Hasskommentare auf Facebook, egal aus welcher Ecke, waren in den letzten Monaten immer wieder Thema. Mit der Counter Speech Tour will Facebook dem, mit der Hilfe von Künstlern, entgegenwirken. Idee ist gut. Schwierig wird's aber, wenn die nötige Transparenz vonseiten Facebook fehlt.
Auf einer Pressekonferenz wurde Chef-Lobbyistin Eva-Maria Kirschsieper von einem Journalisten gefragt, wie viele Facebook-Mitarbeiter sich in Deutschland mit Hasskommentaren auf der Plattform beschäftigen. Eigentlich eine einfache Frage, auf die Kirschsiper aber offenbar nicht antworten will und sich aus der Affäre zu ziehen versucht: "Das ist heute nicht das Thema. (...) Es ist nichts, worüber wir heute kommunizieren."
Daraufhin meldet sich Smudo zu Wort, der Unterstützer der Counter Speech-Idee ist, und hakt nach: "Also, ich würd's auch gerne wissen! (...) Sie müssen doch gar nicht so rummachen. Sie können doch sagen: 'Will ich nicht sagen' oder: 'Darf ich nicht sagen'."
Kirschsieper lacht nur - und kriegt daraufhin von Smudo Folgendes zu hören: "Jetzt machen Sie gerade rum wie eine Kakerlake, wenn das Licht angeht."
Kirschsieper glaubt, jegliche Antwort auf die Frage sei sowieso nicht zufriedenstellend. Smudo findet, die Antwort müsse auch niemanden zufrieden stellen, sondern ehrlich sein: "Dann geben Sie uns doch eine Antwort, die nicht zufriedenstellend ist. Die Situation ist allgemein nicht zufriedenstellend."
Alle Versuche bleiben vergeblich. Eine Antwort darauf, wie Facebook sich um Hasskommentare kümmert, bleibt Kirschsieper uns schuldig.