Olli Banjo - Schizogenie

Artist

Release Titel

Veröffentlichungsdatum

Label

Pressetext / Beschreibung

Headrush Studios Düsseldorf: Im Aufnahmeraum surren die Verstärker, die E-Gitarre hängt über die Schulter eines düsteren Typs. Als er die Saiten anschlägt kommen die Riffs "Wie ein Schuss" auf einen zu und zerstören alles wie eine "Nagelbombe". Doch dieser Punker ist nicht alleine im Studio. Zu Gast ist auch ein gut gekleideter junger Mann, der sich anschickt im Stile eines Frank Sinatras ruhige und gefühlvolle Hooklines zu performen. Dieser Sänger agiert zum einen als Solist auf "Nich' nur ne Hoe", holt sich aber auch Hilfe von Xavier Naidoo, den man auf "Ich wünsch mir" hört. Als dritter Charakter gesellt sich ein Sweat-Suit tragender Rapper zu den anderen Künstlern. Mit der Kapuze auf dem Kopf sagt er "Du siehst mich nicht", doch mit seinen Raps und seiner harschen Kritik an der "Polizei" kann er sich sowieso nicht verstecken.

Irgendwie scheint mir die Kombination dieser Musiker jedoch etwas komisch. Ich reibe mir die Augen, mach sie nochmal auf und sehe nur noch eine Person im Studio: Olli Banjo. Olli verkörpert alle erwähnten Charaktere, denn er ist ein "Schizogenie". Das Album bietet somit viel Abwechslung, sowohl musikalisch als auch inhaltlich. Raptechnisch sind die Lieder einwandfrei. Gerade die härteren Tracks sind dabei aber Geschmackssache. Jedoch kann man hier keine Fehler in der Produktion, die Roe Beardie übernahm (mit Ausnahme eines Tracks von GQ), erkennen.

Inhaltlich gibt es unter anderem sozialkritisches Material, wie auf "Es gibt kein Aids", oder eben auf "Polizei" (mit dem passenden Skit "Polizist"). Aber wie gewohnt bekommen wir von Olli Banjo auch Battletracks und Pornrhymes der ersten Klasse zu hören.

Bewertung:
4 von 6

Fazit:

Abwechslungsreiches Album, auf dem Olli Banjo nicht an Skills und Wortwitz spart. Das Album ist durchweg gut produziert, manche Tracks dürften jedoch für einige Hörer sehr gewöhnungsbedürftig sein.