Yo Gotti - Back 2 Da Basics

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Jeder Style hat seine Vorreiter und Mitläufer, die die Trends setzen und die, die sie übernehmen und (im besseren Fall) auf eine persönliche Art interpretieren. Yo Gotti gehört zu eben diesen letztgenannten. Um zu wissen was einen erwartet, reichen eigentlich ein paar Blicke auf's Platten Cover. Der 24-jahre junge Mario Mims aus Memphis nennt sich Yo Gotti, in Anlehnung an den bekannten Mafia Paten John Gotti und ähnlich wie die Kollegen Irv Gotti, Young Gotti (aka Kurupt), Gail Gotti und Gotti von der Cash Money Gruppe Boo & Gotti vor ihm. Die erste Single vom aktuellen Album und Major-Debut nennt sich Gangsta Party und featured (wie gefühlte 90 Prozent aller Rap-Singles des letzten Jahres) Bun B neben Kollege 8Ball. Sein Erfolgsrezept sind nach eigener Aussage rauhe und realitische Lyrics über das Leben auf der Straße, wobei die negativen Seiten des Gangsta Life Genre-gerecht ausgespart werden. Die weiteren Tracks auf Yo Gottis Album tragen Titel wie U A Gangsta Right?, I'm A Thug, A Part of Thugs und Cold Game. Um mit der mühseligen aber aufschlussreichen Liste abzuschließen: Yo Gottis Album selbst nennt sich Back 2 Da Basics. Woran nichts überrascht, außer dass möglicher weise die Frage aufkommen könnte, warum das Wort back hier nötig war.

Auch der Sound Yo Gottis überrascht eher wenig. Irgendwo zwischen den Memphis-Sound Vorreitern der Three Six Mafia-Familie und Atlantas Trapper of the Year Young Jeezy (mit dem sich Yo Gotti wohl gerne vergleichen lässt), rappt sich Gotti mit rauher Stimme und simpler Technik durch 17 Tracks. Kommen wir nach der wenig euphorischen Review-Einleitung also zur vielleicht ersten Überraschung: Back 2 Da Basics ist ein absolut gutes Album. Yo Gottis Style ist keine simple Kopie anderer MCs und entwickelte sich während einiger Jahre als ambitionierter Underground MC (ob er wirklich der momentane King der Memphis Underground Szene ist, lassen wir mal außen vor). Als Hörer bekommt man das, was man bekommt auf hohem Niveau geboten. Wer die Musik der angesprochenen Three Six Mafia (mit denen sich Yo Gotti zumindest zeitweise wenig verstand), Young Jeezys und der bekannten Feature-Gäste zwischen Bun B, 8Ball[/prod], Jazzy Pha, Baby und Birdman Junior Lil' Wayne mag, wird hier kaum enttäuscht sein. Der Track mit dem Cash Money Team (I Got Them) erinnert spätestens durch das Weezy-Vocal Sample im Hook auch stark an einen Carter II Hidden Track -ohne die Originalität dieses Albums zu erreichen.
Neben den genannten großen Namen wird das Album von D'Nero von Gottis Blockburnaz Crew, La Chat (einer MC Lady mit perfektem Namen fürs Bitch-Image), Allstar und Pooh Bear unterstützt. Beats liefern unter anderem Drumma Boy (bekannt von Jeezys Album Let's get It), Scott Storch (That's What They Made It Foe), Swizzo und (am häufigsten) Carlos Broady. Nicht zuletzt die Arbeit dieser Herren sichert dem Album seine hohe Qualität.

Yo Gotti liefert also absolut nichts neues, bietet aber eine gute Ergänzung für die Musik Sammlung derjenigen, die sich zu den Fans der jeweiligen Trendsetter zählen. Noch mal in unkompliziert: wer einer weniger hektischen Version der Three Six Mafia oder einem Jeezy ohne prägnante Ad-Libs etwas abgewinnen kann, ist hier absolut richtig. Für einen Platz in der Hiphop Hall Of Fame muss sich Yo Gotti in Zukunft noch weit mehr einfallen lassen. Für einen Platz im CD Regal Musik-hungriger Dirty South Fans hat er bereits alles richtig gemacht.

Als Anspiel-Tips lassen sich That's Whats Up, That's What They Made It Foe, Spend it Cuz U Got It, I Got Them und Shawty Violating empfehlen. In letzterem findet sich mit der Aufforderung an Frauen, andere Frauen zu schlagen, sogar noch ein mir bislang unbekanntes Gangsta Rap Thema. Im Forum darfst du mich natürlich gerne ergänzen.

Bewertung:
4,0 von 6       
        
Fazit:
Nichts wirklich neues, aber eine absolut lohnenswerte Anschaffung für Fans von Gangsta-Rap in seiner Dirty South Version.