Rap & Kampfsport: Die Lieblingsfighter*innen von Eminem, Drake & Co.

Wer an die Spitze will, muss sich durchschlagen. In dieser Hinsicht haben Kampfsport und Hiphop viel gemeinsam. Doch welche Athlet*innen stehen bei den Rapstars dieser Welt eigentlich hoch im Kurs? Zwischen UFC-Fighter*innen und Box-Legenden: Eminem, Drake, 50 Cent und Co. haben sich in der Vergangenheit immer wieder als Fans der gepflegten Prügelei geoutet.

Drake vergleicht sich mit Nate Diaz

Drakes öffentlicher Support für Conor McGregor lenkt ein bisschen von seinem eigentlichen Favoriten im Oktagon ab. Drizzy hat nämlich viel Liebe für Nate Diaz, wie er Ende 2019 im Rap Radar Interview offenbarte. Der amerikanische Fighter hat nicht die ganz so glanzvollen Statistiken vorzuweisen, aber verkörpert für den "Certified Lover Boy" das Wesen von Kampfsport. Drizzy hat im Beef mit Pusha-T ebenfalls mal kräftig kassiert und sich dennoch nicht aus der Bahn werfen lassen – der Kanadier kann hier eine gewisse Parallele feststellen.

Dr. Dre mit Message an Anthony Joshua

Hiphop-Mogul Dr. Dre ist Fan eines Mannes, der den Boxring bevorzugt. Der Engländer Anthony Joshua ist amtierender Vierfach-Weltmeister im Schwergewicht. Er hält die Gürtel der Verbände WBO, IBF, WBA und IBO. 2012 konnt er sich zum Olympiasieg boxen. Bei einem Video-Call im Vorfeld eines Kampfes gegen Wladimir Klitschko (Sieg Joshua durch technischen K.O.) erklärt Dre den Briten zu seinem Liebling. Die Bewunderung beruht auf Gegenseitigkeit.

 

Danny Brown ist UFC-Insider

Danny Brown hat eine Vielzahl von UFC-Athlet*innen auf dem Schirm. Den ehemaligen Kickboxer Stephen Thompson feiert der US-Rapper genauso wie Federgewichtler Yair Rodríguez und die Schottin Joanne Calderwood.

Die 34-Jährige ist nicht die einzige Frau, die der Rapper aus Detroit auf dem Schirm hat. Ganz im Gegenteil: Was weibliche UFC-Kämpferinnen angeht, ist Danny Brown total fit. Ob Holly Holm, die sich sowohl beim Boxen als auch beim MMA zur Weltmeisterin krönen konnte, oder Joanna Jędrzejczyk, die früher als Muay-Thai-Kickboxerin aktiv war – Danny Brown ist leidenschaftlicher Beobachter von Kampfsport. Spätestens nach seinem Gespräch bei "Hot Ones" ist das klar (Minute 06:26).

 

50 Cent trollt & ist doch auch Fan

Dass der Profiboxer und aktueller Weltmeister im Superfedergewicht Gervonta Davis wegen angeblichen Scheckbetrugs in den Schlagzeilen auftauchte, veranlasste 50 Cent Anfang 2020 zu folgender Aussage: "Tank fängt an, mein Lieblingsfighter zu sein." "Tank" ist dabei ein Spitzname von Davis. Diese Einschätzung ist kaum von Fiddys Dauerbeef mit Floyd Mayweather Jr. zu trennen. Gervonta Davis steht zum einen bei Mayweather Promotions unter Vertrag. Zum anderen kann Fifty es auf Instagram bequem so darstellen, als ob der 26-Jährige dem wesentlichen älteren Floyd Mayweather die Frau ausgespannt hätte. Dinge, die ein Supertroll wie 50 Cent zu schätzen weiß. Einem Fight im Ring weicht er hingegen aus – auch wenn Floyd Mayweather prinzipiell bereit wäre.

Um einiges seriöser wirkt die Antwort von 50 Cent in einem Interview bei BoxingInsider:

"Einer meiner Lieblingskämpfer, als ich aufwuchs, war Michael Nunn. Ich mag ebenfalls Pernell Whittaker, Meldrick Taylor und Michael Moorer."

Anfang der Achtziger begann die New Yorker Raplegende sich offenbar intensiver mit dem Boxsport auseinanderzusetzen. Michael Nunns Profilaufbahn startete 1984 – er gewann direkt seine ersten 30 Kämpfe. Er boxte 1998 in Berlin gegen den inzwischen verstorbenen Graciano Rocchigiani. Einer von Fiftys früheren Helden weilt ebenfalls nicht mehr unter den Lebenden. Pernell Whittaker kam 2019 bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

 

Linksausleger Meldrick Taylor holte bei den Olympischen Spielen 1984 die Goldmedaille im Federgewicht. Nicht zuletzt: Michael Moorer. Er könnte für einige auch hierzulande noch ein Begriff sein. 1996 trat er in Dortmund gegen Axel Schulz an und erboxte sich den Weltmeistertitel.

