Pat Cash - Rien Ne Vas Plus

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Pressetext / Beschreibung

Als angestammter Teil der Moqui Marbles Crew und zusammen mit Falk Hogan, Strip-Teaz und Konsorten eine der treibenden Kräfte hinter dem Kenny Projekt kann man bei Pat Cash eigentlich nicht von einer 'Nix geht mehr'-Attitüde sprechen. Allerdings kann man sein Solorelease schon irgendwo unter logische Konsequenz verbuchen.

Bevor allerdings die Hörer "Herzlich Willkommen" geheißen werden, gibt sich Pat jede Mühe Bedenken aller Art, die im Vorfeld entstehen konnten, zu zerstreuen. Besagter Track "Immer noch" bietet dann auch einen Einstieg wie er energischer kaum sein könnte. Um mit der Ex abzurechnen stößt dann der Rest der Moqui Crew in Begleitung von Sängerin Millicent auf dem als Single ausgkoppelten "Don't love you" hinzu und "Schutzengel" featured nicht nur eine Kopf-hoch Grundstimmung, sondern auch Clueso, der den Track mit seiner Hook enorm aufwerten kann. Selbst Bubblez Interpretation von Hova's "Hard Knock Life", die sich "Das Los ist hart" nennt, geht, dank Kinderchor und einem "Halt mich mit Rap über Wasser wie Kinder mit Schwimmflügeln"-Hustlerbekenntnis, glatt durch.

Auch Startschwierigkeiten können oft ausgebügelt werden, wenn die Tracks erstmal ins Rollen geraten. Beleg hierfür ist "Du hast Stress", auf dem er mit Zeilen wie "Ich fasse Gedanken in Worte, die mehr aussagen als Augenzeugen" und einem immer eindringlicher werdenden Flow letztlich für ein prasselndes Dauerfeuer sorgt. Was er sich für die Zukunft wünscht ist nicht schwer herauszufinden. Für seine gradlinige Art auch mal den verdienten Lohn einstreichen. "Vom Underdog im Handumdrehen zum neuen deutschen Superstar" - Das ist ihm zu wünschen aber gleichzeitig sind es auch phrasenähnliche Lines wie diese, die ihm eine höhere Bewertung kosten.

Musikalisch kristallisieren sich zwei Vorlieben schnell heraus. Gepitchte Vocals und Samples sind das Wasserzeichen einiger Produktionen, wie bei Raw Uncuts "Mein Traum", auf dem auch Italo Reno einen Sechszehner lässt. Eine Rechnung, die generell zwar gut funktioniert, hier und da allerdings nur knapper als gedacht aufgeht. Auf der anderen Seite gibt es dann noch ruffe Kaliber, wie das einfache aber dennoch durchschlagende "Ooops" von Flamin Beats oder das ausgefeilte "Am Ende" aus dem Mischpult von Phrequincy. Der dagegen im heimischen Wig Wam zusammengeschraubte "Baila" klingt, Tony Greer Feature in Ehren, durch seine Reggae/Latino Waschung eher etwas flach. Trotz aller berechtigten Kritik ist "Rien ne vas plus" eine runde Sache geworden. Ein Album, dass immer noch nach Hamburger Schule, aber dennoch kompletter als vorherige Moqui Releases klingen kann. Wenn es will.

Bewertung:
4 von 6    
    
Fazit:
Große Veränderungen an Style oder Auftritt findet man bei Pat Cash im Vergleich zu Moqui Alben oder dem Kenny Projekt eher weniger. Was heißt, dass man seine Soloscheibe offiziell abnicken kann und dass man hier soliden deutschen Rap geschustert hat. Aber ebenso, dass ein Spritzer mehr Exklusivität und Inszenierung wohl gut getan hätten. Sei's drum: Da geht immer noch einiges.