Knack (PS4)

Knack ist der wohl ungewöhnlichste Titel im PS4 Start-Lineup. Kein bekanntes Franchise, sondern Knack-frisch und mit einem vielversprechenden Protagonisten, der selbst nur aus Einzelzeilen besteht. Ist die Summe aller Teile mehr als das Ganze?

Erst einmal zur Story: Knack spielt in einer Welt, in der die Menschen von Kobolden bedroht werden. Einst waren die Kobolde eine sehr hoch entwickelte Rasse, bevor ein Krieg sie quasi zurück in die Steinzeit befördert hat. Darum sinnen die Kobolde auf Rache und greifen menschliche Siedlungen an. Bis dato griffen die Kobolde stets mit Knüppeln und Schwertern an und auf einmal fliegen diese mit Flugzeugen ein und schießen mit Panzern. Irgendetwas läuft hier aus Sicht der Menschen schief und so gilt es dem Geheimnis der erstarkten Kobolde auf die Schliche zu kommen. Auf diese Reise, bei der die Kobolde immer mehr zur Nebensache werden, schickt man den Abenteurer Ryder, Professor Vargas nebst jungem Assistenten Lucas sowie dem Roboterhersteller Viktor und rechte Hand Katrina. Kurz vor Abreise zaubert Vargas allerdings noch Knack – seine größte Erfindung – aus dem Hut.

Knack besteht aus antiken Relikten – also quasi aus Bauklötzchen. Je mehr Relikte Knack sammelt, desto größer wird er. Gesteuert wird recht simpel. Eine Angriffstaste, eine Sprungtaste, eine Aktionstaste und einen Dashmove, mit dem man theoretisch gegnerischen Angriffen ausweichen kann. Leider ist der Dashmove ein recht unzuverlässiger Helfer. Beim Kampf gegen Kobolde, Roboter und anderen Wildtieren ist springen und angreifen oft nützlicher. Der Dashmove hat schlichtweg eine zu kurze Reichweite. Darüber hinaus kann der Schwierigkeitsgrad als recht knackig bezeichnet werden. Die Gegner, vor allem auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad, der sich erst nach einmaligem Durchspielen freischaltet, greifen sehr effektiv an. Bumerang, Schwerter, Gewehre und sogar Bomben machen Knack das Leben schwer. Zwar wächst Knack mit jedem aufgesammelten Relikt und kann so auch mehr Schläge einstecken, doch leider schreibt das Spiel sehr linear vor, wann Knack groß und wann Knack klein ist. Hier verspielt Knack sehr viel Potential, da allein durch die Variation der Größe sehr viele interessante Rätsel möglich gewesen wären. So beschränken sich Rätsel auf das Umlegen von Schaltern und das Meistern von Hindernissparkours, wobei diese nie auch nur annähernd fordernd werden.



Etwas Auflockerung bringen die Spezialangriffe, die man sich durch das Sammeln von Sonnensteinen verdient. Eine Schockwelle, ein Fernangriff und der Wirbelwind helfen in brenzligen Situationen aus, das Problem ist allerdings, dass man, sobald man den Spezialangriff abgefeuert hat, wieder neue Sonnensteine sammeln muss. Stirbt man vor einem Checkpoint muss man oft dieselbe Stelle erneut meistern, wobei die Sonnenenergie dann trotzdem futsch ist, was die Schwierigkeit noch einmal erhöht. Leider nutzt sich das Gameplay relativ schnell ab und das Sammeln von Geräteteilen und Edelsteinen, die diverse Knacks mit unterschiedlichen Fähigkeiten freischalten, ist sehr vom Zufall bestimmt.

Grafisch ist Knack sicherlich ein guter Titel, wenngleich kein Referenztitel. Da machen es die Shooterkollegen im Start-Lineup deutlich effektreicher. Nichts desto trotz: Die Cartoonoptik kann sich mehr als sehen lassen. Vor allem in den Aussenlevels überzeugt Knack mit zahlreichen Details. Auch wenn Knack Gegner verkloppt lassen diese Rüstungsteile liegen und fliegen nach und nach auseinander. Auch die Sprecher machen einen sehr guten Job, wobei die Story insgesamt sehr schnell vorhersehbar wird und keinerlei Überraschungen bietet und Knack selber eher mit Einzeilern aufwartet.

Bewertung:

6,5 von 10

Fazit:

Knack macht Spaß und ist trotz der Knuddeloptik nur bedingt ein Spiel für Jüngere. Dafür ist der Schwierigkeitsgrad zu knackig. Nervig ist das Sammeln der Edelsteine, die nach dem Zufallsprinzip in Truhen versteckt sind – hier spielt allein das Glück mit. Ansonsten ist Knack leider sehr linear und nutzt die Möglichkeiten mit den unterschiedlichen Größen des Protagonisten zu wenig. Trotzdem: Knack hat seinen Charme und ich hoffe auf einen zweiten Teil, der die angesprochenen Kritikpunkte aufnimmt.

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