5 The Game-Bretter, die mehr Westcoast sind als Palmen und Weed

Die Rapszene macht sich bereit für das nächste Kapitel Compton in 2015. Nachdem Kendrick mit To Pimp A Butterfly wieder mal Bewertungsskalen gesprengt hat, die ganze Welt ein zweites Mal N.W.A kennenlernte und Dr. Dre nach 16 Jahren einen Detox-Ersatz droppte, ist jetzt also der Typ dazwischen dran: The Game gilt als einer der späten Vorbilder von K-Dot, lernte aber selbst wie Kendrick bei Doc Andre.

Zehn Jahre nach einem der vielleicht letzten modernen Klassiker The Documentary maßt sich The Game tatsächlich an, mit seinem siebten Studioalbum eine Fortsetzung zu schaffen. Mit dabei sind beide der zuvor genannten, big bro Dre und lil' bro Kendrick, sowie Ice Cube und Snoop Dogg.

Mehr Westcoast geht nicht mehr. Game karikierte sich von Beginn seiner Karriere an als Wahrzeichen der Stadt der Engel, warf sich vor jede Kugel, die L.A. treffen könnte. Auf seinem Oberkörper prangen sogar die drei Buchstaben, die die Welt von Compton aus bis heute prägen: N.W.A.

Wir haben dir einpaar von Games denkwürdigsten Westküsten-Hymnen Klick für Klick aufgelistet, damit du bis Freitag auch richtig Bock auf The Documentary 2 bekommst. Anfangen tun wir natürlich beim ersten Teil 2005...

Dass The Documentary schon früh als Klassiker gehandelt wurde, lag wohl nicht zuletzt an der Fülle an Hitproduzenten, die am Album gearbeitet haben. Von Kanye West über Eminem, Scott Storch, Dr. Dre und Just Blaze hatten alle Erfolgsbastler ihre Finger im Spiel.

Für den wohl stärksten Representer-Track des Albums war allerdings Timbaland verantwortlich. Put You On The Game flashte nach einer Westcoast-Dürre endlich mal wieder mit Bildern und Motiven aus der Hauptstadt der Sonne.

"This is the rebirth of Dre, the rebirth of LA, the rebirth of Hiphop, another memorial of the Makaveli and Big Pop"

Nach dem Bruch mit der G-Unit und 50 Cent gab es auch erstmal keine Produktionen mehr von Dre auf den Game-Alben zu hören. Der Rest der Westcoast war trotzdem mit am Start.

Game, bekanntermaßen Blood, und Snoop Dogg, natürlich Crip, jumpen zusammen mit unser aller Lieblingsschreihals Xzibit auf einen brechenden J.R.-Beat. X stellt richtigerweise fest: "From what I see, red and blue can make green".

Dieser Track sollte nicht das letzte Mal sein, dass Game und Snoop ihre Bandanas verknoteten.

2008 war Game bereits Vater von zwei kleinen Jungs und hatte sich fest in der Hiphop-Szene etabliert. Der Beef mit 50 Cent lief immer wieder heiß, an der Wand war kaum noch Platz für die Platinplaketten. Trotzdem vergaß Game seine Wurzeln nicht und eröffnete die Promophase von LAX erneut mit einem typischen California-Track. 

Game's Pain ist ein Prototyp seines Namedropping-Gimmicks, das er trotz viel Gegenwind nie abgelegt hat. Außerdem ganz interessant: "Ice Cube's my favorite rapper, y'all niggas can't tell me nothing."

Nach drei Jahren Albenpause und einer Menge Mixtapes meldete sich Game dann 2011 in ganz rotem Gewand wieder. The R.E.D. Album konnte verkaufs- und kritiktechnisch lange nicht mehr an frühere Erfolge anschließen. Musikalisch erreichte die Platte teilweise trotzdem sehr hörenswerte Höhepunkte. So zum Beispiel die Blood-Hymne Red Nation mit Lil Wayne auf Kernkraft 400-Sample.

Ebenso beeindruckend und bestimmt auch ein entscheidender Faktor in der Karriere des folglichen Messias der Westcoast, Kendrick Lamar, war der Song und das Video zu The City. Ja, warum denn nicht einfach eine Hook im Doubletime? Hat auf Forgot About Dre auch schon funktioniert.

Nach sechs Jahren Mainstream-Karriere ist sich Game sicher: "I'm the best the West has ever seen – no disrespect to Calvin [bürgerlicher Name von Snopp Dogg]".

Nach einer verunglückten Ehe, die auch noch landesweit in einer Reality-Show zu sehen war, noch mehr Tattoos als ohnehin und seinem Solotrack auf Dr. Dres letztem Album kommt jetzt also endlich eine neue Game-Platte.

Erster Vorreiter des Albums: Natürlich eine Ode an CPT. Obwohl es beim Videodreh mitten in den Straßen des gefährlichsten amerikanischen Brennpunkts einpaar Probleme gab, entstanden fantastische Visuals zu 100.

Game mag vielleicht Drake als Kickstart benötigt haben, aber der alte Erfolg scheint annähernd zurückzukehren. Das wäre ein nettes Comeback und wenn die Documentary-Fortsetzung ansatzweise so gut klingt wie 100 – dann sind wir damit sehr zufrieden!

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