3 tote Rap-Legenden: Der Name "Big" als schlechtes Omen?
Rapper on stage – Foto: Denis Ignatov

Nicht jeder ist geboren, um als MC die Bühne zu betreten. Da gibt es einige Voraussetzungen, zum Beispiel Wissen, Flow und Talent. Mit einer passenden Ladung Blut, Schweiß und Tränen feiert man konsequenterweise dann auch Triumphe. Zumindest eines sollte man lieber lassen, wenn man den Erfahrungswerten amerikanischer Rap-Legenden vertraut.

Schritt Nummer 1: Der richtige Name sollte kurioserweise schon vorbeugend helfen, nicht frühzeitig als Hiphop-Star ins Gras zu beißen. Im Gegensatz zu anderen Jobs scheint Rapper ohnehin ein hohes Berufsrisiko zu bergen. Das haben leider schon drei unantastbare Rap-Legenden spüren müssen. Auch Big Sean stellte vor einigen Jahren die Kuriosität seines Künstlernamens fest...

Sean Don on Twitter

Y every rapper named BIG got bodied huh?!!!! But Every rapper named Sean got money Ohhhhhh!!! Well I guess my chances are 50/50

Big Pun

Über 16 Jahre ist es mittlerweile her, dass Big Pun das Zeitliche gesegnet hat. Mit seinen fast unangefochtenen technischen Skills gilt der Punisher zu den besten MCs, die es jemals gegeben hat. Sein Debütalbum Capital Punishment aus dem Jahre 1998 zählt zu den wichtigsten Klassikern der Eastcoast. Die Platte verkaufte sich über eine Million Mal, somit erreichte Pun als erster Latino-Rapper Platinstatus in den USA. (Übrigens auch ein Album, das dir Eko Fresh und Toxik empfehlen, wenn dich "moderner Rap langweilt".)

Als Konsequenz einer jahrelangen Stoffwechselkrankheit litt Big Pun stets an Fettleibigkeit. Im Februar 2000 erlag der Rapper aus der Bronx, der zu dem Zeitpunkt über 300 kg gewogen hat, an einem Herzinfakt.

Puns Einfluss geht wahrscheinlich weiter, als du denkst: Zuletzt war Ali Bumayes Albumcover recht deutlich dem Logo von Big Pun nachgeahmt. Auch auf Sex ohne Grund lässt Ali ("Ich bin kein Player, doch ich f*cke oft") ein bisschen Big Pun ("I'm not a player, I just f*ck a lot") durchsickern. Des Weiteren rappt auch sein Sohn unter dem Namen Chris Rivers – besonders empfehlenswert sein Verse auf Latino Part 2.

Big L

Ziemlich genau ein Jahr vor Puns Tod verstarb der ebenfalls aus der New York stammende Big L. Im Februar 1999 wurde L bei einer Drive-By-Schießerei neunmal ins Gesicht und die Brust geschossen. Dabei kam der MC mit lediglich 24 Jahren ums Leben. 

Gemeinsam mit Fat Joe, Lord Finesse und Mase erarbeitete Big L sich einen großen Ruf als Rapper. Zu Lebzeiten konnte L kaum Erfolge feiern, hängte zwischendurch konsequenterweise sogar mal das Rappen an den Nagel. Monate vor seinem Tod begann er allerdings wieder – Jay Zs Partner Damon Dash von Roc-A-Fella habe sogar versucht, ihn unter Vertrag zu nehmen. Allerdings ohne Erfolg.

Auch Big L hat hierzulande – ebenfalls sehr aktuell wie Pun – Einfluss auf Deutschrap geübt. Das momentan prominenteste Beispiel lässt sich beim Berliner Fler und seiner Vibe-Single Lifestyle der Armen und Gefährlichen finden: Big Ls erstes und einziges zu Lebzeiten erschienenes Album hört auf den Namen Lifestylez ov da Poor & Dangerous.

The Notorious B.I.G.

Für B.I.G. braucht es gar nicht so viele Worte. Zweifellos gehört Biggie zu den wichtigsten und besten Rappern aller Zeiten – leider auch zu denen mit den tragischsten Toden. Notorious, bemerkenswerterweise auch New Yorker wie Big L und Big Pun, wurde im März 1997 bei einem Besuch in Los Angeles während eines Drive-Bys getötet. Bekanntermaßen wird eine Verbindung zwischen diesem Fall und dem sechs Monate zuvor geschehenen Mord an 2Pac hergestellt. Beide Täter sind bis heute weder bekannt, noch gefasst.

Mit Ready To Die (1994) und dem zwei Wochen nach seinem Tod erschienenen Life After Death konnte Biggie mit nur 24 Jahren zwei unumstrittene Klassiker kreieren. Oft wird B.I.G. sogar als Greatest MC of All Time angeführt, beispielsweise von den US-Magazinen The Source, Billboard und dem Rolling Stone.

Songs der drei Vorzeige-Rapper Big Pun, Big L, The Notorious B.I.G. und eine ganze Menge anderer Oldschool-Klassiker findest du übrigens in der Old School Hip Hop-Playlist auf Spotify.

OLD SCHOOL HIP HOP, a playlist by Filtr Sweden on Spotify

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