Wie Facebook den "Straight Outta Compton"-Trailer an deine "ethnische Affinität" anpasst
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Facebook erstellt anhand von Angaben und Likes sehr umfangreiche Nutzerprofile. Vor allem zu Werbezwecken: Je nachdem, was dir gefällt, bekommst du andere Werbung zu sehen. Das trifft jetzt auch auf Filmtrailer zu.

Facebook analysiert dein Verhalten und schätzt auf dieser Datengrundlage sogar deine "ethnische Affinität". Dabei handelt es sich im Endeffekt um Racial Profiling: Der Facebook-Werbealgorithmus ordnet alle Nutzer anhand ihres Verhaltens einer ethnischen Gruppe zu.

Straight Outta Compton wurde auf Facebook zum Beispiel mit drei sehr unterschiedlichen Trailern beworben. Einen für "Afro-Americans", einen für "Hispanics" und einen für die "allgemeine Bevölkerung", also den Rest.

Der Trailer für die "allgemeine Bevölkerung" geht einfach davon aus, dass die Zuschauer nicht mir der Gruppe N.W.A. vertraut sind. Für sie sei Ice Cube ein Schauspieler und Dr. Dre das Gesicht einer Kopfhörer-Marke. Straight Outta Compton wirkt in diesem Trailer wie ein ziemlich actionreicher Gangster-Film, eher nicht wie ein Musiker-Biopic:

Die Version für "Afro-Americans" konzentriert sich stattdessen von Anfang an auf die Gruppe N.W.A.. Gewalt kommt erst zum Tragen, nachdem es um Rap als friedlichen Protest ging. In der kürzeren "Hispanics"-Fassung tauchten außerdem spanische Zitate auf. Es wirkt schon sehr befremdlich, so unterschiedliche Trailer für ein- und denselben Film zu sehen:

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