Snaga & Pillath - Eine Frage Der Ehre

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Pressetext / Beschreibung

"Die linke und die rechte Hand Gottes" ist zurück. Snaga & Pillath, inzwischen wohl auch dem letzten als die heißesten Punchlinespitter der aktuellen Rappergeneration bekannt. Ergo leuchtet es auch ein, dass die beiden auf ihrem ersten Deluxe Records-Output erstmal zwei Solotunes droppen, um ihr Standing klarzumachen. Man bleibt dem Punchlinespitting treu und entwickelt sich gleichzeitig weiter, verriet Snaga im Interview und recht hat der Mann. Während die beiden Opener ("Snaga Situation 5" & "P.I.L.L.A.T.H.") genauso auf die 12 gehen wie auch "Komm mit", der Einladung durch das "Mixtape der Ehre". Was folgt ist ein Album, das denjenigen, die nichts mit technisch versierten Representerraps anfangen, nicht 100%ig gefallen wird. Alle anderen bekommen "Marschmusik", also "in den Arsch-Musik und keine HaHaHa-Musik", sprich Punches, die mehr als einmal für ein Lachen sorgen, den Hörer mehr als einmal mit offenen Mund dasitzen lassen. Immerhin ist das hier "Eine Frage der Ehre, wie lange ich brauch um dich zu ficken ist eine Frage der Schläge und wann du wieder laufen kannst eine Frage der Pflege, wie dein Gesicht danach aussieht ist eine Frage der Nähte - damn" ("Der Prinz hat gesprochen").

Nie zu kurz kommen dabei die Punchlines, die S&P bekannt gemacht haben und so ist es wohl auch zu erklären, dass Hinz und Kunz die Clubqueen besingen, während Snaga & Pillath auf dem von Joe Rilla produzierten "Oh mein Gott" eine Frau mit einem "Arsch wie ein Nilpferd, Bauch wie ein Walross, Ohren wie ein Flugzeug" neben der Angie Merkel wie ein Topmodel aussieht und die offensichtlich Probleme mit Körperhygiene hat, besingen. Hier bleibt kein Auge trocken ("Diese Hure hat mehr Pelz wie ein Zoo […] das ist keine Zellulite mehr, sie hat Krater für den Golfplatz"). Aber auch nachdenklicher Stuff fand seinen Weg, wie z.B. die Tatsache, dass "Wir gegen den Rest der Welt" kämpfen und zwar jeder gegen jeden. Ruhrpott-Sozialkritik klingt eben nicht nach ’The perfect life’ ("Hier ist das Leben für die Jungen keine Party / hier geht die Zeit langsamer vorbei als Muhammed Ali. […] Wir haben vielleicht keine Perspektive, aber wir haben uns - das ist mehr als Liebe.").

Darüber hinaus bieten die beiden weiteren Pottrappern eine Plattform. Heutzutage auch nicht mehr selbstverständlich. So darf Decino den Tune "Fuck mich ab" und 45 den Ruhrpottrepresenter "Das ist 45" droppen. Wer danach noch nicht erkannt hat das der Ruhrpott.2.0 im Arbeitsspeicher Deutschlands gelandet ist, sollte neu booten.

Bewertung:
4,5 von 6    
    
Fazit:
Natürlich gibt es auf "Eine Frage der Ehre" vornehmlich Punchlines. Natürlich darf man über fehlende Themen meckern, aber wer würde Too $hort kritisieren, wenn er nur über Bitches rappt? Eben! Wer Tiefe & Inhalt möchte, soll sich Max Herre holen, wer den Ruhrpotttakeover im Player haben möchte, diggt S&P und schüttelt die linke und rechte Hand Gottes, schließlich ist es eine "Frage der Ehre".