Ich rede nicht, ich mach es!
Johnny Pepp ist als Beat-Produzent seit Jahren schon eine feste Größe in der deutschen Hip-Hop-Szene. Produktionen auf verschiedenen Erfolgsalben (unter anderem für Vega, Haftbefehl und Bosca) lassen niemanden an seinen musikalischen Fähigkeiten zweifeln. Als Rapper ist der gebürtige Niederländer allerdings noch nicht flächendeckend in Erscheinung getreten, was sich mit seinem ersten Mixtape 8null8 ändern wird.
Sämtliche Produktionen sind in Eigenregie entstanden und bewegen sich zwischen clubtauglichen Trap-Beats, atmosphärischen Midtempo Nummern und warten generell mit innovativen Klängen und sehr musikalischen Nuancen auf. Natürlich sind auf 8null8 auch die legendären Samples der 808 Drum Machine vertreten und liefern den passenden Klangteppich für einen ehrlichen und unverschönten Einblick in Johnnys Leben.
Auch raptechnisch zeigt sich das Multitalent extrem variabel und verpackt seine Ansichten so souverän, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Textlich wird, wie es sich für ein Debut gehört, ordentlich auf die Pauke gehauen: In klassischer US-Rap Manier gibt sich der Workaholic zum Beispiel auf Das hättest du nie gedacht seinen Größenwahn-Phantasien hin, beweist auf Kruzifix sein Talent als Geschichtenerzähler und würzt alles mit einer Prise Ironie. Auch seine sozialkritischen Seiten blitzen auf mehreren Anspielstationen durch.
Johnny Pepp beweist auf 8null8 , dass er sich vor niemandem verstecken muss und auch als MC auf höchstem Level spielt. Komplett auf Unterstützung verzichtet hat er allerdings trotzdem nicht: Freunde von Niemand -Gründungsmitglied Bosca begleitet ihn auf einem der Songs und auch Labelkollege Timeless hat einen Part mit seinem unverkennbaren Flow beigesteuert.
Den 30. Mai 2014 sollte sich also jeder Rap-Fan ganz dick im Kalender anstreichen. Johnny Pepp ist da und wird so schnell auch nicht wieder gehen.