Die Frankfurter Neue Presse hat sich vorgestern einen Fehler geleistet.
In einem zwei Tage alten Artikel geht es um ein für den Hessentag 2017 geplantes Konzert von Farid Bang und Kollegah, das schon jetzt für Aufregung sorgt. Dumm nur, dass die Zuständigen dort wohl exakt 0 Ahnung von Rap haben.
Statt Kolle zeigt das Foto zum Artikel nämlich Koree, den alten "Rüpel-Rapper". Mit seinen fast 2 Millionen Likes auf Facebook und einer zusätzlichen Million auf Instagram ist Kollegah wohl immer noch nicht in die älteren Bevölkerungsschichten vorgedrungen. Als man den Fehler bemerkte, war es schon zu spät. Dass es um den Auftritt beim Hessentag in Rüsselsheim schon jetzt Wirbel gibt, kommentiert Kollegah – offenbar amüsiert über den Fehler der Zeitung – auf Facebook:
"Jetz peil ich endlich, warum die sich die ganze Zeit so querstellen gegen das Konzert, die haben die Redlight Tourblogs gesehn und denken ich bin Koree, jetz macht natürlich alles Sinn! [sic]"
Abgesehen vom Fauxpas mit dem Bild, ist es die schon so oft gehörte Geschichte von alten Menschen, die plötzlich mit Rap konfrontiert werden: Der Hessentag soll mit Rap für Jugendliche attraktiver gemacht werden, also wird das JBG-Team für einen Abend gebucht. Die SPD fand die Idee angesichts der Texte "zweifelhaft" und man war sich unsicher, ob man die bösen Rüpel (das Wort ist so schön oldschool, wir sollten es fürs Jugendwort 2017 im Auge behalten) mit Steuergeldern finanzieren sollte. Der Rüsselsheimer Oberbürgermeister soll einen "großen Image-Schaden" befürchtet haben.
In einem Antrag wurde letztendlich für die Durchführung des Konzerts im Rahmen der Rap-Night mit anderen Gästen wie Azad und Eko Fresh gestimmt. Währenddessen lachen Kollegah und Farid sich ins Fäustchen und freuen sich über Gratis-Promo:
Jetz peil ich endlich, warum die sich die ganze
Jetz peil ich endlich, warum die sich die ganze Zeit so querstellen gegen das Konzert, die haben die Redlight Tourblogs gesehn und denken ich bin Koree, jetz macht natürlich alles Sinn! #verständnis #naklar #besentanz
Auftritt von Kollegah und Farid Bang genehmigt: Rüpel-Rapper beim Hessentag | Frankfurter Neue Presse
Rüsselsheim. Das geplante Konzert zweier Rapper auf dem Hessentag sorgte in den vergangenen Wochen in der Rüsselsheimer Stadtpolitik für großen Ärger. Gestern Abend nun stimmten die Stadtverordneten nach einer hitzigen Debatte für die Durchführung des Konzerts. Damit der Hessentag attraktiver für eine jüngere Zielgruppe wird, hatte das Planungsbüro des Hessenfestes die Rüsselsheimer Jugendlichen gefragt, welche Musiker sie denn gerne auf der Bühne sehen würden.
