Fler hat "Goodbye Deutschland" gesagt. Frank White jagt mit dem BMW vorerst durch Zypern und Griechenland. Vor dem Berliner Urgestein haben schon einige andere hierzulande verwurzelte Rapper Deutschland den Rücken gekehrt.
Hier leben Bushido, Cro, Orgi & mehr
Bali, Dubai, Zypern, Malta, Amerika – an vielen Ecken der Erde kann man inzwischen auf hierzulande bekannte Rapper treffen. Wer wo lebt, schauen wir uns nachfolgend kurz an.
Bushido
Hier 'ne Doku, da 'ne Doku: Bushidos Auswanderung mit der gesamten Familie ist bestens dokumentiert. "Sicherheit, Service, Steuern" alles soll in den Vereinigten Arabischen Emiraten besser sein. Insofern Show-Produktionen und/oder die eigene Tour anstehen, bewegt sich der EGJ-Boss dennoch in den Flieger zurück nach Deutschland. Wenn jedoch angeblich die Gesundheit nicht mitspielt, spart Bushido sich den Kurzbesuch.
Animus
Auch Animus teilt seiner Followerschaft seit geraumer Zeit mit, wie er in Dubai durch den Alltag kommt. Neulich in Folge #933 (!) seines Podcasts wurden Interessierte mal wieder über die Lebensumstände informiert. "Sommer in Dubai, Animus' neue Wohnung, Nachbarn", heißt es da im Titel der Episode. Warum ist der Heidelberger weg? Nach eigenen Angaben war das Vertrauen in den deutschen Staat nicht mehr so da.
Kolja Goldstein
Mit Abstrichen hatte ebenso Kolja Goldstein eine Weile seinen Lebensmittelpunkt in Dubai. Bushido will er dort nicht getroffen haben – auch wenn der Berliner das Gegenteil erzählt. Vorher war Kolja samt Familie in den Niederlanden ansässig. Aktuell scheint er zurück in Amsterdam zu sein. Zuvor wurde der Rapper von einem Gericht in Utrecht freigesprochen.
Sentino
Für Sentino ist der Begriff Weltenbummler wohl mehr als zutreffend. Sein Way führte ihn dabei immer wieder nach Polen. Zwischenzeitlich wollte er die dortige Rapszene verlassen. Aber wie es denn so ist: Vor ein paar Wochen erschien erst sein neues Album "King Sento 2" – auf polnischer Sprache.
Bozza
Einer der Viel-Writer im Deutschrapkosmos hat sich ebenfalls ausgeklinkt. Der Hamburger Bozza lebt mittlerweile "zurückgezogen" auf Zypern, wie er im "Deutschrap Plus"-Podcast erzählt. Diese Entscheidung steht erst einmal:
"Am Ende des Tages ist es Zypern geworden. Auch wohnhaft-technisch. Ich habe mit Deutschland nicht mehr so viel zu tun."
Basti Trailerpark
Der Gründungsvater der sexualethisch desorientiertesten Band des Deutschraps lebt dem Vernehmen nach gut – und nicht in Deutschland. Basti von Trailerpark kriegt die Zeit ganz ordentlich dort rum, wo viele Deutsche jährlich zum Urlaub hinströmen.
"Die Leute Fragen mich, was ich den ganzen Tag so auf Mallorca mache - Angeln, reich sein und hohe Häuser besitzen." [sic!]
Bass Sultan Hengzt
Bei Bass Sultan Hengzt hängt das Mic nur noch am Nagel. Stattdessen gibt sich der Berliner dem Glücksspiel hin und ist dabei laut eigener Aussage "TOP 3 CASINO STREAMER WORLDWIDE". Weil man sich außerhalb der deutschen Grenzen weitaus unkomplizierter auf Slot Machines konzentrieren kann, ist BSH noch offiziell "based in Malta". Das könnte sich demnächst ändern. Er plant den Umzug nach Zypern.
Davud von TV Straßensound hat Hengzt mal vor einiger Zeit im Ausland besucht.
King Orgasmus One
Mit King Orgasmus One aka Orgi ist ein weiteres Original der Berliner Rapszene nicht mehr wohnhaft in der Hauptstadt. Auf Wikipedia heißt es, dass er aktuell auf Zypern leben soll. Dazu passt auch, dass das Impressum seines Streetshops auf eine zypriotische Adresse verweist.
Raptile
Der Dialekt lässt keinen Zweifel daran, dass Raptile aus dem Süden Deutschlands stammt. Knapp zwei Jahrzehnte lebt der Monstabloka aber drüben in den Staaten. Seine Story: "Wir sind Ende 2007 nach Amerika gezogen und seitdem sind wir am Hustlen, Machen, Tun." Zum Hustle gehört: Für deutsche Artists Dinge klären. Zum Beispiel Shindys Nate Dogg-Feature auf den Weg bringen. Ansonsten kommt Raptile neuerdings auch mal von Seite in den Animus-Podcast und hat dabei unter anderem erstaunliche Standpunkte zur Beschaffenheit der Erde.
Charnell
Zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie Raptile hat sich auch der deutsche Gangstarappionier Charnell zunächst in die Staaten aufgemacht. Das Rapding ist jedoch schon lange vorbei. 2024 ist ein MMA-Fight in Thailand verzeichnet. Aus dem südostasiatischen Land meldete sich der gebürtige Berliner letztes Jahr öfter auch auf TikTok.
Cro
Cro genießt sein Leben seit Jahren in einer Villa auf Bali. Atelier, Studio – der Freigeist hat alles da, was das Künstlerherz begehrt. Manchmal schauen auch Weltstars wie Ed Sheeran dort vorbei. Architectural Digest Germany durfte bereits genauer das kleine Inselparadies von Carlitos inspizieren.
Jigzaw
Jigzaw ist eher gezwungenermaßen ausgewandert. Jiggi Jack Kahuna Laguna reist nun schon eine Weile durch Asien und produziert reichlich Social Media-Content. Vor malerischen Kulissen erinnert der Rapper rein optisch inzwischen mehr an Schauspieler Jason Momoa als an den Jungen, für den Kollegah einst 40.000 Euro Kaution bei der JVA Hagen hinterlegt hatte. Jigzaws aktueller Stimmungslage zufolge liegt seine Zukunft eher nicht Deutschland.
"Auf deutschen Straßen hab ich nichts zu suchen. Da hab ich mein Glück leider nicht finden können."
Blumio
Blumio konnte vor 20 Jahren so ziemlich jeden berühmten Rapper imitieren. Auch mit eigenen Songs wie "Hey Mr. Nazi" landete er Erfolge. Doch Blumio hat seine Zelte in Deutschland schon vor einiger Zeit abgebrochen. Für ihn ging es zurück in das Land seiner Eltern: Japan. 2023 kam der Düsseldorfer noch einmal mit neuen Imitationen an den Start.
Toni der Assi
Toni der Assi - einer Art Ur-Brate der Deutschrapszene - dürfte seinen Wohnsitz auch weiterhin nicht in der Bundesrepublik haben. 2011 erzählte er bei rap.de, weshalb die Schweiz seine Wahlheimat ist. Die Extra-Portion Balkan-Liebe gab es da für Zürich: "Weil die Schweiz ein richtig geiles Land ist und Zürich ein Brett von Stadt."