Der V-Mann ist ein Prenzlberg-Urgestein und musikalisches Zugpferd des Funkviertelteams aus dem Herzen des dicken B's. Nun veröffentlicht HipHipVinyl mit "Fragmente" einen Einblick in seine Welt, sein Viertel und v.a. seine Geschichte. Geschichtsträchtig ist das Tape, dass bereits 2004 erschien und nun eben als CD zu haben ist - inklusive zweier Bonustracks versteht sich. Heißt aber auch, dass "Fragmente" nicht mehr ganz up to date klingt und eigentlich auch schon 2004 nicht wie 2004 klang. Der V-Mann "high seit 94 - es gibt 1000 gute Gründe doch nicht einer überzeugt mich / und ich erinner mich die Zeit verging wie im Flug / bis hier her ging alles gut" und das hört man seinem Sound auch an. Nicht etwa altbacken, aber über doch ganz klassisches bumm und tschack lässt V-Mann seine nicht immer eingängigen Raps fließen. V-Manns Style ist eben eigen und genau das dürfte auch seine treue Fanbase erklären. Entweder man liebt seinen Style oder man hasst ihn, wobei die Geschichten, die der P-Berg MC zu erzählen weiß wenig von ihrem Glanz eingebüßt haben. So ist "Grossstadtprinzessin" noch immer ein Juwel das noch immer viel zu kurz geraten ist, "Jack Daniels" noch immer die Hommage an seinen Undergroundlifestyle und "20 Takte zum Thron" auch 2006 noch immer ein gelungener Battletrack.

Halbwegs neu ist der bereits im Internet veröffentlichte Tune "Spröde Lippen", auf dem V-Mann sich an Zeiten erinnert in denen man Menace II Society noch ansah, ohne die Charaktere kopieren zu wollen, sowie der mit dem Leipziger MC Morlokk Dilemma entstandene Tune (Rap ist nicht) "Nett".

Bewertung:
3 von 6

Fazit:
Der V-Mann erinnert mich immer ein Stück weit an den jungen Karibik Frank nur mit Berliner Hintergrund. Der Vergleich wird ihm vermutlich nicht gefallen, aber das ist nun mal das Recht des Schreiberlings. Fakt ist, dass "Fragmente" eine Retrosprektive für Fans des V-Mannes und diejenigen, die das Tape nicht mehr gediggt haben ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.