Mike Crush - Crushtime

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Pressetext / Beschreibung

Frankfurt hat einige große Charaktere des deutschen HipHops hervorgebracht. Tone, Azad oder Moses Pelham sind da mal eine Auswahl. Oft war das Ergebnis geprägt von rauen, straßenlastigen Battletracks. Mike Crush gehört noch zur aufstrebenden Generation – und austeilen kann er ebenfalls, da kommt der Titel "M.U.P. – Most unfair Player" auf dem Court nicht von ungefähr. Was ihn allerdings von der grauen Masse abhebt, sind Tracks wie "Können keine Freunde sein", die neben einem gehörigen Schuss Ironie auch mit der Überportion Skills daherkommen.

Was serviert Crush also auf den annähernd 30 Tracks? Er zeigt die Zähne und battlet auf "Blätter' sie um", bringt den ein oder anderen Representer Track wie "Frankfurt Stadt – Was ist mir dir", lässt seinen Ärger auf das Arbeitsamt auf "Es geht zu weit" freien Lauf, stellt die Jammermentalität auf "Das beste Land" verdienterweise mal an den Pranger und verpasst Politikern auf "Crush4President" den ebenso verdienten Tritt in den Arsch. Die ganze Palette halt rauf und runter. Mit "(K)ein Gangsta" hat er dann noch einen Storyteller im Gepäck, auf dem Crush über seine eigene Vergangenheit als jugendlicher Kleinkrimineller erzählt ohne zu verklären oder stolz darauf zu sein.

Manchmal harkt es aber auch wie ein Gärtner. "In meinem Weg" oder "Mach was ich mach" müssen sich schon den Titel 'gute Idee aber schlechte Umsetzung' gefallen lassen. Und wenn man schon auf Beats wie 9th Wonders "Threat" rappen will, dann bitte besser als das Trio Crush, Sassan Siamak und Ram-C auf "Freunde kommen und gehen". Was diese Fehltritte dann wieder ausgleicht sind die oft gut gewählten Features. Okay, Bada Bing wirkt wie ein Fremdkörper, dafür erweist sich Seperate auf "Alles wird gut" allerdings als Glücksgriff – '95 trug keiner lila Shirts, wir haben Pac gehört – Me against the world'. Extrem stimmig. In die gleiche Kategorie fallen auch die Auftritte von Efe und Ram-C auf "Sorry" oder die Beiträge von Franky Kubrik und Amaris auf "No money, no love".

Die Vorzeichen stehen jedenfalls gut, wenn man mal Richtung Album schielt. Die nötigen Fähigkeiten sind vorhanden und das Rezept steht schon in seinen Grundzügen: Weniger Füllmaterial wie "In meinem Weg", mehr Knaller wie "Crush die Welt pt.2". Und dann kann man sich auf ordentlich Zündstoff aus FFM gefasst machen.

Bewertung:   
4,5 von 6
   
Fazit:
Die "Crushtime" ist eingeläutet und mit diesem Mixtape-Album liefert Mike Crush viele gute Argumente, warum man ihn hoch zu handeln hat – und wenn man auf dem nächsten Album auf das Füllmaterial verzichtet, dann dürfte es knallen wie Sylvester. Das Motto steht: "Crush die Welt".