Der Nachfolger zu Nostalgie steht in den Startlöchern und gewohnt reflektiert und ehrlich geht Marc Reis musikalische Reise weiter. 

Der Bariton aus Mannheims Arbeiterviertel Neckarstadt hat, wie bei seinen letzten Projekten, durchweg persönliche Themen und Probleme in die Momente EP einfließen lassen. Er schafft es wie kein zweiter Allgemeinplätze zu meiden und nur mit eigenen Beobachtungen und Schlussfolgerungen Gänsehautmomente zu erzeugen. 

Als entwaffnend ehrlich kann man diese EP bezeichnen. Schwierige Themen wie charakterliche Defizite und die persönliche Beziehung zu Gott werden aufgegriffen, wobei nie der Zeigefinger ausgepackt wird. 

Die unmittelbare Nähe zum Künstler selbst und seiner Sichtweise wird durch die atmosphärischen Produktionen, von u.a. den Steroids und Enaka , perfekt untermalt. Langsamer und melodisch geprägter Synthie-Orchester-Sound lässt die EP wie aus einem Guss erscheinen und bietet den persönlichen Themen den nötigen Raum zum Entfalten. Der einzige Gastbeitrag stammt von Joshi Mizu, der bei RAF Camoras Erfolgslabel Indipendenza unter Vertrag steht, und sich ebenfalls durch tiefgreifende Texte einen Namen gemacht hat. 

In einer Musiklandschaft, in der jeder Musikliebhaber mit austauschbaren Images und vermeintlichen Trends konfrontiert wird, ist ein Künstler wie Marc Reis erfrischend ehrlich und präsentiert sich und seine Musik ohne künstlich geschaffene Aufhänger. Wie der Titel schon sagt, werden dem Hörer musikalische und persönliche Momente geboten, die er so schnell nicht vergisst.