Hiphop.de Awards 2024 powered by Citroën
Am Ende des Jahres erinnern wir uns nicht nur an die ganzen Songs, die das Licht der Welt erblicken durften, sondern auch ihre visuellen Begleiter, a.k.a Musikvideos. Manch einer könnte meinen, dank Social Media und Kurzvideo-Hype seien Musikvideos nicht mehr das, was sie mal waren. Und irgendwo stimmt das auch: Um aus der Masse herauszustechen, braucht es heutzutage mehr als nur nette Effekte und hübsche Menschen. Bedeutet: Musikvideos unserer Zeit sind noch mal auf einem ganz anderen Level.
Das sind die besten Deutschrap-Musikvideos des Jahres 2024
Im Zuge der diesjährigen Hiphop.de-Awards wollen wir auf einige dieser besonderen Werke zurückblicken. Hier also unsere Nominierungen für das beste Musikvideo 2024 (ohne bestimmte Reihenfolge).
Wer den Award schließlich mit nach Hause nimmt, könnt ihr natürlich mitentscheiden. Welches Deutschrap-Video ist euer Favorit? Wer hat den diesjährigen Awards eurer Meinung nach verdient? Hier gelangt ihr zum Voting.
Bonez MC – früher sterben (dir. Shaho Casado)
Was würde passieren, wenn man heute stirbt? Wie sieht die Welt nach dem eigenen Tod aus? Diesen doch recht unangenehmen Fragen ist Bonez MC auf seinem Song "früher sterben" auf den Grund gegangen und hat sich dafür unter anderem die eigene Beerdigung von Shaho Casado visualisieren lassen. In dem Musikvideo zum Song sieht man Bonez im Krankenhaus nach einem schweren Autounfall und darf beobachten, wie der Hamburger sein Leben an sich vorbeiziehen sieht, samt aller Jugendsünden. Letztendlich erliegt der Rapper seinen Verletzungen.
Mit zahlreichen Cameo-Auftritten von 187-Mitgliedern und anderen Szene-Größen, einem gruselig echt aussehenden Bushido-Tattoo und Bildern, die einen zum Nachdenken anregen, hat das Musikvideo zu "früher sterben" alles, was es braucht, um unvergesslich zu sein. Kein Wunder: Das Skript stammt immerhin von Shaho Casado und Bonez selbst. Ersterer war auch für die Regie verantwortlich, produziert wurde das Werk von DI AY 21.
Paula Hartmann ft. t-low – sag was (dir. Chehad Abdallah)
Triggerwarnung: Das eingebettete Video zeigt selbstmordbezogene Handlungen. Dies kann belastend sein und retraumatisierend wirken.
Auf den ersten Blick wirkt das Musikvideo zu Paula Hartmanns und t-lows "sag was" ziemlich harmlos: Paula und ein junger Mann befinden sich auf einem Bahngleis in Berlin, mal sitzend, mal liegend. Die beiden werden abwechselnd gezeigt, jeweils bei der gleichen Handlung. Schaut man den Clip aber länger, enthüllt sich eine brutale Szene: Während Paula in die Ferne schaut, erhängt sich der junge Mann mit einem Feuerlöscher-Kabel. Das von Chehad Abdallah visualisierte Video, ist definitiv nichts für schwache Nerven und hinterlässt einen starken Eindruck. Das Besondere: Es braucht gar nicht viel dafür, der Clip ist nämlich recht kurz und hat nur wenige Kameraeinstellungen.
Souly – Bossbaby Intro (dir. Jannik Dietz, Max Heeb und Bennet Henkel / Club 16)
Wie sieht es eigentlich aus, wenn ein Musikvideo gedreht wird? So, aus der Ferne? Die Antwort liefert das Video zu Soulys Song "Bossbaby", eine Club 16 Produktion. Der Clip zeigt zwei Bilder, jeweils aus einer unterschiedlichen Perspektive. Während die untere Hälfte - zumindest zu Beginn - aus der Ferne zeigt, wie Souly und seine Gang auf einer Brücke gefilmt werden, zeigt die obere Hälfte den Rapper und seine Leute aus der Frontperspektive.
