Der ehemalige Maskulin-Rapper Sentino ist seit mehreren Jahren eher in der polnischen Rap-Szene aktiv gewesen, statt in der deutschen. Und das durchaus erfolgreich: Doch das soll sich nun ändern. Sentino hat auf Instagram seinen baldigen Abschied aus dem polnischen Rap angekündigt. Der Grund: eine zu geringe monetäre Vergütung.
Sentino: "Gott will mich nicht in Polen sehen"
In mehreren Instagram-Storys berichtet Sentino über seine Situation in der polnischen Musikszene. Er wolle zurück zu den Wurzeln seines chilenischen Vaters. Sentino scheint sich also in Zukunft auf spanischsprachige Musik konzentrieren zu wollen. Seine polnischen Fans möchte er allerdings nicht komplett im Stich lassen. Sein kommendes Album "Sangueblu" soll noch erscheinen, danach sei aber Schluss:
"Gott will mich nicht in Polen sehen. [...] Einmal im Jahr spiele ich etwas Polnisches für meine Fans. Abgesehen davon werde ich mich kein Stück mehr mit der Rapszene in Polen befassen."
Auch seine Kontakte in der Musikbranche hätten ihm schon einen Wechsel zur internationalen Musikszene geraten.
Grund für seinen Rückzug aus Polen ist die geringe finanzielle Vergütung durch die dortigen Streamingdienste. Vor einigen Wochen hat Sentino seine Follower über diese Missstände informiert. Eine Million Streams wären bei Spotify Polen nur 1300 Euro wert. Damit sei es trotz "Platinplatten an der Wand" nicht möglich, "einen vernünftigen Lebensstil" zu leben. "Wir haben Millionen von monatlichen Streams, aber leben immer noch, als würden wir nicht dazu gehören", so Sentino damals in seiner Instagram-Story. In Großbritannien und Finnland würde man "viermal mehr" verdienen, als ein vergleichbarer polnischer Artist.
Zum Schluss hat Sentino seinen polnischen Fans noch einen traurigen Rat gegeben:
"Für einen jungen Künstler ist es wirtschaftlich nicht rentabel, für Polen Musik zu machen. Geht lieber zur Schule."
Vor einigen Monaten hat Sentino offengelegt, was es kosten würde, Feature-Parts oder seine Schreibskills zu erwerben:
