Im Vorfeld der "Traumfabrik" veröffentlicht Kaisaschnitt sein vergriffenes Album "Stacheldrahtmörda" neu. "Stacheldrahtmörda Reloaded" nennt sich das ganze und ist weder ein blosser Release, noch ein herkömmliches Remixalbum. Zwar wurden die Beats neu aufgelegt, doch auch die Raps wurden abermals eingerappt, so dass man schon fast von einem neuen Album sprechen könnte, da auch das Artwork vollkommen neu gestaltet und drei Bonustracks dazu gepackt wurden.

Wer das Original kennt, der weiss, welch bedrückende Atmosphäre hier auf Albumlänge vebreitet wird. "Nuttenmörda 3" oder "Hassmonsta" sind Storyteller der ganz anderen Art, die durch ihre dunkle und melancholische Ader eine unglaubliche Faszination auf den Hörer auswirken. Generell klingt das Album wie ein grosses, schwarzes Hörspiel mit Breakbeats. Beats zwischen tiefschwarz und noch dunkler, vollkommen eigene Klang- und Gedankenwelten ziehen in ihren Bann - selbst dann, wenn man sich ihnen nicht ergibt.

Leider ist der Mix auch bei dieser Veröffentlichung wieder nur bedingt zu geniessen. Der Klang ist einfach nicht auf der Höhe der technischen Möglichkeiten und er mindert - egal wie sehr man die Musik an sich mag - den Gesamteindruck einfach immens, da gewisse Lieder durch den fehlenden Druck, die fehlende Klarheit an Stärke verlieren.
Auch die Features verlieren einfach klar an Boden, wenn man sie mit Kaisa selbst vergleicht. GPC, Xtrem oder Woroc verblassen klar neben dem Albumkünstler selbst.

Bewertung:
3,5 von 6

Fazit:
Insgesamt eine nette Überbrückung bis zu "Traumfabrik". Wer jedoch kein Kaisaschnitt-Fan oder extrem ungeduldig ist, kauft sich lieber "Traumfabrik", da dieses insgesamt stärker zu überzeugen weiss und eingängiger für Neulinge in diesem Metier ist.