Deutschraps Platinmaschinerie - The Cratez im Portrait

Spätestens seit Bausas Hit "Was du Liebe nennst", haben sich The Cratez in der Deutschrap-Szene erfolgreich etabliert: Das Producer-Duo scheint momentan an nahezu jeder Gold- und Platinplatzierung im Deutschrap-Kosmos beteiligt zu sein.

Wer aber steckt dahinter? Hinter dem Pseudonym stecken zwei passionierte Musiker: Tim Wilke und David Kraft stammen aus Göttingen und produzieren seit 2010 gemeinsam unter dem Namen "The Cratez".

Lächeln

Lächeln, a song by 187 Strassenbande, Bonez MC on Spotify

Nachdem sie sich die Basics der Musikproduktion autodidaktisch angeeignet hatten, vertrieben The Cratez ihre Produktionen zunächst über Instrumental-Plattformen im Internet. Als ihre Beats international auf Releases von Bryson Tiller und Kevin Gates platziert werden konnten, wurden auch Deutschrapper wie Credibil und Ali As auf die Produzenten aufmerksam.

Mittlerweile produzieren die beiden unter anderem für Raf Camora, die 187 Strassenbande oder auch Capital Bra, auf dessen jüngst erschienenen Album "Berlin lebt" jedes einzelne Instrumental eine The-Cratez-Produktion ist.

Kennzeichen B-TK

Kennzeichen B-TK, a song by Capital Bra, King Khalil on Spotify

Als größte Einflüsse benennen The Cratez unter anderem 9th Wonder und DJ Premier, aber auch Boi-1da und Lex Luger – nach eigener Aussage versuchten sie schlicht und ergreifend, „das Beste beider Welten zu verbinden“. Gemeint damit sind die Stile des klassischen Boom Bap und des seit Jahren florierenden Trap (Siehe dazu das BeatStars-Interview). In der hiesigen Szene sind The Cratez zunächst einmal besonders aufgrund ihrer gestochen scharf produzierten Trap Beats in aller Munde. Andere wiederum würden vielleicht die Produktionen für und mit Raf Camora hervorheben, die sich eher in Richtung Dancehall bewegen.

Besonders typisch für den Cratez-Stil sind vor allem fette 808-Bässe mit Glide-Effekten und sorgsam ausgewählte Samples – nicht ohne Grund sorgen die Jungs immer wieder für radiotaugliche Trap-Hits mit Ohrwurmpotenzial. Und doch können sie weit mehr: Ihr Sound sei einem stetigen Wandel unterlegen, da sich der allgemeine Sound auch mit der Zeit ändere (siehe Beatstars-Interview).

Wir dürfen uns somit in Zukunft auf einen wandelbaren Sound freuen, der sich nicht in Trap oder afroamerikanischen Rhythmen erschöpft, sondern weitaus andere Genres erschließen will. Wie wir The Cratez kennen, wird gewiss auch zukünftig der ein oder andere Hit in gewohnt guter Qualität aus ihren Reihen zu hören sein.

Wer rappt und sich selbst einmal über dem Cratez-Sound hören möchte, kann viele Instrumentals der Jungs übrigens immer noch auf BeatStars.com leasen. Wie ihr eure Vocals über Instrumentals abmischt, erfahrt ihr in unserer Homerecording-Reihe

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