Jeezy - Let's Get It - Thug Motivation 101

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Yeeeeeeaah. Eine gefühlte Ewigkeit nach dem US-Release erscheint Let's Get it - Thug Motivation 101 nun auch in Deutschland.
Ein extrem erfolgreiches Jahr - das ihm nicht zuletzt sein hier besprochenes Erstlingswerk bescherte - hat Young Jeezy derweil schon hinter sich. Ein Gericht schätzte sein monatliches Einkommen Ende November auf 15.000$, 30.000$ bringt der Schmuck beim Pfandleiher, weitere 300.000$ liegen auf der Bank. Nicht schlecht für einen Mann, der im Jahr 2004 noch nahezu niemandem bekannt war.

Wir wollen ihm mal unterstellen, dass ein Großteil seines Geldes regulär verdient wurde. Zumindest in den USA werden häufig auch seine ehemaligen Side-Businesses als Grund für seinen Erfolg angegeben. Jeezy wird unter anderem mit der Black Mafia Family in Verbindung gebracht, einer großen, organisierten Gang der Südstaaten. Medial aufbereitete Storys wie diese und sein Schneemann-Logo sorgten schnell für eine Hater-resistente Street Cred, viele lobten die vom Snowman gebotenen, authentischen Einblicke ins Leben eines erfolgreichen Drogen Dealers. Für die Resonanz in Deutschland dürfte dieser Faktor eher zweitrangig sein. So genau hört man dann ja eh nicht zu...
Thematische Vielfalt kann man Jeezy sicherlich nicht zuschreiben, was er macht, macht er aber richtig. Er delivert was die Packung verspricht: Thug Motivation.
Neben harten, in trockenem Gespitte angerissenen Storys und der Selbstporträtierung als opportunistischer, materialistischer Trapper (sprich: Dealer) steht ein gutes Kilo Sexismus und der obligatorische I miss my dead homies-Track Talk To Em. Wie gesagt, nicht neu, aber auf neue Weise und in Perfektion vorgetragen.

Untermauert wird Jeezys Thug Life-Vortrag von einer excellenten Beat-Auswahl. Beliefert wurde er dabei unter anderem von Lil’ Jon, Mannie Fresh, Pharrell, Mr.ColliPark und Jazze Pha. Eine Aufzählung der Highlights macht bei dieser Vielzahl schon wenig Sinn. Bemerkenswert ist aber, dass neben den bekannteren Namen auch unbekanntere wie Drummer Boy, Midnight Black und Shawty Redd voll überzeugen. Letzterer spielte mit sieben Beats die größte Rolle. Endgültig ausschlaggebend dafür, das Thug Motivation 101 nicht nur kommerziell einer der Höhepunkte des auslaufenden Jahres wurde, sind dann aber weder Beats noch Drogen-Geschichten. All die gute Def Jam-Promo und Produktions Arbeit hätte wenig gebracht, ohne Young Jeezys Qualitäten am Mic. Sicherlich lässt sich hier nicht von anspruchsvoller Technik oder großartigen Style-Variationen sprechen. Jeezy überzeugt vor allem mit seiner arroganten, rauhen Stimme, die vor allem in den genialen Ad-Libs (ja, Rap hat ein paar neue Kategorien im Jahre 26 nach Rapper's Delight) ihre Wirkung entfaltet. Hinzu kommen Wortwitz und Punchlines und, vor allem, Jeezys Style. Der in Atlanta, Giorgia aufgewachsene Jay. W. Jenkins weiß absolut, wie er seine Stimme einsetzen muss, um das zu perfektionieren, was Amerikaner Swagger nennen - arschcooles Rumgeprolle. Oder ganz Hoch-Deutsch: eiskalte Angeberei.Der Vollständigkeit halber seien auch die Features erwähnt. Mannie Fresh veredelt seinen eigenen, typisch typischen Beat auf And then What (sehr dope), Trick Daddy, Young Buck und Lil' Will sorgen für Abwechslung auf Last Of A Dying Breed, T.I. und Lil' Scrappy helfen Atlanta Props zu geben und Bun B macht sein Ding auf dem Shawty Redd-produzierten Trap Or Die. Also alles dabei, was ein Album from the bottom of the map momentan an Features braucht. Akon singt und produziert Soul Survivor zu einem der beliebtesten Songs des Albums, auch auf die Gefahr hin, mit seiner im letzten Jahr omnipresenten Stimme einigen auf den Sack zu gehen. Hinzu kommen noch Lloyd und Slick Pulla, letzteren hätte man allerdings auch gerne durch den echten Devin ersetzen dürfen.Was bleibt zu sagen? Trotz eng gefasster und oft berappter Thematik, gebührt diesem Album das, was der zweite Track (der vielleicht beste des Albums) verspricht: Standing Ovations.Bewertung:5 von 6           Fazit:These are more than words - this is more than rapthis is the streets - and I am the Trap...Standing Ovations.