Flaschen, Messer und Schusswaffen: Die schlimmsten Attacken auf deutsche Rapper

Gewalt ist seit jeher ein ständiger Begleiter der Hiphop-Kultur, auch wenn es in Deutschland glücklicherweise noch nicht mal annähernd an die Zustände in Amerika rankommt.

Als Rap-Freunde sind wir es durchaus gewohnt, mal den ein oder anderen härteren Text zu hören. Wenn dies in einem passenden Kontext geschieht, wie beispielsweise in einem Battle oder Disstrack, ist dagegen auch nur selten etwas einzuwenden. Es kann einem gefallen, muss es aber nicht, dennoch ist es Teil der Kultur. Dabei haben Battles ja genau den Sinn, sein Gegenüber mit Hilfe von ausgeklügelten Wortspielen, lustigen Vergleichen und abstrusen Ideen in die Schranken zu weisen. Die Grenzen des guten Geschmacks lassen sich hier sicherlich bis ans Äußerste ausreizen und sogar unterschreiten.

Wirklich kritsch wird es jedoch, wenn es nicht mehr nur bei den verbalen Attacken bleibt, sondern körperliche Gewalt angewendet wird, Drohungen ausgesprochen und unrechtmäßige Aufenthaltsverbote verteilt werden. 

In Amerika toben aktuell wieder schreckliche Bandenkriege, die auch an der Hiphop-Szene nicht spurlos vorbeigehen. Ganz im Gegenteil. Oft sind erfolgreiche Rapper gleichzeitig auch Gangmitglieder und drohen in ihren Songs Taten an, die sie später in die Realität umsetzen. Chicago ist momentan besonders stark von diesem Phänomen betroffen. Dort sind Wochenenden mit vielen Verletzten und sogar Toten, darunter auch Frauen und Kinder, mittlerweile leider keine Seltenheit mehr. 

Glücklicherweise sehen wir uns in Deutschland, derzeit, mit derartigen Ausnahmesituationen noch nicht konfrontiert. Dennoch blieb es auch hier nicht immer nur bei verbalem Wettstreit. Einige Zwischenfälle haben wir dir nachfolgend zusammengestellt. WIe du siehst: manchmal trifft es auch die ganz Großen.

Massiv:

"Schüsse fallen auf einen deutschen Rapper": Mit dieser Meldung sorgte Rapper Massiv einst für Aufsehen und Furore in der deutschen Rap-Szene. Wie beispielsweise spiegel.de damals berichtete, soll der Rapper sich nach dem Besuch des Senders Aggro Radio mit einem Freund getroffen haben. Als dieser sich verabschiedet habe, um kurz Zigaretten zu kaufen, wartet Massiv nachts gegen 22 Uhr auf der Schierkener Straße in Neuköln allein neben seinem Auto und telefoniert mit seinem Handy. Dann soll ein maskierter Mann aufgetaucht sein und dem Rapper eine Waffe ins Gesicht gehalten haben. Als der Bekannte des Rappers zurückkam und schrie, soll der Täter drei bis vier Schüsse abgegeben haben. Einer davon soll Massiv an der Schulter verletzt haben und ein weiterer durch die Windschutzscheibe seines Wagens geflogen sein. Anschließend habe der Unbekannte die Flucht ergriffen. Die zuständige Polizei fand im Laufe der Ermittlungen jedoch einige Unstimmigkeiten. Es war sogar von einer Inszenierung die Rede, die zur Promotion seines kommenden Albums dienen sollte. Was in jener Nacht nun genau geschah und ob es sich um ein gestelltes Ereignis handelt oder nicht, bleibt bis heute unklar.

Eko Fresh:

Auch Eko wurde bereits Opfer von physischer Gewalt.

Bei einem Auftritt am 1. Mai auf dem Myfest in Kreuzberg bekam der Rapper eine Bierflasche an den Kopf geschmissen. Die Stimmung schien bis zu diesem Zwischenfall eigentlich recht gut gewesen zu sein. Es hatten sich circa 5.000 Festbesucher versammelt und verfolgten das Konzert, als Eko attackiert wurde. Der Rapper trug eine Platzwunde davon und hatte damit noch Glück im Unglück. Ein Flaschenwurf hätte auch deutlich schlimmere Folgen nach sich ziehen können. Dem Berliner Kurier erzählte der Musiker damals, dass er den Werfer umgehend anzeigen werde.

Haftbefehl:

Haftbefehl lässt sich auf jeden Fall nichts gefallen.

Was bei diesem Auftritt der Auslöser für die Unruhe war, lässt sich anhand des Videos nicht eindeutig sagen, doch bevor man sich versieht, ist Hafti schon runter von der Bühne und direkt im Publikum. Mehrere Sicherheitsleute sind nötig, um ihn wieder zu beruhigen und zurück auf die Bühne zu bringen. Anschließend ist die Laune im Keller und es scheint, als wolle Hafti den Auftritt an dieser Stelle beenden.

Fler:

Fler soll sogar bereits Probleme mit den gefürchteten Rockerbanden gehabt haben.

Berichten zufolge sollen Unbekannte ihm auf einem Parktplatz in der Nähe seiner Wohnung aufgelauert haben. Sie sollen auf ihn losgerannt sein und ihn angegriffen haben. Wie bz-berlin.de berichtet, soll es Fler im letzten Moment gelungen sein, sich in sein Auto zu retten. Außerdem sollen die Unbekannten auch seiner Freundin aufgelauert haben, mit Pistolen und Messern bewaffnet. Nach dem Angriff seien bei dem Berliner Rapper diverse Drohanrufe eingegangen. Später in der Nacht habe Fler bei der Polizei noch eine Aussage gemacht, was er persönlich jedoch dementiert. Was der Grund für dieses Attentat war und was wirklich alles dahinter steckt, lässt sich nicht sagen. Weitere Infos zu diesem Fall findest du bei uns.

Bushido:

Bushido wurde während eines Konzerts in Hannover auf der Bühne attackiert.

Während des Auftritts gelang es einem Konzertbesucher scheinbar, sich auf die Bühne zu schleichen und den Berliner Rapper anzugreifen. Der Unbekannte rannte auf ihn zu und trat ihn zu Boden. Das Sicherheitspersonal reagierte geistesgegenwärtig, griff schnell ein und hatte die Situation kurz darauf wieder unter Kontrolle. 

Wie laut.de berichtet, soll der Angreifer anschließend von der Polizei in Gewahrsam genommen worden sein.

Ein ähnliches Problem hatte übrigens auch Massiv. Wie Bushido wurde er während eines Auftritts im Ruhrpott attackiert, woraufhin er mit einem wütenden Mob von angeblich mehreren hundert Mann nach dem Täter suchte. Und ihn fand. Es heißt, dass der Täter einen Schlagring benutzt habe. Er habe den Wahlberliner am Hals getroffen.

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