Im Verlauf des etwa zwei Minuten langen Videos nimmt die Handlung jedoch unerwartete Züge an: Irgendwann gehen Souly und Co. die Treppe runter von der Brücke und eine Vielzahl an Menschen gesellt sich zu der Gruppe dazu. Was folgt, entspricht ganz dem Inhalt des Songs, auf dem der Rapper unter anderem die Zeilen "F*ck Universal / F*ck mein Verlag / F*ck BMG" droppt: Die Menge deutet eine Reihe an sexuellen Handlungen an. Für die Regie waren Jannik Dietz, Max Heeb und Bennet Henkel zuständig.
Dardan & Azet – Eurosport (dir. JAKUB RZUCIDLO / 100BLACKDOLPHINS)
Für das Musikvideo zum Titeltrack ihres Albums "Eurosport", haben Dardan und Azet alles zusammengebracht, was das Strassenrap-Genre charakterisiert: Wilde Überfälle, Geldscheine en Masse, Aufnahmen aus dem Block, Flucht vor der Polizei, und, und, und.
Dabei zeigt das von 100Blackdolphins produzierte Video eigentlich zwei verschiedene Geschichten. Einmal die beiden Musiker, die neben einem Berg an Geldscheinen und auf dem Dach eines Blockbaus rappen. Und einmal die Story rund um ein paar Jungs von der Straße, die ein Auto klauen, um ein Juweliergeschäft zu überfallen. Für die Regie war Jakub Rzucidlo verantwortlich.
Kollegah, Favorite – Blessed (dir. ART DAVIS und Kollegah)
Es ist eine Reunion, die das Herz zahlreicher Deutschrap-Fans höher schlagen lässt: Kollegah und Favorite sind nach Jahren wieder für den Track "Blessed" zusammengekommen. Natürlich gibt es dazu auch ein Video, für welches sich die beiden in Düsseldorf-Flingern getroffen haben. Kein Zufall: Immerhin waren sowohl Kollegah als auch Favorite bei Selfmade Records gesignt, das seinen Standort in Düsseldorf hatte.
Man kann es sich also schon denken: Hier wird es nostalgisch. Nicht nur beschäftigt sich der Song mit der Vergangenheit, auch das Musikvideo liefert zahlreiche Bilder, die vergangene Jahre erinnern. Das liegt nicht nur am Schwarz-Weiß-Filter: Unter anderem Aufnahmen von U-Bahnstationen, Graffiti und Zigarettenautomaten sorgen für Erinnerungen an eine ferne Zeit. Übrigens hat Kolle hier nicht nur sein Rap-Talent zur Schau gestellt: Auch die Regie hat der Rapper, gemeinsam mit Art Davis, geführt.
Ein riesengroßes Dankeschön geht an unseren Hauptsponsor Citroën raus! Der ermöglicht es uns, unter allen Teilnehmern ein Auto zu verlosen: den neuen Citroën ë-C3. Wenn ihr ein halbes Jahr und inklusive 10.000 Kilometern zu 100 % elektrisch durch die City gleiten wollt, dann müsst ihr nicht mehr machen, als einfach beim Voting eure Stimme abzugeben. (Teilnahmebedingungen gelten)
Shirin David – Bauch Beine Po (dir. Julia & Vincent)
Weniger ist manchmal mehr – der beste Beweis? Shirin Davids Video zu ihrem Hit "Bauch Beine Po". Vor einem weißen Hintergrund tanzen Shirin und ihre Tänzerinnen perfekt synchron zum Track und erinnern dabei - ganz passend zum Song - an Workout-Videos aus den 90ern und ikonische MTV-Videos aus den 2000ern. Viel passiert in dem Clip gar nicht, aber das muss es nicht. Die Choreo, die Outfits, die Dramatik des Regens, der das Video abschließt – das alles macht unglaublich viel Laune und ist quasi die perfekte Visualisierung des Tracks, der es sechs Wochen lang auf Platz eins der Charts geschafft hat. Und: Man kriegt tatsächlich die Muße, sich ebenfalls zu bewegen.
