Don Tone - Nichts War Umsonst

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Für Don Tone war die Arbeit nicht umsonst. Das zeigt sein Produceralbum "Nichts War Umsonst" eindrucksvoll. In den Jahren seiner Produzententätigkeit knüpfte er wertvolle Kontakte zur heutigen deutschen Hiphop Elite. Wer alles dabei ist und wer seinen Job gut gemacht hat, erfährst du in dieser Review.

Nach atmosphäre-schaffendem Tony Montana aka Scarface "Intro", geht sie auch schon los, die Tour durch Rap Deutschland mit Don Tone am Steuer(pult). "Nichts War umsonst" von Jonesmann & Blaze entpuppt sich gleich als richtiger Hammer. Ehrlichkeit, eine von Jonesmann gesungene Hook und on point gerappte Strophen machen diesen Leckerbissen aus. Druckvoll pumpt dazu Don Tones Beat aus den Boxen. "Ein Schritt weiter" gehen da schon Jesen & Da Monstar, die einen reinen Partytrack beisteuern, der mit schwerem Synthi-Geschütz auffährt.

Positiv stechen auch die Lokalmatadoren Flaze ("Psycho"), Blumio ("Ching Chang Chong") und Der Neue Westen ("Sie ist 'ne Bitch") heraus. Besonders Blumios Beitrag könnte die Gemüter spalten, wenn manch ein Head nicht erkennt, dass der Track eine einzige Persiflage seiner selbst ist. Blumios zweiter Beitrag zum Album ("Kannibalrapstarz"), zusammen mit B-Tight und Tony D. kann jedoch keineswegs mit seinem Solo-Track Schritt halten und stellt für mich persönlich sowohl beat- als auch reimtechnisch ein Tiefpunkt dar. Andere Aggro Berliner machen ihren Job da schon deutlich besser. Die Rede ist natürlich von sido, der mit "Kein Hunger mehr" einen seiner besten Tracks ever abliefert. Stellenweise wirkt "Kein Hunger mehr" sogar wie die Fortsetzung zur Deine Lieblings Rapper Hymne "Wir bewahren die Haltung" und auch musikalisch sind die Parallelen nicht zu übersehen.

Wenn man dann mal sido im Studio hat, ist sein Partner in Rhyme Harris nicht weit und so entstanden gleich zwei Deine Lieblings Rapper Tracks, die Platz auf dem Album fanden. "Ruff Sex Part I" und "Ruff Sex Part II" sind durchgehend funky gestaltet und mit George Clinton & Belita Woods fand man sogar zwei ebenso verrückte als auch geniale Künstler.

Neben Partytunes und harten Representern verführen auf "Nichts War Umsonst" vor allem die ehrlichen, ruhigen Stücke zum hören. Den Remix von "Bruderliebe Part 2" von Jonesmann und Pal One finde ich vom Beat her besser als das Original, die Hook hätte man allerdings ruhig übernehmen können. Neue Strophen machen den Song zu einem eigenständigen Stück Musik. "Tales from the hood" erzählt schließlich der Ruhrpott Dogg Manuellsen und DJ Supastrange scratched die passende Hook. So unterschiedlich sidos und Manuellsens Tracks sind, so unglaublich gut gelungen sind sie und machen "Tales from the hood" neben "Kein Hunger mehr" zu einem zweiten Highlight. Bevor das Scarface "Outro" ertönt, gibt Valezka mit "Lauf, Baby, Lauf" noch ein Lebenszeichen von sich. Ein Lebenszeichen? Nein, der Track gleicht in seiner Schönheit eher einer Auferstehung. Hoffentlich hört man in Zukunft mal öfters solche Lieder von der ehemaligen L.O.V.E. Hälfte.

Bewertung:
4,5 von 6

Fazit:
Was Don Tone hier auf die Beine stellt ist schon beachtlich dafür, dass zwar viele seine Lieder aber nur die Wenigsten seinen Namen kennen. Er hält sich eben gerne im Hintergrund und genau das ist auch die Message des Albums. Die Beats sind durchgehend erste Klasse und bis auf ein paar Ausnahmen enttäuscht die Platte MC-seitig auch nicht. Großes Kino.