Roots Manuva - Alternately Deep

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Pressetext / Beschreibung

Was macht man um als Rapper im Gespräch zu bleiben? Man bricht Beef vom Zaun, gerät in die eine oder andere Schießerei oder lässt sich regelmäßig mit Drogen im Auto erwischen. Wenn man Rodney Smith heißt, dann gibt es aber auch bessere Möglichkeiten. Zum Beispiel die albumleeren Zwischenräume mit B-Seiten, Remixen und stetigen neuen Stuff voll zu stopfen. Auf sein hochgelobtes Album "Awfully Deep" folgte schon ein Zwischenspiel namens "Awfully De(EP)" und jetzt kommt auch sein neustes Sammelsurium "Alternately Deep". Hätte Dende so was nicht auch machen können? Naja, an dieser Stelle bleibt es wohl bei dem frommen Wunsch – back to the topic.

Mit dem sehr elektronischen und großspurigen "No Love" gelingt ein Einstieg ohne Warmlaufen oder Startschwierigkeiten. Zu überbordend für meinen Geschmack ist dann der pompöse Miami Remix von "Seat Yourself", der dadurch auch ziemlich unruhig wirkt und auch nach mehrmaligem Hören nicht weniger sperrig klingt. Das bleibt allerdings die Ausnahme, denn Manuva hat wieder eine Platte gedroppt, die erst nach einigen Durchgängen wirklich reift und ankommt. "Pep my Game" ist einer dieser Kandidaten, genau wie das anfangs etwas schwerfällig wirkende "Check It". Die Dub Verbundenheit spürt man auf "Double Drat" und das eh schon tiefgehende "Things we go" bekommt duch die rollende Hook noch mehr Bodenhaftung. Als Anwärter auf den MVP Titel dieser EP kann dann sicherlich das grandiose "Grown Man" gehandelt werden. Über die lyrischen Fähigkeiten eines Roots Manuva muss an dieser Stelle wohl kein Wort mehr verloren werden.

Fakt ist, dass diese Platte wieder ziemlich gut geworden ist, aber auch, dass ihr über weite Strecken die überstrahlende Genialität der komplexeren Vorgängeralben abgeht. Das ist aber kein Beinbruch, denn "Alternately Deep" ist auch weniger als Meilenstein denn als Landmarke konzipiert. Wer aber jetzt gerade das Wort Sellout in sich hochsteigen spürt, der tut gut daran, das brav wieder runter zu schlucken, denn die Produktionen sind keineswegs halbgar, sondern ausgeklügelte, engmaschige und dichte Beats, die manchmal sehr abstrakt oder trocken wirken, aber nie wirklich kalt lassen.

Bewertung:    
4 von 6    
    
Fazit:
Roots Manuva bleibt bei seiner Tradition, Albumzwischenräume geschickt zu füllen. "Alternately Deep" fehlt zwar die Genialität und die konzeptionelle Reife der Vorgängeralben, besticht aber durch die unveröffentlichten Tracks, gepaart mit ausgeklügelten Remixen und raren B-Seiten Shots.