B-Tight - Extended Player EP

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Pressetext / Beschreibung

B.a.Child, so nennt sich ein MC aus der bayrischen Landeshauptstadt München. Er rappt nach eigener Aussage seit 1998 und bringt nun seine erste EP auf den Markt, nach dem Motto 'besser spät als nie'. Die EP mit dem einfallsreichen Namen "Extended Longplayer" besteht aus sieben Tracks.

B.a.Child kommt zum Glück weniger kindisch rüber, als man bei dem Namen vielleicht vermuten könnte. Er erzählt zwar inhaltlich wenig Neues, aber wenigstens sind seine Texte frei von abgedroschenen Phrasen. Rein raptechnisch ist er recht interessant, da die Reimdichte seiner Texte hoch ist, so dass man manchmal zwei- dreimal hinhören muss. Am besten gefallen mir die beiden ersten Tracks "Intro" und "Mein Leben, mein Ding". Der erste kommt musikalisch sehr angenehm mit einem Saxophon-Loop daher, geht gut nach vorne, aber ist nicht zu aufdringlich. Der zweite geht in die gleiche Richtung mit Blasinstrumenten im Hintergrund.

Der dritte Titel namens "Hassliebe" tanzt etwas aus der Reihe, denn sein Refrain besteht aus dem Gesang einer Frau, die jedoch namentlich nicht genannt ist. Das ist allerdings nicht weiter schlimm, denn er ist hart an der Schmerz- und Nervgrenze. Inhaltlich geht es hier um das Ende einer Beziehung. Dann folgen zwei Battle-Representer-Tracks: "Die Wende" und "Nix zu verlieren", wobei sich gerade beim ersten wieder Childs typischer Reimstil abzeichnet. Ein Doppelreim reiht sich hier an den nächsten, es gibt kaum eine Silbe, die nicht ins Schema passt.

Sein Track "Keine Zeit" erinnert mich thematisch stark an den gleichnamigen Track von Illo: Hier geht es um Frauen und wie sie einen fieserweise mit Frauensachen vom Rappen abhalten wollen. Doch B.A.Child lässt sich da nicht beirren, er "zähmt die Fotze", wie es im Intro zum Track lautet. Denn Rap ist für ihn Alles und Weiber können da nunmal nicht mithalten. Musikalisch gefällt mir dieser Titel nicht so gut, da der von Child selbst gesungene Refrain etwas nervt. Der letzte Track "Popshit/La Vie" sagt mir wieder mehr zu. Die Internationalität des spanisch angehauchten Instrumental wird durch den französischen Gesang noch unterstützt. Eine interessante Mischung.

Produziert wurde das Teil von Davin Stiles und Lex LeRoi, deren rougher und doch irgendwie souliger Sound sich als roter Faden durch die EP zieht und Childs rauhe Stimme gut unterstützt.

Bewertung:    
3,0 von 6
    
Fazit:
Im Großen und Ganzen ist diese EP hörenswert, aber nicht der Oberhammer. Löblich finde ich B.a.Childs Einstellung zum Thema Geld und Sellout. Hier legt er einen Idealismus an den Tag, der heute leider selten geworden ist. Hoffen wir, dass er diesen Kurs beibehält und seien wir gespannt, was da noch kommt.