She-Raw/Serk MC/Amun - 41 Karat

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Pressetext / Beschreibung


Am 6. September startet auf Viva die neue Reality Doku "Unser Block". Die Hauptrollen des neuen Formats spielen dabei die drei Berliner MCs She-Raw, Serk und Amun. Bei den Dreharbeiten zu "Unser Block" entstand dann auch das gemeinsame Album "41 Karat". Dabei ist der Titel der Platte nicht willkürlich gewählt, sondern sagt etwas über die Herkunft der Künstler aus. Die 41 steht nämlich für die Stadtteile Steglitz, Tempelhof und Schöneberg.
Zu meinem großen Erstaunen beginnt die LP wirklich furios mit dem Opener "Amun, She-Raw & Serk", der richtig Appetit auf die restlichen Stücke des Albums macht. Jeder der 3 MCs präsentiert sich wortgewandt und mit gutem Flow, wobei She-Raw doch als Gewinnerin des Tracks hervor geht. Dieses hohe Niveau wird auch im darauffolgenden "Berlin 4 Life" durchgehalten.
        
She-Raw/Amun/Serk - 41 Karat         
Das war's dann aber auch schon, bis auf wenige Ausnahmen mit hoher Qualität. Zwang, der auch zum Main-Theme Camp gehört liefert mit "Bist du auch ein Berliner", das zwar Berlin representen will, im Endeffekt aber nur ein weiterer 0-8-15 Track geworden ist, einen nicht weiter erwähnenswerten Track ab und versagt auf ganzer Linie, übrigens genauso wie Netzerks "Team Berlin", dass sich eher nach Fettes Brot anhört als nach Street-Credibility à la Berlin.
Ruhigere Töne bekommt man bei dem melancholischen, etwas poppigen "Baby wo bist du" zu hören, dass aber insgesamt ein ganz passabler Track ist. Das absolute Highlight des Albums stellt der Joint "Für Euch" dar, der den Homies, Bekannten und Verwandten der drei Berliner gewidmet ist. Auch hier ist She-Raw wieder diejenige, die das gewisse Etwas mit ihrer genialen Hook in den Song bringt.
Natürlich gibt es auch Battle-Kost zu hören, die ist allerdings nichts für Feinschmecker, das ganze kommt eher etwas roh rüber und vor allem eins: Einfallslos! "Hey Joe" und "Game Over" sind zwar irgendwie nett gemacht, interessieren jedoch niemanden so richtig. Einzig und allein "Diss auch so" trumpfen mit einem genialen Beat und einer gehörigen Brise She-Raw nochmal richtig groß auf.
Auf Abwegen befinden sich Serk mit dem Reggae Piece "Ich zähl die dunklen Tage", das absolut nicht in das Konzept des Albums passt und auch songtechnisch gesehen nicht gerade der Reißer ist und She-Raw mit ihrer R'n'B Nummer "Just a friend", die einen recht gelungenen Track darstellt in der sich Mrs. "Beauty & The Beats" stimmgewaltig präsentiert, dennoch das Gewisse Etwas fehlt.
Zum Schluss bekommt man dann aber doch noch ein wahres Brett mit "Topspitta" vorgesetzt, mit einem Beat der wirklich unter die Haut geht und deeper nicht sein könnte.

Bewertung:
3 von 6
        
Fazit:
Es ist ein bisschen wie bei einer Achterbahnfahrt: Zuerst geht es steil nach oben, dann kommt aber der Komplettabsturz, nur damit es dann ein weiteres Mal in die Höhe gehen kann. "41 Karat" hat sowohl die höchsten Höhen zu bieten als auch die tiefsten Täler. Ein schlechtes Album haben die drei Berliner sicher nicht hingelegt, man bekommt beim Durchhören jedoch das Gefühl als ob sie nicht ihr volles Potential ausgenutzt hätten, denn dass die drei wortgewandt sind ist unumstritten.