5 Tracks aus dem letzten Monat, die dir garantiert entgangen sind

Yin und Yang, Schwarz und Weiß, Chartbreaker und Untergrundrapper – die Welt ist voller Gegensätze. Vielleicht wollen manche der gleich vorgestellten Artists in naher Zukunft die Charts regulieren. Vielleicht wollen sie aber auch bewusst ein Gegenentwurf zum Mainstream sein.
Was sie alle eint, ist die relativ geringe Aufmerksamkeit auf den YouTubes und Soundclouds dieses Internets. Sie sind weit entfernt von Millionen Klicks und werden hier angelehnt an persönlichen Geschmack ein wenig mehr ins Rampenlicht geschubst.

Monk – Vertrauen

Der Rapper, dem es um "Vertrauen" geht, heißt Monk und ist Teil der BHZ-Crew aus Schöneberg. Er trappt durch die Nacht und thematisiert die fehlende Basis in einer Beziehung. Die Hook gerät ohrwurmartig und zeigt Monks Gespür für eingängige Melodien. Er ist zusammen mit Crew-Kollege Samy auch für den verträumten Beat verantwortlich ist. An Talent mangelt es dem jungen Rapper definitiv nicht. Zwischen den Oldschool-Anleihen der BHZ-Jungs und aktuellen Trends bewegt sich Monk scheinbar mühelos. Seine "Monk EP" steht bereits auf der wohl bekanntesten Streaming-Plattform zum Hören parat.

Tightill & Doubtboy – Normal

Alles andere als "Normal" ist der Sound von Tightill & Doubtboy. Die beiden Bois begehen eher unbetretene Pfade des Sprechgesangs. Ihr letztes gemeinsames Mixtape "RNB Anarchie" erschien im Herbst 2017 und enthielt genau das, was der Titel beschreibt – absolut anarchisches Viben entlang sphärischer Klangskizzen.

Der neueste Streich heißt "Normal" und gerät genauso abwegig und skurril wie der vorangegangene Output. Darauf gilt es erstmal klarzukommen. Sixneufzero erzeugt einen verschallerten Sound, auf den sich die Bremer mehr ihre Stimme legen als tatsächlich zu rappen. Er*tik Toy Records ist das Label und auch irgendwie die Botschaft. Vielleicht findet sich dieser Track auf dem Release "Deutsch Amerikanische Schaft", das in der Videobeschreibung angedeutet wird.

Robo – Unsichtbar

Robo kommt aus dem Immer Ready-Umfeld und hat im Leben klare Prinzipien: Paper over P*ssy oder kurz "P.O.P". Die gleichnamige EP bringt mit "Unsichtbar" einen sonnigen Tune hervor, mit dem er sich keinesfalls vor der trappenden Konkurrenz verstecken muss. Auf einer ungewohnt schmusigen Morten-Produktion berappt Robo seine große Liebe zum weiblichen Geschlecht.

Im fast urzeitlich wirkenden MTV-Modus hat das Video einiges zu bieten und erinnert an "Relationships" von Future und Young Thug. In ähnlicher Manier singt und murmelt sich Robo auch entspannt durch den Track. Der Hörer hat es dabei nicht gerade mit einem Kostverächter zu tun. Robo gönnt sich und trotzdem denkt er nur an die Eine. Das ist dann in der Endkonsequenz wohl so etwas wie ein Idee von romantischem Mumble-Rap.

Verrückte Hunde – Jürgen Kohler

Das Vierergespann um Foxn, Scu, Da Kid und Geraet machen die Sache schon ein wenig länger. Seit fast 10 Jahren basteln sie den Sound sie für die Kopfnicker und Golden Era-Liebhaber da draußen. Ihr neues Album "VH", das am 18. Mai erscheint, hält ein besonderes Highlight für alle Fans des ehrlichen Ballsports bereit. Weltmeister, Champions League-Sieger und Abwehrgott Jürgen Kohler widmen Scu und Foxn überfällige Strophen. Im dazugehörigen Video präsentieren die beiden neben Skills am Mic zusätzlich ihre Fähigkeiten auf dem Bolzplatz. Diese fallen eher rustikal aus – ganz wie es es dem ehemaligen Fußballstar auch gut zu Gesicht gestanden hätte. Real recognize real.

AzudemSK, Slowy & Dennis Real – Dichte Rille

Wem das bisher alles zu verrückt war, bekommt zum Abschluss noch eine gepflegte Portion Boom Bap um die Ohren. AzudmSK, Slowy und Dennis Real haben sich zusammengetan, um einfach nur zu rappen. Stilsichere Bars, eine scheppernde Snare, kein übergeornetes Thema außer Rap – so gehts auch. Die Jungs bewahren dabei auf "Dichte Rille" einen klaren Blick und bauen sicher keine Luftschlösser:

"Mit dem Kram, den wir hier machen, wird hier keiner Millionär."

Weitere Songs gleicher Machart sind auf dem Kollaboalbum "Chrom" zu hören, das komplett von Adlib Swayze produziert wurde.

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