Dass die Axel Springer-Tageszeitung Welt nicht unbedingt mit Hiphop-Expertise um sich schmeißt, durften wir in den vergangenen Jahren und Monaten wiederholt erleben. Einen ganz aufmerksamen und kulturell interessierten Redakteur haben sie vor wenigen Tagen auf den Hamburg-Gig der Redlight Tour von Kollegah geschickt.
Sein moralisches Urteil überraschenderweise: "verbaler Irrsinn", "jämmerlich". Kollegah könne man trotz seiner technisch einzigartigen Versiertheit nicht bewundern, sobald man seine Texte verstehe. Na gut. Hier übrigens der gesamte Bericht.
Interessanter allerdings: "Kollegah rappt – und kaum jemand will das sehen. [...] [S]eine Fans werden weniger. [...] Die Sporthalle ist derart schlecht besucht, dass man zeitgleich zum Konzert in ihrem hinteren Teil unbemerkt ein Handball-Training hätte veranstalten können."
Am Tag zuvor trieb der mehrfache Gold- und Platinkünstler Kollegah in Flers Heimatstadt Berlin sein Unwesen, beef- und medienwirksam. Sein Konzert im Tempodrom schien – soweit wir das aus Videos und Blogs beurteilen konnten – äußerst gut besucht. Kurz davor kündigte Kollegah die Eröffnung seines eigenen Plattenlabels an.
Wir sind uns sicher, bei ihm läuft.