Bass Sultan Hengzt - Der Schmetterlingseffekt

Veröffentlichungsdatum

Label

Pressetext / Beschreibung

Das im Vorfeld mit Spannung erwartete - weil letzte - Hengzt-Album "Der Schmetterlingseffekt" ist seit dem 14. September im Handel und wurde von der Berliner Schnauze als sein bestes Album überhaupt bezeichnet. Dass das "zweite Album" immer das schwerste ist, ist hinlänglich bekannt. Zwar ist "Der Schmetterlingseffekt" nicht die zweite Hengzt-LP, doch das zweite Album im Rampenlicht. Daher also die Frage: können die Erwartungen erfüllt werden? Vor allem vor dem Hintergrund, dass dies der letzte Raprelease des Berliners sein soll.

Zumindest beginnt das Album nach einer kurzen Erklärung des Begriffes "Schmetterlingseffekt", mit einem enorm epischen Beat, der es durchaus verdient hätte, mit Raps gefüllt zu werden. Sehr schade, dass Hengzt davon abgesehen hat. Das Ding hätte ähnlich gut wie das Intro zu "Rap braucht immer noch kein Abitur" werden können.
Darauf folgt, was man wohl erwartet hätte - "Blockbuster", ein typischer Hengzt-Battletrack. Bei diesem Track wird sich der eine oder andere schmunzelnd an Hengzts Videomessage an Raptile erinnern. "Wenn your Mama is a Bäcker...".

"Blockbuster" wird vom Titeltrack gefolgt, der durch die Singleauskopplung im Vorfeld ja bekannt sein dürfte und die Tendenz des letzten Albums weiterführt und anzeigt, wohin es auf dem Album gehen wird. Hengzt gewehrt Einblick in die eigene Person. Liebeslieder, nachdenkliches und trauriges Material mischt sich mit dem typischen "Hengzt fickt Deine Mutter"-Rap des Südberliners.

Danach gibt es erst mal ein paar Tracks weiter in die Fresse. Gefolgt von "Tattoo", worin er anhand seiner Tätowierungen einen kleinen Einblick in sein Leben gewährt. Direkt danach folgt "Streben nach Glück (Mein Leben)" mit Josof, in welchem er seinen Abstieg in's Berliner Halbleben und seinen Weg nach oben thematisch anreisst.

"Morgen wird ein besserer Tag" mit Automatikk zeigt, wie sehr sich Hengzts "neuer Geist" durchgesetzt hat. Dass man selbst Automatikkparts bekommt, die Emotion und Gedanken widerspiegeln, heisst doch was.
Die eigentliche Sensation des Albums ist jedoch "Mein Engel". Ein sehr untypisches Liebeslied, welches ein absoluter Anspieltipp ist - auch oder gerade für Leute, die Hengzt bisher nichts abgewinnen konnten.
Den Schlusspunkt stellt dann "Das letzte Mal" dar, welches ein überaus würdiges Ende einer Rapkarriere sein sollte. Halb provokant, halb melancholisch - diese typische Hengztmanier, in der mit dem Mittelfinger einfach nochmal Abschied genommen wird, auf dass man auch ja nicht vergessen wird.

Bewertung:
4,5 von 6
    
Fazit:

"Der Schmetterlingseffekt" ist ein Album, das man im Vorfeld so nicht erwartet hätte. Xavier Naidoo als Featuregast wäre zu "Rap braucht kein Abitur"-Zeiten undenkbar gewesen. Auch die Produktionen von m3 & Noyd leisten ihren Teil zu diesem Album. Diesen Bass Sultan Hengzt nicht mehr als aktiven Rapper zu haben, bedeutet für die deutsche Szene einen herben Verlust. Hengzt hat nicht zu viel versprochen. "Der Schmetterlingseffekt" ist ein sehr starkes Album. Sein Bestes? Das sollte jeder selbst beurteilen.