Ich glaube, die Leute haben den nachdenklichen Bushido vermisst."

In einer anderen Bewertung heißt es sogar, Oma Lise sei "der beste Song, den Bushido je gemacht hat". 

4. "Die Stücke sind so vorhersehbar wie Bushidos Wut auf die Welt eben ist"

Eine weniger positive Meinung wird in den Black Friday-Rezension bei Spiegel Online deutlich.

Der Autor kann Bushidos neuem Album so gut wie nichts Positives abgewinnen:

"Worum geht es diesem Mann auf Black Friday, immerhin Bushidos zwölftes Album? Gibt's was Neues? Eher nicht. Die Stücke sind so vorhersehbar wie Bushidos Wut auf die Welt eben ist. Sie handeln davon, dass er Konten in der Schweiz und in Liechtenstein hat. Dass er die Mütter von allen möglichen Leuten f*ckt. Dass die Polizei hinter ihm her ist. Dass er Berliner ist und bleibt. Dass alle anderen fake sind. Ein großer Rapper ist er nie gewesen und wird es auch nicht mehr."

Besonders originell sei Black Friday nicht, immerhin treffe Bushido aber einen Nerv und würde sich im Ansatz mit der Diskussion um die Gentrifizierung deutscher Städte beschäftigen, gesteht ihm der Spiegel-Autor zu.

"Tatsächlich ist die Konfrontation mit der neuen deutschen Realität der einzige Moment auf Black Friday an dem die Platte interessant wird: Das Titelstück ist ein großer Hassgesang auf Hipster, Leute, die in 'Veganer-WGs' wohnen, 'Club Mate' trinken und Kinder in der Kita haben."

Abgesehen davon sollte an der Stelle wohl erwähnt werden, dass in der Spiegel-Rezension weniger auf die musikalische Komponente von Bushidos neuem Album eingegangen wird, sondern mehr eine Beschäftigung mit den kürzlichen Kontroversen (Deutsche Post, Air Berlin, Streit mit Kollegah) um seine Person stattfindet.

Neues Bushido-Album: Angekommen in der Wutbürgerlichkeit - SPIEGEL ONLINE - Kultur

Wer den großen deutschen Popkünstler Anis Ferchichi alias Bushido auf der Höhe seines Könnens sehen möchte, muss sich nicht notwendigerweise sein neues Album "Black Friday" kaufen, das am Freitag erschienen ist. Es reicht, sich auf seiner Facebook-Seite den Film anzuschauen, den er an Bord eines Alitalia-Flugzeugs vom vergangenen Sonntag gemacht hat, das ihn und drei bärtige Freunde von München nach Berlin brachte.

5. "Dieses Werk klingt erwachsen"

In den Bewertungen lässt sich eine Meinung immer wieder lesen: Bushido sei gereift und habe ein "erwachsenes Album" abgeliefert.

"Dieses Werk klingt erwachsen. Es ist ein toller Mix und trifft sowohl den Sound aus den alten Klassikern und Best Ofs von Bushido, ist an vielen Stellen gleichzeitig sehr persönlich und regt zum Nachdenken an."

Ein anderer Amazon-Käufer fügt hinzu, die Tatsache, dass Bushido fast komplett auf Disses verzichtet, zeige, das der egj-Boss älter geworden sei und seine Tracks an Niveau gewonnen hätten.

6. "Nichts Besonderes"

Die vorangegangene Meinung können einige Käufer nicht teilen. Für viele ist das Album weder besonders gut noch besonders schlecht – ein Mittelding eben.

Ein Amazon-Käufer meint, die Musik schaffe es "irgendwie einfach nicht, zu überzeugen", obwohl Bushidos Flow sehr gut sei und er eine "passable Technik" vorweisen könne.

Lediglich "zwei bis drei gute Lieder" kann ein anderer Fan auf der Platte entdecken.

7. "Letztlich ist also fast alles so wie immer"

Zu einem positiven Ergebnis mit einigen Kritikpunkten kommt die Black Friday-Rezension, die es auf laut.de zu lesen gibt.

Der Autor hebt hervor, dass es neben der erwarteten "Pöbelei" auf dem Album überraschend "ein paar Einblicke in das Seelenleben von Anis Ferchichi" gebe – womit wir wieder bei Oma Lise wären.

Positiv werden auf laut.de die Tracks Gehen wir rein, Papa und Sodom und Gomorrha hervorgehoben. Auch CCNDA, der gemeinsame Track mit Fler, findet Anerkennung. Weniger gut scheinen die Songs Echte Berliner mit AK Ausserkontrolle, Angst mit Ali BumayeGeschlossene Gesellschaft und Ground Zero anzukommen. Wieso?

"Entweder hat man die Lines darauf schon zu Genüge gehört oder aber Bushido rappt einfach nicht so druckvoll und voller Überzeugung darauf."

Im Großen und Ganzen fällt die Bewertung allerdings positiv aus. Das Fazit:

"Nach dem ersten Hören stellt man fest: Unnachahmliche Attitüde, krasser Sound, klingt wie damals zu seinen Anfangszeiten, aber die Lyrics, die hat man so oder so ähnlich schon mal von Sonny Black gehört."

Nostalgie, Newcomer, neue Hits.

laut.de-Kritik Review von Robin Schmidt Das Gute an einem Bushido-Album ist ja, dass man vorher immer weiß, was man bekommt. In aller Regel werden hier ein paar Mütter beleidigt, wird da gegen ein paar Rapper oder Z-Promis geschossen und überhaupt alles runtergebuttert, was anderer Meinung ist als der selbsternannte ' King of Kingz'.

8. "Es ist alles dabei, was Bushido groß gemacht hat"

Was bleibt zu guter Letzt zu sagen? Vermutlich, dass die Meinungen auseinander gehen – wie es bei Bushido eben so oft der Fall ist.

Ein Amazon-Käufer trifft es mit seiner Aussage über Black Friday vermutlich ganz gut:

"Es ist alles dabei, was Bushido groß gemacht hat – deepe Lieder, harte Lieder, Abrechnungslieder. Es ist vielleicht nicht das Beste seiner Alben, aber es hat mit CCNDNA, Papa und Oma Lise drei überragende Lieder, die zu seinen besten gehören."

Jetzt wollen wir von dir wissen, was du über Black Friday denkst. Schreib deine Meinung in die Kommentare!

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