Für die Regie waren Julia & Vincent verantwortlich.
Pashanim – Mittelmeer (dir. Pashanim und Paul Fanger)
Manchmal braucht es keine wilden Effekte oder emotionale Storys. Manchmal möchte man just vibes – vor allem im Sommer. Und da kommt Pashanim ins Spiel. Der Berliner hat 2024 seinem Ruf wieder alle Ehre gemacht und auf dem Debütalbum "2000" gleich mehrere Sommer-Tracks veröffentlicht. Einer davon sticht mit seinem Musikvideo besonders hervor: "Mittelmeer".
Zeit am Pool zu zweit, ein Ausflug ans Meer fernab von der Stadt und ein dickes Auto. Das Video zu "Mittelmeer" ist ein Zusammenschnitt von allem, was an Sommer erinnert. Gleichzeitig strahlt es - passend zum Text - eine gewisse Nostalgie aus, denn immerhin erinnert sich Pasha an die guten alten Tage. Wie viele andere Pashanim-Videos hat auch dieses einen gewissen DIY-Charakter und doch wirkt es deutlich intimer, denn hier sind Pashanim und seine Liebste weitestgehend alleine zu sehen, ohne andere Begleiter. Kein Wunder: Immerhin hat Pashanim hier Co-Regie geführt, zusammen mit Paul Fanger. Dadurch scheint es fast so wie ein privates Video aus dem echten Leben. Eins, das gar nicht für die Öffentlichkeit gedacht ist.
Apache 207 – Miami (dir. Leeroy Klauhs)
Apache 207 macht aus Malle "Miami" und erzählt in dem Musikvideo zu seinem Sommersong die Geschichte davon, wie Deutschlands Lieblings-Urlaubsspot mal kurz zur US-Metropole wurde. Wie jede gute Story fängt auch dieses Musikvideo mit einem Aufhänger an. Apache ist das Opfer einer Verfolgungsjagd. Wieso, weiß der Zuschauer noch nicht, aber schon am Anfang versichert uns der Rapper: Bald gibt es die Auflösung.
Der Clip zeigt sodann, wie Apache und sein Team nach einer ziemlich anstrengenden Tour ihren Urlaub planen, wobei jeder nach Miami will – also fast jeder, denn der Rap-Star hat direkt die Preise im Kopf und überlegt sich stattdessen etwas anderes. Darauf folgt dann der klassische Urlaubs-Zusammenschnitt, bis auf einer Party schließlich herauskommt, dass sich die Gruppe gar nicht in Miami befindet, sondern auf Malle. Ein Sommer-Party-Video von Regisseur Leeroy Klauhs, wie es im Buche steht.
Nina Chuba – NINA (dir. Tatjana Wenig / EASYdoesit)
Wie fühlt es sich an, auf der Eins zu sein? Die Antwort darauf liefert Nina Chuba in dem Musikvideo zu ihrem Track "Nina". In dem Clip gibt die Musikerin Pressekonferenzen, spielt eine ausverkaufte Stadionshow und wird von Fans umjubelt – dabei lautet der Tenor stets, alles ist möglich. Und um das zu beweisen, nimmt Nina Chuba sogar an einem 100-Meter-Lauf teil, den sie natürlich gewinnt. Wir fassen zusammen: Passend zum Titel und dem Inhalt des Songs, zelebriert Nina Chuba einfach mal die eigene Person und wächst dabei über sich hinaus. Und das wortwörtlich. Am Ende des von EASYdoesit produzierten Videos steigt nämlich eine gigantische Nina Chuba aus dem Stadion auf. Regie hat Tatjana Wenig geführt.
