Toby Dope - Age of the Living Dead (Zeitalter der lebenden Toten) – Mit diesem Debüt-Album liefert Cherubee a.k.a. Toby Dope in Form einer symphonischen Dichtung den Soundtrack zum Gegenwartsgeschehen. Er scheut dabei nicht den prophetischen Gestus, wenn er die außermusikalischen Inhalte mit Hilfe musikalischer Mittel am Computer darstellt. Bei Verwendung von elektronischen Beats und Rhythmen aus den Kulturen der Welt, aber bei völligem Verzicht auf vocale Elemente, entzieht sich seine Musik der eindeutigen Zuweisung eines Genres. Orientalisches und Europäisches verbinden sich. Klassisch orchestrale Sounds stehen industriell-synthetischen gegenüber. Aus dunklen, bedrohlichen Klangfarben erlöst lichte Melodik. Warme Stimmungen stehen im Kontrast zu kalten. Archaische und neuzeitliche Gewalten werden als lebensfeindliche Herrschaftssysteme entlarvt. Mitten in die unausweichlichen Konflikte scheint jedoch die Hoffnung auf eine menschenwürdige Welt. Der Zusammenbruch der lebensfeindlichen Kräfte entläßt den Zuhörer aber nicht in paradiesische Zustände, sondern verweist auf die Bürde, die das Unheil hinterlassen hat. Den Versuchungen zu widerstehen, bleibt Aufgabe mit ungewissem Ausgang. Wer sich eine Stunde hörend darauf einlässt, dem spiegeln sich die täglichen Bilder und Erfahrungen erneut im gedeuteten Zusammenhang wider. Eine Provokation, die zum Nachdenken reizen will.