Capital Bra landet in der Playlist eines US-Rappers

Capital Bra ist ein seltenes Kunststück gelungen. Irgendwie hat der Berliner es geschafft, mit seinem Song Nur noch Gucci in der Party-Playlist von Fetty Wap (Trap Queen) und dem EDM-Trio Cheat Codes zu landen.

Die Kombo möchte mit der Playlist auf Spotify ihre gemeinsame Single Feels Great bewerben und direkt an zweiter Stelle hinter diesem Song steht Capital Bra:

Respekt dafür an Capi und die zuständigen Produzenten The Cratez und Hoodboyz. Hierzulande ist Nur noch Gucci der erfolgreichste Solo-Song des Berliners – nur Paff paff & weiter mit Gzuz hat aktuell noch rund 700.000 Klicks mehr.

Dass der Track eines deutschsprachigen Rappers den Sprung über den großen Teich schafft, ist 2017 immer noch eine große Seltenheit. Das aktuelle Beispiel zeigt aber auch, dass die exponentiell steigende Relevanz von Streaming hier eine Chance sein kann. Sound scheppert? – Ok, in die Playlist! Die Sprachbarriere bleibt zwar weiterhin bestehen, aber mit der Verschiebung des Fokus vieler Artists Richtung Vibe und Melodie lässt dieses Problem als Hindernis etwas schrumpfen.

Natürlich ist trotzdem nicht davon auszugehen, dass Rap made in Germany bald in den Clubs von Atlanta laufen wird. Da unsere Szene größer und erfolgreicher ist als je zuvor, kann man sich aber durchaus vorstellen, dass sich zumindest an manchen Stellen Berührungspunkte ins Ausland etablieren könnten. Ufo361 erfüllt sich bereits Beat-Träume, Will Smiths Sohn Jaden  feiert Klamotten von Cro, Miami Yacine freut sich in Daytona über "Props von Kaaris aus dem SLS".

Die deutschsprachige Rapszene könnte in Zukunft tatsächlich interessanter für Künstler aus anderen Ländern werden – selbst wenn es am Ende nur aus kommerziellem Interesse sein sollte. Und falls nicht, ist es zumindest für den Moment eine amüsante Vorstellung, wie manche Amis zu Nur noch Gucci durchdrehen. Ach Moment ... Fetty Wap wird sich doch wohl keine Reaction-Videos von Amerikanern zu deutschem Rap angesehen haben, oder?

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