Ufo361 – Ur in my head
Das Video zu Ufo361' "Ur in my head" ist vor allem eins: intim. Fans bekommen hier nämlich sowas wie einen Einblick in einen Tag vom Leben des Rappers, der aktuell in Tokyo residiert. Mit allen Höhen und Tiefen, die das Leben alleine in einer fremden Stadt so bietet. Man darf Ufo also dabei beobachten, wie er sein Workout macht, einkaufen geht und mit einem Taxi zu einem Ramen-Imbiss fährt. Dabei scheint der Berliner recht nostalgisch zu sein: immerhin ist eine Person in seinem "head", an die er sich stetig erinnert. Mit den Lichtern der Metropolis im Hintergrund und Ufo alleine in den Straßen sorgt der Clip dafür, dass man als Zuschauer glatt selbst anfängt, jemanden zu vermissen – das Video ist einfach ein Vibe, man kann es nicht anders sagen.
Gianni Suave (ft. OG Keemo) – Dilemma/Estrel (dir. Niclas Lenhard, Fynn Eidhoff und Gianni Suave)
Wilde Kameraperspektiven, unerwartete Lichtspiele und detaillierte Nahaufnahmen: Das Video zu Gianni Suaves "Dilemma/Estrel" wird nicht langweilig. Es fängt direkt bei der Location an, ein Parkplatz vor einem Rosa Gebäude. Das Licht ist warm, das Wetter wirkt (sogar über den Bildschirm) angenehm – Gianni und Gang verbringen einfach eine entspannte Zeit. Überraschend wild wird es dann in der zweiten Hälfte des Clips. Hier tritt nämlich OG Keemo - das "Volles Magazin" lesend - auf und begibt sich in der Nacht ebenfalls auf den besagten Parkplatz. Ein Video, das auf jeden Fall Spaß macht.
Für die Regie waren gleich drei Leute zuständig: Niclas Lenhard, Fynn Eidhoff und Gianni Suave selbst.
Bazzazian (ft. Brutalismus 3000) – Fleisch & Geld (dir. Chehad Abdallah)
Müsste man das Video zu Bazzazians Track "Fleisch & Geld" in einem Wort beschreiben, träfe es Fiebertraum wohl am besten. Dieser, komplett in Schwarz-Weiß gehaltene Film, liefert euch eine geniale Story in unter drei Minuten. Wie bei so vielen guten Dingen gilt auch hier: Man muss es selbst gesehen haben. Trotzdem möchten wir euch den Inhalt des Videos zum Feature-Track mit Brutalismus3000 nicht vorenthalten.
Das Ganze beginnt noch recht harmlos in einem leeren Kaufhaus. Ein Mann will in den Fahrstuhl steigen, wird aber beim Öffnen der Tür von einem Hund begrüßt. Was folgt, ist eine intensive Verfolgungsjagd zwischen Mann und Hund – wobei der Hund aus der Perspektive des Protagonisten plötzlich aussieht wie er selbst. Und das ist noch längst nicht alles. Bevor das Ganze in einer - man kann es nicht anders sagen - einfach verstörenden Sequenz endet, gibt es noch eine kurze Werbepause für Hundefutter. So viel Zeit muss sein. Regie hat Chehad Abdallah geführt.
RAF Camora – Out of the Dark (dir. Shaho Casado)
Im Sommer hat RAF Camora mit "Out Of The Dark" eine Hommage an den wohl legendärsten österreichischen Musiker aller Zeiten (sorry Mozart) gebracht: Falco. Dementsprechend pompös fällt auch das Musikvideo zu der Single aus. Auf den Dächern der Stadt rappt RAF zum Falco-Sample, umringt von Freunden und Crew. Dabei wird auch nicht mit Reichtümern gespart: In dem Video gibt es Klamotten, dicke Autos und Jewellery so weit das Auge reicht. Genauso wie der Track feiert das von Shaho Casado visualisierte Video die Heimat des Rappers und seinen Aufstieg. Er ist eben wortwörtlich aus dem Dunklen gekommen.