 

R.A. The Rugged Man interviewt seine Idole

R.A. The Rugged Man hakt gleich persönlich bei seinen Sportidolen nach. Der 1990 in die Box Hall of Fame aufgenommene Bob Forster stand dem US-Rapper bei The Ring Rede und Antwort – und Rugged Man bohrte dabei tief. Ist es wahr, dass Foster in der zehnten Klasse einen Mitschüler ausgeknockt hat? Ja, bei Comic-Heften hörte der Spaß auf. Am 21. November 2015 ist der ehemalige Weltmeister im Halbschwergewicht, der 46 seiner Kämpfe vorzeitig beenden konnte, verstorben. Rugged Man nahm auf Twitter von "einem der Größten" Abschied.

Snoop Dogg hat eine Reihe von Favs

Snoop Dogg ist bei sämtlichen Sportarten ein gern gesehener Gast. Kürzlich bei einem viel beachteten Showkampf von Mike Tyson tat sich die Westcoast-Ikone mit unterhaltsamen Sprüchen hervor. Doch nicht nur Mike Tyson steht bei Snoop hoch im Kurs. Er hat eine ganze Reihe von aktiven Lieblingsfightern. Der in Los Angeles lebende Kasache Gennadi Golowkin hat es ihm beispielsweise angetan.

Darüber hinaus schätzt der Doggfather den ukrainischen Profiboxer Wassyl Lomatschenko, den US-Boy Deontay Wilder und den von Dr. Dre ebenfalls angepriesenen Anthony Joshua. Auch der letzte Boxer, der für die USA bei Olympia Gold erkämpfte, ist bei Snoop auf dem Radar. Andre Ward beendete 2017 mit gerade einmal 33 Jahren seine Karriere. Er blieb über 32 Profikämpfe hinweg ungeschlagen. Snoop eröffnete seine Box-Expertise sichtlich entspannt bei Fighthype.com.

 

Eminem ist Tyson-Ultra

Eminem ist Kampfsportfan. So feierte sein aktuelles Video zu "Higher" im Rahmen des Fights zwischen Conor McGregor und Dustin Poirier Premiere. Zu Mike Tyson hat der Rap God jedoch eine besondere Verbindung. Nach einem Interview von Slim Shady mit dem 54-jährigen Ex-Schwergewichts-Champion bestand daran kein Zweifel. Eminem brachte im Podcast "Hotboxin'" seine schier grenzenlose Bewunderung für sein Gegenüber zum Ausdruck:

"Du bist wie ein Gott für mich ... Du hast so viel in deinem Leben getan. Es muss so verrückt sein, mit 20 Jahren der Schwergewichts-Champion zu sein."

Auch Iron Mike zollte Eminem tiefsten Respekt und schoss dabei ein bisschen übers Ziel hinaus. So behauptete er, dass Eminem der einzige Weiße sei, der wisse, wie es sich anfühlt, ein N***a zu sein. Dem Video zu "Godzilla" kommt die tiefergehende Connection zwischen den beiden Legenden zugute. Mike Tyson hat dort einen kurzen Auftritt und knockt Slim Shady versehentlich aus.

 

LL Cool J hat einige "großartige Fighter" auf dem Schirm

Wenn LL Cool J sich die aktuelle Box-Szene anschaut, begeistern ihn gleich mehrere Protagonisten. Diese Ansichten gibt er im Podcast des mexikanischen Box-Champions Abner Mares zum Besten. Devin Haney und Shakur Stevenson zum Beispiel zählen zu seinen Favoriten. Ersterer ist nach 25 Fights noch unbesiegt und hält den Titel im Leichtgewicht (Verband WBC). Shakur Stevenson ist im Federgewicht angesiedelt und ist mit 23 Jahren bereits ein Champion. Ja, er hat den Vornamen tatsächlich wegen 2Pac erhalten. Seine Mutter habe den 1996 ermordeten Künstler geliebt.

LL Cool J achtet nicht nur auf den Punch, sondern auch auf die Arbeit am Boden. Teófimo Andrés López Rivera attestiert er "großartige Beine". Der Boxer aus Brooklyn ist bei gleich drei Verbänden als Weltmeister im Leichtgewicht geführt (IBF, WBA, WBO).

DMX kommt nicht auf alle seine Lieblinge

Dark Man X benennt in einem über zehn Jahre alten Interview genau zwei Boxer, die er besonders fühlt. Zum einen handelt es sich dabei um Zab Judah. Dessen lange Karriere fand ein unvorhergesehenes Ende, nachdem er bei einem Kampf 2019 eine Hirnblutung davontrug. Auch Floyd Maywaether Jr. genießt den Respekt von DMX. Diese beiden Namedrops stehen neben einem dritten Athleten, an den sich der US-Rapper im Moment der Fragestellung nicht erinnern kann.

Beinahe wäre DMX selbst in der Boxhistorie aufgetaucht: Am 12. Dezember 2009 war ein Kampf von ihm gegen einen ehemaligen Manager vorgesehen. Dazu kam es nicht. Auch ein paar Jahre später war DMX in ein abgesagtes Box-Event verstrickt. Gorge Zimmermann, der durch die Ermordung des afroamerikanischen Jugendlichen Trayvon Martin zu zweifelhafter Berühmtheit gelangt ist, sollte der Gegner des Rap-Urgesteins sein. Das Event wurde schließlich in Anbetracht zunehmender Kritik abgeblasen.

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