'Oh Shit, wir jetzt auch noch aggro wie die Kiddies? Und auch so halb englisch 'Ladies shaken ihre Titties'? Nee, auf gar keinen Fall, wir können Euch entwarnen und wenn's wirklich mal so ist könnt ihr uns gerne überfahren' – Nein, Casino94 haben nicht vor es sich einfach zu machen und auf ein Hype aufzuspringen. Statt eine starke Crew posen zu lassen, arbeiten sie nur zu zweit und einzig Jennifer Sanusi stößt auf 'Wenn der Regen fällt' und 'Das Glück kehrt zurück' zu dem eingespielten Team hinzu.

Auch thematisch machen die beiden es sich nicht einfach. Über eine gescheiterte Beziehung rappt Topa Inca auf 'Der Sommer ist vorbei', der mit einem fabelhaft leichten Beat mit Vocalsample punkten kann. Über sich selbst stellt er auf 'Wenn der Regen fällt' einige Gedankenspiele an und einen optimistischen Blick in die Zukunft gibt es auf 'Das Glück kehrt zurück'. Das Hiphop untypische Prädikat schön verdient wohl 'Träumer' und seinen Höhepunkt findet das ganze auf 'Diese Welt', der es noch mal auf den Punkt bringt, was sich wie ein roter Faden durch die Platte schlängelt. Der Wunsch etwas eigenes zu erschaffen und Applaus für die harte Arbeit zu ernten einerseits und die oft noch lethargische, manchmal sogar verbitterte Grundhaltung andererseits führen zu Sätzen wie 'Jeder wird zum Ego-Tripper, wenn's ums eigene Geld geht würd' ich sagen Jack the Ripper wär' ein guter Vergleich'.

'Hört ihr die Trommeln' sticht schon mit seiner schnelleren Produktion heraus, doch können hier Topa Inca's Ansagen zum Abgehen im Club überhaupt nicht zünden. Die Bewertungskriterien legen sie auf ihrem Track 'Goldstatus Part II' selbst fest: 'Wer sich messen will muss gut sein und wer das will und nichts kann, der soll verflucht sein!' Textlich sicher, chillige Beats und einen recht eigenständigen Style haben sie – man kommt ohne Verweise auf die Heimatstadt und musikalische Vorbilder aus und bietet einfach schlichten, soliden Rap. Leider bedeutet schlicht hier auch schmucklos, denn aufgrund eines monotonen Flows wirkt das ganze recht bald langweilig.

Bewertung:
3,5 von 6
        
Fazit:
An den Texten von Topa Inca und den gediegenen Beats von Mister Adjib gibt es eigentlich wenig zu meckern – dennoch wirkt das ganze leicht monoton und zu genügsam. Ob das Glück zu ihnen zurückkehrt kann man nur schwerlich sagen – verdient hätten sie es zwar sicherlich, technisch muss man aber noch gewaltig zulegen.