Shindy – 40 Tage (dir. Erik Kürschner & alldifferent)
Es ist eins der wohl berührendsten Releases von Shindy: Auf "40 Tage" betrauert der Bietigheimer seine verstorbene Mutter. In dem dazugehörigen Video zeigt sich der Rapper von seiner verletzlichen Seite, so wie man ihn zuvor noch nie gesehen hat. Das Musikvideo ist recht ruhig gehalten. Man sieht Shindy durch eine Landschaft wandern, mal am See, mal zwischen verschneiten Hügeln. Was sofort auffällt: Obwohl die Landschaft so groß ist, ist er doch alleine.
Und egal, wie schön die Umgebung sein mag, Shindy wandert doch mit gesenktem Kopf. Man merkt: Das Musikvideo zu "40 Tage" ist eine authentische Darstellung von Trauer. Hier gibt es keine überschwängliche Dramatik, sondern ehrlichen Schmerz – und dieser berührt ungemein. Für das Video hat sich Shindy mit Regisseur Erik Kürschner und dem Produktionsstudio alldifferent zusammengetan.
Gzuz & LX – Motorsport (dir. Benny 030)
Gzuz und LX haben mit ihrem Track "Motorsport" eine Ode an das Hamburger Hoodlife und schnelle Autos gebracht. Dementsprechend ist auch das dazugehörige Musikvideo ausgestaltet: Inmitten eines Industriegebiets gibt es eine große Party und jeder ist eingeladen – die 187-Crew, Freunde und Bekannte aus der Szene feiern den "Motorsport". Passend dazu ist Bonez MCs Autoclub Roadrunnerz zu sehen.
BBLs, driftende Karren und viel Rauch: Autofans und 187-Strassenbande-Enthusiasten kommen in dem Musikvideo zum Track gleichermaßen voll auf ihre Kosten. Dabei wird an nichts gespart. Autos brennen, der Alkohol fließt und die Stimmung ist gut. Visualisiert wurde das Video von Benny030.
K.I.Z – Frieden (dir. K.I.Z, Beat Gottwald und Casey Campbell / Beat The Rich! & Eklat Tonträger)
Der Name zur Single deutet es vielleicht schon an: Auf K.I.Zs "Frieden" wird es politisch. Inhaltlich ist der Song - grob gesagt - eine Militärkritik. Dabei wird stets die Absurdität des Krieges hervorgehoben. Um das visuell zu unterstützen, haben sich K.I.Z, Beat Gottwald und Casey Campbell etwas Besonderes überlegt: der Krieg unter Kindern. Richtig gehört. In dem Musikvideo stellen Kids mithilfe von Spielzeugpistolen und gebastelten Kriegswaffen den Krieg nach und spielen, wie sie es auch sonst tun würden. Und obwohl alles eigentlich recht kindgerecht aussieht, wird die Anspielung auf Krieg und Zerstörung dennoch deutlich.
Die Beat The Rich! und Eklat Tonträger Produktion, eine Hommage an den Clip zu Serj Tankians "Empty Walls", geht unter die Haut. Nicht nur, weil sich Kinder mit gebastelten Waffen bekämpfen, sondern auch, weil sie es mit einer Selbstverständlichkeit tun, die geradezu schockierend wirkt.
Celo & Abdi, Nimo, Summer Cem – So So Def (dir. Maximilian Milosevic und Til Luca Gundlach / EIN100KFILM)
Das Nostalgie-Gesamtpaket gab es dieses Jahr von Celo & Abdi, Nimo und Summer Cem. Die vier haben sich nämlich zusammengetan und nicht nur den Retro-inspirierten Track "So So Def" gebracht, sondern auch direkt ein Musikvideo dazu gedroppt, das einen direkt in die 2000er zurückversetzt. Dafür haben sie sich bei dem wohl ikonischsten TV-Sender der Musikwelt bedient: MTV.
