Warum t-low vorerst independent bleibt

Ohne dicken Major-Vertrag ist t-low in der ersten Jahreshälfte 2022 zweimal auf die #1 gegangen. Auch wenn er betont, auf Twitter nur "Bullsh*t" rauszuballern, den er gar nicht so gerne auf einschlägigen Portalen sieht, teilt er dort unverfälscht seine Sicht auf Musikbusiness. So beschreibt er, warum er als Künstler weiter auf die Independent-Karte setzt und sich wohl nur bei einem utopischen Angebot überlegen würde, bei einem der großen Industrie-Player zu signen.

t-low will seine Freiheit

Was t-low an seiner Rolle als Indie-Artist besonders schätzt, ist die totale künstlerische Freiheit. Wenn er Bock habe, könne er ein Album oder zehn Alben im Jahr droppen. Es geht dabei ganz nach ihm und seinem Gefühl.

Auch was die Promo angeht, muss sich t-low keiner Maschinerie unterwerfen. Er habe beispielsweise keine Lust auf mehr oder weniger erzwungenes TikTok-Marketing. Dieses Thema ist in den letzten Wochen vermehrt diskutiert worden. Popstars wie Halsey, FKA Twigs oder Florence Welch haben sich dazu geäußert.

t-low erklärt, dass hierzulande manche Labels die Praxis verfolgen würden, ihre Artists keinen neuen Tracks droppen zu lassen, wenn "der Song nicht schon vorher auf TikTok viral ist."

t-low selbst ist durch den Song "Ordentlich" 2021 durch die Decke gegangen – gerade auch mithilfe von TikTok. Eine geplante Kampagne? Nope. Der Track ging erst Monate nach Release viral und der Künstler persönlich bezeichnet ihn als "Trash". "'Ordentlich' ist mein schlechtester Song", schiebt t-low in einem Interview bei 16Bars hinterher.

Dieses Jahr folgten dann zwei Nummer-1-Hits mit "Sehnsucht" und "We Made It". Bei so einem Erfolg bleibt natürlich auch etwas hängen. Die finanziellen Vorteile als Indie-Artist liegen für t-low auf der Hand. Zu einem recht dubiosen Video über seinen Vermögensstatus schreibt er:

"Zum Glück hab ich keine Labelabgaben. Mein Geld ist mein Geld."

Doch t-low kritisiert nicht alles am Major-Business. Es gebe Verträge, die "fair sind und sexy für alle". Ins Grübeln komme t-low selbst aber erst bei einer Summe ab acht Millionen aufwärts. Dann könne er nämlich sagen: "[...] hab alles gef*ckt von independent zu teuerstes Signing Deutschlands". Falls so ein Deal mal zustande kommt, beabsichtige er jedem Menschen, den er liebe, ein Haus zu kaufen.

In nächster Zeit ist mit einem solchen Major-Move jedoch eher nicht zu rechnen. "Erstmal keepen wir es, wie es ist", lautet der kurzfristige Plan.

Kürzlich gab t-low an, eine schwierige Phase zu durchleben. Demnach versucht er, seinen Drogenkonsum in den Griff zu kriegen.

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