"Solidarität mit Pilz": Marcus Staiger mit Statement zum umstrittenen Battle

Morddrohungen und Beschimpfungen: Rapperin Pilz muss zurzeit einiges über sich ergehen lassen. Auslöser dafür war ihr kontroverser Auftritt im DLTLLY-Battle gegen Nedal Nib (hier nachlesen). Pilz wählte hierbei das Thema Religion, um ihren Gegner anzugreifen. Zur Kritik, die ihr jetzt entgegenschlägt, bezieht Marcus Staiger nun in einem langen Statement Stellung – und solidarisiert sich mit Pilz

"Wenn Rapperinnen oder Rapper nach einem Rap-Battle ernstgemeinte Todesdrohungen bekommen, dann haben da draußen ein paar Leute den Sinn und Zweck von Rap-Battles nicht ganz verstanden", meint Staiger und fügt hinzu, dass er sich in dem Fall eher wünsche "dass sich Frauen bewaffnen, um mal all diejenigen zu bedrohen, die das weibliche Geschlecht beleidigen, Frauen verachten, Frauen herunter machen und ihre männliche Überlegenheit samt Schwanz an allen Ecken und Enden in ihren Rap-Texten und Freestylebattles heraus hängen lassen."

Den Vorwurf vieler, Pilz habe im Battle den Islam verhöhnt, weist Staiger deutlich zurück. Seiner Meinung nach, habe die Rapperin lediglich die "Doppelmoral der selbsternannte(n) Sittenwächter innerhalb der deutschsprachigen Hip Hop Szene" aufgezeigt. 

Im gleichen Zuge findet Staiger aber auch kritische Worte für die momentane Battle-Kultur. Im Battlerap passiere zurzeit genau das, was man auch in der Gesellschaft beobachten könne: "Abgrenzung. Abschottung. Hass."

Die Tatsache, dass es mittlerweile normal sei, Gegner aufgrund ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder ihres Geschlechts zu beleidigen, verurteilt Staiger in seinem Post. 

"Eminem hat das in seinem fiktiven Rapbattle in eight mile ja ganz gut umgedreht, indem er alle Argumente, die es gegen sein offensichtliches Weißsein genommen hat, um sie schon auszusprechen, bevor es sein Gegner tun konnte. Mittlerweile werden aber die Äußerlichkeiten mit so krassen, rassistischen Stereotypen vermengt, dass man den Eindruck haben könnte, dass Rassismus so etwas wie ein lustiges partytool ist, das man dann auspacken darf, wenn alles besoffen genug sind, oder eben auf einem Rap Battle." [sic]

Das ganze Statement von Staiger gibt es hier zu lesen:

 

Marcus Staiger

Solidarität mit Pilz, Wenn Rapperinnen oder Rapper nach einem Rap-Battle ernstgemeinte Todesdrohungen bekommen, dann haben da draußen ein paar Leute den Sinn und Zweck von Rap-Battles nicht ganz...

Unseren Kommentar zu der Diskussion findest du außerdem hier:

Pilz provoziert im Kopftuch - die Reaktion geht aber einfach zu weit. (Kommentar)

Es ist nicht das erste Mal, dass es zu Kontroversen (#BenSalomoVoice) in der Battlerap-Szene kommt. Eigentlich bleiben diese aber eher im Kreis der Community und erreichen nur selten Rap-Fans, die nicht mit den Gepflogenheiten in den Battles vertraut sind.

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