Bei ihnen heißt das Ganze ITV (oder Ideal TV) und zeigt die Vier mal in einem Studio vor monochromer Wand und mal durch die Stadt cruisen in einem tiefergelegten Auto. Dabei erinnert alles an die Musikvideos von damals – mit Neonlichtern, Skyline und fancy Outfits. Es ist schwer, hier nicht in alten Zeiten zu schwelgen. Regie für das Video haben Maximilian Milosevic und Til Luca geführt. Das Ganze ist EIN100KFILM.
Kontra K – Liebe ist ein Dieb (dir. Leon DP und Kontra K)
Ist es noch ein Musikvideo oder doch schon ein Film? Kontra Ks Musikvideo zu "Liebe ist ein Dieb" erzählt in vier Akten die Geschichte eines Mannes, der sich in ein "Wesen" verliebt, das "älter ist als die Zeit" ist. Dem Protagonisten, dargestellt von Kontra K, wird das Herz geklaut – und schließlich stirbt der Mann. Um die Story visuell zu untermalen, wird sich an zahlreichen Symbolen bedient; die Bilder sind brutal und rau. Die Message: Die Liebe ist wortwörtlich ein Dieb und man solle Vorsicht walten lassen, bevor man sich für eine Person entscheidet.
Kontra K, der bekannt ist, teuer produzierte Musikvideos zu droppen, hat auch dieses Mal an nichts gespart: Eindrucksvolle Shots einer schneebedeckten Landschaft bieten einen Kontrast zum blutverschmierten Rücken des Rappers, der von den Lakaien des Wesens gefoltert wird. Es ist die Geschichte eines Mannes, der zu schnell vertraut hat. Wie so oft für seine Videos, hat Kontra K selbst, gemeinsam mit Leon DP, die Regie geführt.
oddworld x reezy x OG Keemo – money (dir. Pepe Caspers, Arian Ghorbani & Marius Kühler (supstorys), tiensfilm, grotesk.group und Minhtendo)
Dass der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind, wird im Musikvideo zum Kollabotrack "money" von oddworld (dem Produzentenduo bestehend aus Alexis Troy und Minhtendo), reezy und OG Keemo besonders deutlich. Hier treffen Retro-Videogame-Animationen auf Clips alter Cartoons und alles wirkt gruselig digital. Im Hintergrund immer zu sehen? Batzen Geld, denn um die geht es schließlich auf dem Song. Jede Sekunde passiert etwas Neues und alle erdenklichen Effekte werden herausgeholt und irgendwie versetzt es den Zuschauer in eine andere Welt. Übrigens ist es kein Wunder, dass das Video so abwechslungsreich ist – immerhin haben zahlreiche Menschen an dem Clip gearbeitet: Pepe Caspers, Arian Ghorbani & Marius Kühler, tiensfilm, grotesk.group und Minhtendo.
Ayliva x Apache207 – Wunder (dir. Hüseyin Yildirim / Bertinaxe)
Zum Abschluss der 20 Nominierungen für das "Beste Musikvideo National" wird es romantisch, denn wir sprechen über "Wunder", Aylivas Feature mit Apache 207. In dem Video spielen Apache und Ayliva ein Pärchen, das gerade eine dramatische Trennung hinter sich gebracht hat – wobei noch nicht alle Gefühle verloren gegangen sind. Zunächst scheint es so, als wolle Ayliva nichts mehr von Apache wissen. Schnell zeigt sich allerdings: So richtig stimmt das nicht. Schließlich treffen sich die beiden bei einem Auftritt von Ayliva wieder und es kommt zu einer gemeinsamen Performance. Die romantische Story wurde von Hüseyin Yildrim aka Bertinaxe visualisiert und produziert.