Samy Deluxe - Big Baus Of The Nauf

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Pressetext / Beschreibung

Remember the times, als Samy zu Dynamite Deluxe Zeiten Features wie Eisfeld oder Patrice auf der Platte hatte. Jetzt schreiben wir 2006 und Afrob, Killa Kela und J.R. Writer zieren die Gästeliste vom neusten Hamburgs Finest Mixtape 'Big Baus Of The Nauf'.

Über die Qualität deutscher Mixtapes kann man sich wohl streiten, Samy aber beweist mit 'Big Baus Of The Nauf', dass ein Mixtape nicht nur den Abfalleimer des Artists darstellen muss, sondern auch nahe an Albumqualität heran kommen kann. Lässt man das Intro außer Betracht, fängt die CD mit einem klassischen ASD Track an. "Brand Neu" sticht vor allem durch den für ASD typischen Bounce-Beat heraus und Afrob veredelt den Track mit einer gekonnt gerappten Strophe und dem Statement: "Ich war nie der Superschläger, ich bin ein Superneger."

Bereits aus den ersten Takten von "Boys Sind Back" lässt sich der Monroe-Sound heraushören. Zuerst setzt der Synthi ganz leise, fast schon zerbrechlich ein, um schließlich ein druckvolles Bassgewitter zu verursachen. Samy spittet zum Beat, als ob es kein Morgen gäbe. Perfektes Ding. Apropos perfekt, in dem Zusammenhang muss auch "Bonustrack" erwähnt werden, der mit rockigem Beat einfach nur gute Laune macht. Das scheint auch auf Samy übergegangen zu sein und so rappt er amüsante Zeilen wie "Ich bin einfach ein Naturtalent/Nonstop auf Tour my man/so verdammt viel Eis/Ich kann die Zeit nicht auf der Uhr erkenn'".

Etwas enttäuscht bin ich allerdings von "Sag Es Sag Es" auf dem Neo von den Headliners gefeatured ist. Am Anfang war der Headliners Sound ja noch ganz passabel, mittlerweile klingen Strophen von Neo und Co. schwer nach Mittelmaß und verlieren an Kreativität. In Betracht eines Tracks wie "Fuck U Song" kann man wohl kaum von fehlender Kreativität sprechen, sowohl Beat mit "Fuck You" Sample als auch Samys Text bringen mich nach mehrmaligem Hören immernoch zum schmunzeln.

"Blade Manuellsen und Deluxe" stellt hingegen die neusten Homies von Mr. Deluxe vor. Wer es noch nicht mitbekommen hat, dass Manuellsen nun bei Deluxe Records gesigned ist kann dies auf eben genanntem Track nachhören. Und wer mal wieder eine Beatbox Einlage vom Feinsten hören will, sollte "Digga Miees" nicht verpassen. Der UK-Beatbox-Gott Killa Kela zeigt hier die komplette Palette seines Könnens. "Guck Mein Van" stellt eine witzige Adaption zu Kool Savas' und Azads "Guck My Man" dar, die man einmal hört und sich dann doch lieber nochmal das Original einflößt.

Zu guter Letzt gibt es noch den "Gott Sei Dank" Remix zusammen mit Dipsets JR Writer und natürlich neuer Samy Strophe. Müsste ich mich entscheiden, welche Version die Bessere ist, so käme ich tatsächlich ins Grübeln. JR's Vers ist der Shit und Samy erwidert mit einer weiteren ehrlichen Strophe. "Dafür dank ich Gott doch muss nicht auf Knien hier beten/ Ich lass einfach dieses Lied hier reden". Word.

Bewertung:
4 von 6
    
Fazit:
Etwas über eine Stunde Samy Deluxe pur. 'Big Baus Of The Nauf' würde ich schon als "Minialbum" bezeichnen. Ohne unsinnige Mixtape-Übergänge und in LP-Qualität. Nun bleibt eigentlich nur noch die Wartezeit auf die erste Samy/ Azad Kollabo und das neue Deluxe Album.