KI macht's möglich: 9 Deutschrap-Cover von US-Stars
Drake, t-low und Rihanna

Man kommt in diesen Tagen kaum drum herum: KI-Songs. Mal wird mithilfe der Technologie ein komplett neuer Song generiert, mal werden auf diese Weise ungeahnte Feature-Kombinationen realisiert. Fest steht aber, dass die Möglichkeiten mit den künstlichen Stimmen schier endlos erscheinen – und weitreichende Folgen mit sich ziehen. Besonders hohe Wellen geschlagen hat zuletzt der KI-generierte Song "heart on my sleeve" von Drake und The Weeknd bzw. ihren digital erzeugten Pendants. Der Track wurde mittlerweile von den Streaming-Plattformen genommen.

Besonders skurril wird es aber, wenn die KI-Stimmen großer US-Stars Deutschrap-Songs neuinterpretieren. Ein Trend, der sich gerade vor allem auf TikTok großer Beliebtheit erfreut. Wir haben uns durch die Tiefen der sozialen Medien gegraben und neun der wildesten, unterhaltsamsten oder auch merkwürdigsten KI-Cover zusammengetragen.

Drake rappt Shindy- und Bausa-Songs

Wäre Drake geografisch dem Deutschrap zuzuordnen, dann fügt er sich erschreckend gut in die Bietigheim-Bissinger Szene ein. Nicht umsonst ist Drakes Interpretation von Shindys "Nautilus" einer der KI-Tracks, die in der letzten Zeit besonders viel Aufmerksamkeit generiert haben.

Dass der Champagne Papi himself Zeilen rappt wie "Papi-Pap ist in da Club, Pelz so wie Puff/ R'n'B-Thug und Popstars sind in love", erscheint selbst mit amerikanischem Akzent in der KI-Stimme unfassbar glaubwürdig. Zu Drizzys deutscher Stimme werden in den Kommentaren Parallelen zu Jan Delay gezogen:

Auch mehr von dem einzufordern, "Was du Liebe nennst", klingt nach einem typischen Drake-Move – wäre Bausa ihm 2017 da nicht schon zuvorgekommen. Dank des TikTok-Accounts "AI Cover" wissen wir aber trotzdem, wie der 6 God auf dem Multiplatin-Hit klingen würde.

Dass der Beat von Bausa, den Jugglerz und The Cratez im US-Rap aber auch ohne KI-Versionen auf Anklang stößt, wissen wir spätestens seit Quavos (echter!) Eigeninterpretation des Instrumentals.

Abseits davon hat Drake in der Vergangenheit bereits seinen Unmut über KI-Tracks geäußert. Das Fass ist übergelaufen, als seine Stimme für ein Ice Spice-Cover herhalten musste.

Eno & Travis Scott: Der Meme-Kreis schließt sich

Dass Eno sich in einigen Songs von Travis Scotts Sound hat inspirieren lassen, war vor einiger Zeit - neben "Deutschrap ist fresher denn je" und "Berlin was geht ab, seid ihr gut drauf, oder was?" - eine wahre Konstante im Deutschrap-Meme-Game.

Mithilfe der KI-Technologie wird dieser Ex-Running-Gag wieder mit etwas Leben gefüllt. Nur wird der Spieß umgedreht: Wie würde es klingen, wenn La Flame einen Eno-Song rappen würde? Als Beispiel dafür herhalten muss "Souvenir", dessen Melodie gewisse Ähnlichkeiten zu Travis' "Butterfly Effect" aufweist. Das Ergebnis spricht für sich:

Rihanna singt Song von... t-low?

Okay, hier bewegen wir uns langsam aber sicher auf ein Territorium zu, in dem die Mischung aus Stimme und Cover-Song weitaus weniger auf der Hand liegen. Rihanna und t-low geben zumindest keine Kombination ab, bei der man sich im Nachhinein denkt, wieso da noch niemand zuvor drauf gekommen ist.

Umso überraschender ist es, wie geschmeidig RiRis Stimme auf t-lows "We Made It" kommt. So geschmeidig, dass man sich im Nachhinein dann doch denkt, wieso da noch niemand zuvor drauf gekommen ist. Überzeug' dich selbst:

Kanye West als Allzweckwaffe

Seit der KI-Trend Fahrt aufnimmt, ist Kanye West mit dabei. Besser gesagt: seine Stimme. Die wird nämlich für jegliche Art von Musik zweckentfremdet – und klingt dabei immer engelsgleich. Ob "Hey There Delilah" oder der Spongebob-Song "Gary Come Home", die KI-Stimme von Kanye passt einfach überall hin.

Auch vor deutschsprachiger Musik wird kein Halt gemacht. Irgendwie ironisch, hat der echte Ye schon des Öfteren kein Geheimnis um seine Faszination für Deutschland in Form von sehr negativen Schlagzeilen gemacht. Ein Glück kann seine KI-generierte Stimme für nicht so viele Kontroversen sorgen, sondern einfach unterhaltsamen Content liefern:

Auch als Straßenrapper gibt KI-nye West keine allzu schlechte Figur ab.

Und nicht zuletzt passt er, genau wie Rihanna, unerwartet gut auf einen t-low-Song. Juicy Süß hat sich die Ehre erwiesen, Kanyes Stimme "Sehnsucht" covern zu lassen.

Auch für Ariana Grande ist KMN die Gang

Eigentlich ist es ja sinnvoll, Ariana Grandes hohe Sopran-Stimme im KI-Kontext mit zumindest ansatzweise ähnlichen Stimmfarben zu kombinieren. Das kann (bis auf einen Voice Crack) gut klingen, wenn man sie beispielsweise Aylivas "Bei Nacht" singen lässt.

Weitaus witziger wird es aber, wenn sich Arianas Stimme in klangliche und inhaltliche Gefilde begeben muss, die überhaupt nicht zu ihr passen. Spätestens jetzt wissen wir, dass Ari gut und gerne die Lücke in der KMN Gang füllen könnte, die Miami Yacine und Nash dort hinterlassen haben.

Bei all dem kurzweiligen Spaß, den solche KI-Kreationen bringen, sollte man eines nicht vergessen: Viele Leute - auch in den Kommentaren der hier eingebetteten Songs - erachten die fortschreitende Technologie als beängstigend und befürchten, dass es die Musikindustrie auf den Kopf stellen wird.

Major Labels wie Universal Music fordern schon jetzt ein, dass Streaming-Plattformen wie Spotify ihren Zugang für KI-Firmen beschränken. Mehr dazu kannst du hier lesen:

Kategorie

Groove Attack by Hiphop.de