GTA V Review (PS3)
GTA V

Wird GTA V seinem Hype gerecht? Kann GTA V spielerisch wirklich Akzente setzen? Zu Beginn muss sich der Spieler erst einmal in Geduld üben, denn Rockstar muss rund 9 Gig an Daten auf der PS3 installieren, um die Abenteuer von Los Santos überhaupt erst spielbar zu machen. 

GTA V spielt in Los Santos bzw. Blaine County, der Rockstarversion von Los Angeles bzw. Orange County und allein dies ist bereits ein Superlativ. Die Spielumgebung ist größer als GTA San Andreas und GTA IV zusammen. Grafisch bewegt man sich hier allerdings noch immer auf dem Niveau von GTA IV. Auch die Steuerung insbesondere der Fahrzeuge ist aus meiner Sicht immer noch verbesserungswürdig. Auch wenn Kollege Sven von der Steuerung der Fahrzeuge begeistert war, habe ich die ersten Teststunden nur geflucht. Bei der Steuerung der Flugzeuge und Hubschrauber war es übrigens genau anders herum. Sven hatte Probleme mit den Hubschraubern - ich dagegen nicht. Dann wären da noch die Clipping- und Grafikfehler, die man der GTA-Reihe seltsamerweise schon immer verziehen hat. Also hat sich zum Vorgänger nicht wirklich was geändert?

GTA V
GTA V

Erstmal muss man die Frage mit Ja beantworten, denn im Wesentlichen ist GTA V größer. Würde man an dieser Stelle die Review beschließen, würde man dem Spiel allerdings bei weitem nicht gerecht werden. Es ist die Story, die einen mit seinen zahlreichen Film- und Serienreferenzen in den Bann zieht. Dabei reden wir hier eigentlich von drei unterschiedlichen Geschichten, denn GTA V stellt drei Antihelden in den Vordergrund. Da wäre zum einen Michael - die GTA-Version von Tony Soprano. Ex-Gangster mit anstrengender Familie, der am liebsten draußen am Pool liegen und über vergangene Zeiten sinnieren würde. Michael will nichts mit dem ehemaligen Gangsterleben zu tun haben, obwohl er weiß, dass er es noch immer drauf hätte. Dann ist da noch Franklin. Franklin ist der Jungspund aus dem Ghetto, der sich mit einfachen Repojobs - sprich als privater Gerichtsvollzieher - seine Brötchen verdient. Aber Brötchen sind nicht genug. Franklin will das große Geld. Will unbedingt ein angesehener Gangster werden. Und last but not least ist da noch Michaels ehemaliger Weggefährte Trevor. Trevor ist mit Soziopath noch freundlich umschrieben. Vollkommen unberechenbar und durchgeknallt, hängt Trevor den guten, alten Zeiten nach. 

Die Story selbst wird auf strengen Bahnen abgearbeitet. Klar gibt es zahlreiche Nebenmissionen, die man erledigen kann, aber unterm Strich folgt man Blind dem Storyschlauch, der einem von Rockstar vorgegeben wird. Eigene Entscheidungen gibt es kaum, bzw. nur hinsichtlich der Art und Weise wie man einen Auftrag angehen möchte.  Dafür haben die Entwickler beim Missionsdesign Vollgas gegeben. War man aus den Vorgängern noch eine gewisse Routine gewohnt, was "Fahre nach A - Baller alles weg - Fahre nach B" angeht, ist GTA V deutlich unvorhersehbarer. Klar: Es gibt immer noch genügen Missionen, die nach obigem Muster funktionieren, aber in manchen Missionen muss man unterm Radar fliegen, in anderen erwehrt man sich im Drogenrausch anrückenden Aliens oder wird sogar entführt, um dann durch die Häuserschluchten zu fliegen. Apropos fliegen - bei einigen Flugmissionen wird deutlich, dass Rockstar das Frustpotential niedrig halten wurde: scheitert man einige Male an einem Kontrollpunkt, gibt einem GTA V die Möglichkeit diesen zu überspringen, um beim nächsten weiterzumachen. Das macht GTA V allerdings auch zu einem sehr einfachen Spiel. 

Beim Start und Ende jeder Mission wird deutlich, dass Rockstar doch an der Technik gefeilt hat, denn das alte Laden-Spielen-Laden-Prinzip wird durch weiche Übergänge angenehm modernisiert. So geht es vom Missionsbriefing in Echtzeit und Spielgrafik unbemerkt in die Mission. Und was kann man sonst so machen? Man könnte sich die Zeit im Kino vertreiben, Dart spielen gehen, wilde Tiere jagen, Golf spielen, Fallschirmspringen, mit dem Jet Ski in den Abendhimmel brausen oder natürlich mit Flugzeugen oder Autos waghalsige Stunts wagen. 

Seit je her ist in der GTA-Serie auch die Musik ein wichtiges Element. So auch in GTA V. OK - Daz Dillinger hat jüngst beklagt, seine Songs seien ohne Rücksprache verwendet worden, aber mir ist nur wichtig, dass sie enthalten sind. Alles in allem gibt es rund 250 Songs aus knapp 20 Radiosendern. Während man bei den Radiosendern aufgestockt hat, ist der restliche Spielsound eher mau. Die Motoren der Autos klingen eher nach Nähmaschine, die Schussgeräusche sind in Ordnung, aber natürlich noch weit von einem Call of Duty entfernt. 

Tja und last but not least: GTA Online und mit der Grund, warum diese Review so spät erscheint. Angekündigt war das komplette Stadtgebiet und bis zu 16 Mitspieler. Allerdings hatte GTA Online mit großen Startschwierigkeiten zu kämpfen. Zu Beginn muss man seinen Charakter editieren, mit dem man die nächsten Stunden in Los Santos um die Häuser ziehen möchte. Es soll knapp 40.000 Möglichkeiten geben. Man legt fest, wie man seinen Alltag bestreitet und was man zu welcher Zeit so treiben möchte. Je nachdem, welche Einstellungen man vorgenommen hat, spuckt der Editor einen Charakter aus und dessen Aussehen kann im ersten Moment überraschen. Inzwischen funktioniert der Einstieg in GTA Online recht gut. Hier und da haben die Server zwar immer noch Schluckauf aber im Großen und Ganzen läuft es jetzt und es stehen 100 Ranglevel zur Verfügung, die nach und nach durch illegale Aktivitäten oder Rennen erreicht werden können. Via Handy kann man relativ problemlos bei Deathmatchmissionen einsteigen. Rennen scheinen nicht ganz so beliebt. Bei allen Aktivitäten wird deutlich, dass der Spielspaß von den Mitspielern abhängt. Hat man eine Session mit Anarchotrollen erwischt, wird es recht anstrengend. Hat man dagegen eine Session, bei der man zusammenarbeitet, macht GTA Online deutlich mehr Laune. 

Bewertung:

9,0 von 10

Fazit:

GTA V is da shiznit! Ja ich gebe zu, dass GTA V Schwächen hat - der Onlinemodus zu Beginn eine Zumutung war. Aber trotzdem: GTA V ist ein Actionfeuerwerk der Sonderklasse, dass irgendwo zwischen Realsatire und Comicstrip anzusiedeln ist. Es gibt kaum Dinge, die man nicht tun kann, auch wenn man im Rahmen der Story dem Drehbuch hinterherrennt. GTA Online macht inzwischen auch richtig Laune und vermutlich kann nun etliche 100 Stunden in Los Santos verbringen. 

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