Jan One - Augen Auf Mich

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Pressetext / Beschreibung

"Augen Auf Mich" so heißt die aktuelle EP des 24 Jahre alten Braunschweiger Rappers namens Jan One, der mit seinem Homie Dj Profile ein eigenes Untergrundlabel namens "Inna City" ins Leben gerufen hat. Genau über dieses Label erscheint auch seine 6 Tracks umfassende Platte. Gemäß dem Titel richte ich die Augen auf Jan One, spann meine Lauscher auf und genieße die Show.

Es geht los mit dem "Intro". Auf einem sehr chilligen Beat von Profile inklusive hochgepitchtem Vocalsample macht Jan One deutlich, dass er unbeirrt seinen Weg gehen wird und Neidern und Hatern, falls er welche haben sollte, keine Beachtung schenkt.

Textlich richtet Jan One seinen Blick selbstbewusst in die Zukunft. Zeilen wie "Ich mache endlich meinen Traum war, bin den Menschen hautnah/ keiner hat mir was zugetraut ich wusst' immer was ich draufhab'" stehen stellvertretend für den Inhalt des Tracks. Auf dem Song "Forever One" bekommt der Braunschweiger musikalische Unterstützung von der Sängerin Tiana, die übrigens der einzige Feature-Gast auf der EP ist. Durch den Einsatz ihrer Stimme bekommt die Hook nach mehrmaligem Hören einen wirklichen Ohrwurmcharakter. Der Beat kommt von Simon Burner und ist gespickt mit einigen Strings und Flötensounds, die durchaus zum Köpfenicken einladen. Jans Strophen überzeugen jedoch nicht. Die Zeile "du bist genau wie deine Oma du siehst gegen mich alt aus" ist als Höhepunkt zu bezeichnen und somit ist dieser Representer/Battle-Track nur mittelmäßig gelungen.

Auf "Die Zukunft", ein reimtechnisch etwas ausgereifteres Stück, wird wieder in Richtung Hater geschossen. In der Hook wird eine kleine Schwäche des Braunschweigers deutlich: sein Flow, denn der könnte einige Male etwas souveräner on-point sein, um seinen Textvortag etwas sicherer darstehen zu lassen.

Auf "Fuck You" rappt Jan One wieder Representer/Battle-artig über einen Synthie-Beat von Jonny S. Mit "Nicht Einfach", einem ernsteren Track, zeigt Jan auch eine andere Seite seines Könnens. Er bedankt sich bei Gott, seinen Freunden und der Refrain soll den Zuhörer aufffordern nach vorne zu schauen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Der melancholische Beat von Profile bildet mit Jan Ones Rap eine sehr stimmige Einheit. In eine ähnliche, jedoch viel persönlichere Richtung geht der Bonustrack dieser Platte. Dieser Song ist an seine Freundin gerichtet und mit Abstand der ehrlichste und gefühlvollste Track der Platte.

Bewertung:
3,5 von 6
        
Fazit:
Eine sehr, gerade was die Soundqualität angeht, gelungene Produktion, wobei der Rapper Jan One ehrlich, sympatisch und selbstbewusst rüber kommt. Seine Stimme überzeugt, wobei sein Flow durchaus noch sicherer werden kann. "Ihr müsst die Musik nicht lieben, müsst' keinen Respekt zollen" - lieben muss man die Musik nicht, aber Respekt gibt es auf jeden Fall.