1989 schickte Milt Ahlerich, der damalige Assistant Director für Öffentlichkeitsarbeit des FBIs, einen Brief an Gui Manganiello von Priority Records, bei dessen Tochterfirma Ruthless Records N.W.A unter Vertrag stand. In diesem Brief beschwerte sich Ahlerich über den Track "F*ck Tha Police" und brachte diesen mit vermehrter Gewalt gegen Polizeibeamte in Verbindung. Jetzt ist Ice Cube bei Joe Rogan im Podcast zu Gast und schildert, wie er und die anderen N.W.A-Mitglieder das Ganze damals erlebt haben.
Ice Cube über den FBI-Brief an N.W.A
Ice Cube erinnert sich, dass Priority sie "panisch" ins Büro bestellt hätten. Dort hätte man die Gruppe dann mit dem Brief konfrontiert. Das gesamte Label sei zu diesem Zeitpunkt sehr nervös gewesen. Cube, Dre und Co. hätten das jedoch überhaupt nicht verstanden – immerhin war das nur ein Brief.
"Wir dachten uns nur: 'Ihr habt Angst vor einem Brief? Kommt mit uns nach South Central und guckt, was die Sheriffs da machen.' Die machen deutlich mehr, als dir nur einen Brief zu geben"
Allen voran hätte Eazy-E erkannt, was das für die Gruppe bedeutet: landesweite Bekanntheit. Und er sollte Recht behalten. N.W.A machten den Brief öffentlich und plötzlich wurde die Story "Das FBI hasst diese Band" in den gesamten USA zum Thema. Daraufhin gabe es keine weitere Reaktion vom FBI. Wider Erwarten kam es nicht zu Hausdurchsuchungen und eingetretene Türen.
Trotzdem sei allen Beteiligten schnell klar gewesen, dass das Ganze auf einmal "größer als Rap" geworden war:
"Es war eine Zeit, wo wir sehr schnell erwachsen werden mussten. Wir mussten verstehen, dass das größer als Hiphop ist. Wir mussten dafür einstehen, was richtig und wichtig ist. Wir haben uns das Ganze ja nicht ausgedacht."
Das FBI schickt einen Brief an N.W.A
In besagtem Brief wird angeprangert, dass im Jahr 1988 in den USA insgesamt 78 Polizeibeamte während des Dienstes ermordet wurden. Vier mehr, als noch im Jahr zuvor. N.W.A würden mit ihrer Musik - der Song "F*ck Tha Police" wird nie explizit genannt - diese Gewalt gegen Polizisten nur weiter befeuern. Dem Label wird dabei unterschwellig nahegelegt, "Straight Outta Compton" nicht weiter zu vertreiben.
Das Gegenteil wurde erreicht. Wie Ice Cube erzählt, wurde die Platte aufgrund des Briefes nur noch bekannter und noch gefragter.
