Label-CEO Steve Rifkind erklärt, warum er 1995 Eminem als Signing abglehnt hat

"Denn hinterher weiß man besser / Im Nachhinein ist man schlauer", Gzuz hat schon Recht. Das gilt für fast alle Bereiche des Lebens, auch im Leben eines Label-CEOs. Steve Rifkind, Gründer und lange Jahre Chef von Loud Records, kann dir ein Lied davon singen. Er hat zwar als einer der entscheidenden Förderer vom Wu-Tang Clan, Mobb Deep, Big Pun oder der Three 6 Mafia in den 90ern einen (sehr) guten Riecher bewiesen, aber bei Eminem sah es etwas anders aus.

In einem Interview mit Vlad TV erinnert Rifkind sich 2017 daran, als Eminem ihm 1995 (noch vor dem Release von Infinite) vorgespielt wurde. Shane Mooney habe versucht, ihm den Rapper näherzubringen, aber trotz der Skills habe Em nicht in sein Raster gepasst. Was er zu hören bekam, hatte keine Hooks. Rifkind habe sich damals gedacht:

"Der Kerl kann spitten, aber ich spiele jetzt mit den großen Jungs. Ich brauche eine Platte fürs Radio."

Nicht genug Vermarktungspotenzial – das dachte er zumindest. Die Geschichte hat uns eines Besseren belehrt. Zu dieser Zeit konnte Loud Records mit Releases Enter the Wu-Tang (36 Chambers) oder Mobb Deeps The Infamous bereits amtliche Erfolge vorweisen.

Im Gegensatz zu Eminem hatte Rifkind wenig später großes Interesse an Jay Z und dessen Debütalbum Reasonable Doubt (1996). Mit dem New Yorker Newcomer durfte er damals aber angeblich keinen Vertrag abschließen, da das Label RCA, an das 1996 die Hälfte der Anteile an Loud verkauft wurde, den Deal blockiert habe. Die Bosse bei RCA hätten Angst gehabt, dass Rifkind zu mächtig werden könnte.

Steve Rifkind on Not Signing Eminem, Trying to Sign Jay Z's Reasonable Doubt

After his massive success with Wu-Tang and watching Master P blow up, Steve Rifkind was ready to sign an artist in the South, which came along with Three 6 Mafia. During an exclusive interview with VladTV, Steve revealed that he sold his company to Sony because of Three 6 Mafia, who were able to keep all of their publishing with their deal.

Aber Rifkind war nicht der einzige Mensch, der das Potenzial in Eminem nicht direkt erkannt hat. Der Hustle war eben real für Marshall Mathers als Untergrund-Artist:

Eminem 6x abgelehnt: "Erschieß mich auf der Stelle!"

Wenn man die Geschichten über die Anfänge von Eminem liest, denkt man sich eventuell: Na klar, den verrückten Typen mit der sicken Raptechnik hätte sogar ich unter Vertrag genommen!