Separate - Die Jagd Auf Den König

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Pressetext / Beschreibung

Separate zufolge hat sie begonnen, die Jagd auf den König. Dumm nur, dass sich jeder zweite Rapper in Deutschland derzeit 'König', 'King', oder 'Don' nennt. Ob Separate aus der Reihe der restlichen Thronanwärter positiv heraus sticht, erfährst du in dieser Plattenkritik.

Königlichen Eindruck schindet Seppo, wie Separate sich gerne selbst nennt, bereits zu Beginn des von keinem geringeren als DJ Katch gemixten Tapes. "The Champ is here" wird druckvoll durch die Membrane gepresst. Als deutsches, lyrisches Gegenstück zu Ghostfaces "The Champ" könnte man diesen Track bezeichnen. Separates Energie steht der des Killahs keineswegs nach.

Eine bunte Mischung aus Ami-Beats und von nationalen Produzentengrößen wie Benz, Djorkaeff, M-Crisis, Yourz oder Shuko geschusterten Tracks erwarten den Hörer auf "Die Jagd auf den König". Dass gerade die Ami-Picks deutlich hinter ihren Originalen zurück bleiben war zu erwarten, da ist Separate nicht der einzige, dem dieser Versuch misslingt. Beispielsweise "Runnin feat. Vega", dessen Beat schon auf dem gleichnamigen Track von The Game zu hören war, ist einer der Schwachpunkte des Mixtapes. Gedanklich blendet man die Reime der beiden Protagonisten aus und hört The Game im Hinterkopf rappen. Auch "100 Meilen feat Abroo", das sich einem Beat von 50 Cents letztem Album bedient, mag nicht so recht aufgehen. Einzig und alleine "44 Bars", bei dem Separate ein weiteres Mal auf einem Fifty Beat rappt, funktioniert annäherungsweise.

"Chromfelgen feat. Tua" hört sich zwar schwer nach jiggy-jiggy Style an, offenbart sich allerdings als ein deepes, offenes und zerbrechliches Stück Musik. Auch die Beatwahl fügt sich in dieses Konzept hervorragend ein. Ein weiteres Stück, welches in diese Richtung geht ist "Stadtkinder feat, Sassan Siamak & Ram-C". Besonders die eingängige Hook und die ehrlichen Zeilen machen diesen Track zu einem aus Street-Lyrics gebauten, roughen Konstrukt.

Lakmann aka Laki hatte schon zu Creutzfeld & Jakob Zeiten einen gewöhnungsbedürftigen aber dennoch sehr humorvollen Flow. "Methoden" zusammen mit Erc und Seppo unterstreicht ein weiteres Mal diese Eindrücke. Separate selbst wirkt auf dem Tune etwas blass und bleibt hinter Erc & Laki zurück. Langsam aber sicher etwickle ich mich auch zu einer Art 'Manuellsen-Groupie'. Bis dato ist mir noch kein Mixtape auf den Schreibtisch gefallen, auf dem der Track mit Manuellsen nicht zu den besten der CD gezählt werden durfte. Auf dem äußerst smoothen Beat von "F.A.M.E" zeigt Separate, dass seine humorvolle Seite ausgeprägter ist, als man vermuten dürfte. Weg von humorvollen Styles, hin zu biographischen Rhymes geht es dann noch zu guter letzt mit "Der deutsche Junge", dessen Beat äußerst samplelastig und soulig klingt. Als Bonus- und Hiddentrack bekommt der Hörer schließlich den "Zahltag RMX" zusammen mit Olli Banjo.

Bewertung:
3,5 von 6

Fazit:
Ist Separate der König von Deutschland? Nein, das ist er definitiv nicht, er gehört lediglich zu den zahlreichen Anwärtern, auch wenn er in der Reihe weiter vorne stehen mag, als 80 % der anderen deutschen Rapper. Mit seinem Mixtape liefert er einen leicht über Durchschnitt ansiedelbaren musikalischen Beitrag zur derzeitigen Rapszene ab, der sich aber nicht gerade durch Einfallsreichtum aus dem Mixtape Sumpf herauswinden kann.