Kaisa - Nixx Für Kinda

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Pressetext / Beschreibung

"Willkommen zu unserer Horror Monster Picture Show". Wer bisher nix mit der Musik Kaisas anfangen konnte, der wird von diesem Album wohl nicht überzeugt werden. Denn auch wenn das "Schnitt" hinter dem Namen weggecuttet wurde und dafür Produzentenzugpferde wie Desue oder PhreQuincy an die Regler gegangen sind, bleibt sein Style vor allem eins: Kontrovers. Wenn die Vokabel mal reicht, denn der selbstbewusste Anführer des Horrorcore Genres hat nach wie vor unheimliche Stories im Gepäck. Im Mainstream wird er damit wohl nicht landen – doch die Sturheit a la "Wir werden uns niemals verändern" gehört durchaus zum Konzept, wenn man eben "kein Zahnrad im System" sein möchte.

Und es gibt eine Reihe von Songs, die der geneigte Sympathisant da mal checken sollte. "Keine Wärme" mit DnA Hook gehört schon zu den Höhepunkten dieses Albums, mit Tracks wie "Krankenhaus" rückt man sich selbst mehr in die tiefsinnige Ecke und lässt einen Blick auf die Person hinter dem Image erahnen. Aber größtenteils wird einfach mal wieder ordentlich draufgehauen und rumgehackt – Auf "Scheiss auf euch" geht es gegen die Szene, Frauen bekommen auf "Typisch Frau" ihr Fett weg und gegen das anscheinende Heer von Neidern und rückratslosen Damenstrumpf Gangstern wird diverse Male zurück geschossen. Zusammengefasst kann sich hier also beinahe jeder seine Portion abholen.

Musikalisch hat man sich Kasias Stil angepasst. Sowohl PhreQuincys Brett "Hinterhof" wie auch Paul NZAs hervorragender Beat für "Der schwarze Hai" oder der Blockmonsta Shot "Nixx für Kinda" fallen durch einen Sound auf, der reichlich mit Synthie Energie und tiefgängigen Bässen bestückt ist. Teils melancholisch anmutende Tunes treffen auf enorme Durchschlagskraft. Auf Dauer wirkt das ganze dann aber doch etwas monoton.

Wenn Kaisa sich bisher immer wieder Vorwürfe anhören musste, seine Technik wäre viel zu simpel gehalten, so kann man sagen, dass sich mit "Nixx für Kinda" daran rein gar nichts geändert hat. Für technische Kabinettstückchen, geschachtelte Reime und überragende Flows sind immer noch andere zuständig, was dazu führt, dass viele Punchlines eher schwach ihr Ziel streifen, statt einen vernichtenden Volltreffer zu landen. Am Ende geht es aber auch um anderes. Nämlich "harte Mittel, harte Sprache, hartes Ende", wenn man es so beschreiben möchte. Dafür stehen Tracks wie "Wieder mal der Reisswolf" oder "Kinderzimmerhorrorfilm". Muss man schon mögen.

Bewertung:    
3 von 6
    
Fazit:
"Willst du Kälte fühlen, bist du richtig im Untergrund"– da wird Kaisa mit seinem neuen Album auch wohl noch eine ganze Zeit bleiben. Der Style bleibt kompromisslos und dick aufgetragen zu einem Horrorcore Mix, bei dem Überspitzung oder Spott ganz einfach zum Konzept gehören. Das schmeckt sicher nicht jedem. Oder wie er es sagen würde: "Nixx für Kinda".