Warum Fler & Bushido damals Eko Fresh gedisst haben
Eko Fresh, Fler & Bushido

Wir haben uns vor Kurzem mit Fler, Melbeatz und Crackaveli in Berlin für einen unserer Havana Club Grounds-Talks getroffen, um über die Hiphop-History der Hauptstadt zu quatschen. Bei der Besetzung geht es natürlich auch um das Hin und Her zwischen Aggro Berlin und Optik Records, Anfang der 2000er Jahre. Und eben auch um die Streitigkeiten mit Eko. Fler führt den Beef - wie soll es auch anders sein - auf Berliner Ignoranz zurück.

Bushido & Fler vs. Eko Fresh: So kam es zum Beef

Mel, die das Ganze als Teil von Optik Records offensichtlich aufseiten von Eko miterlebt hat, verweist auf ein Interview von Bushido und Fler bei Jam FM, in dem relativ hart gegen Eko geschossen wurde. Erst mit diesen Disses gegen Freezy hätten sich die Aggro Berliner für Optik überhaupt "interessant gemacht", so Melbeatz. Eigentlich wollte man die bei Optik nämlich einfach ignorieren, aber danach sei das nicht mehr möglich gewesen.

Fler meint, dass er es damals einfach nicht verstanden habe, wie ein Junge aus Mönchengladbach nach Berlin kommen kann und dann auch noch bei Savas ins Camp darf. Zwar sei er Fan von Ekos Art zu rappen gewesen, aber da hätte es trotzdem keine andere Attitüde gegeben als: "Wir f*cken den jetzt."

"Heutzutage würde ich mir denken: 'Bist du irre?' Aber es war wirklich so, wie kann der das bekommen, was ich will? Der kommt von 'nem Dorf. Wie kann der das bekommen?"

Für Melbeatz ein ganz klarer Fall von "Eifersucht". Fler sieht darin eher eine "Ungerechtigkeit", kann aber auch eingestehen, dass es eigentlich schon in Ordnung war, da Eko schon damals ein unbestreitbares Rap-Talent an den Tag gelegt habe.

Fler über Aggro Berlin vs. Optik Records

Auf die Frage, ob er denn M.O.R. und insbesondere Savas vor seiner Zeit bei Aggro Berlin gefeiert hätte, antwortet Fler, dass er "ja nur wegen Savas" mit dem Rappen angefangen habe. Warum auch daraus trotzdem erstmal eine kleine Feindschaft erwachsen ist? "Das ist so ein Berlin Ding."

Das Problem sei gewesen, dass Kool Savas und sein Umfeld den Jungs von Aggro Berlin von Anfang an keine Props geben wollten. Zudem habe man auch immer wieder gehört, dass da womöglich irgendetwas im Argen liege – ohne überhaupt zu wissen, ob das wirklich stimmt. So habe sich, obwohl man eigentlich Fan war, schnell eine Antihaltung entwickelt:

"Du hast nur sowas gehört und schon war es so: 'Wenn wir die sehen, dann f*cken wir die.'"

Aus heutiger Sicht sei das natürlich "behindert", gibt Fler zu. Er vergleicht die Situation mit einer nicht erwiderten Liebe, die dann eben in Hass umschlägt, zumindest nach außen hin.

Etwas Gutes hatte das Ganze aber:

"Wenn man sozial kompetenter gewesen wäre, vielleicht hätten wir alle viel mehr miteinander gemacht. Aber ich muss ehrlich sagen, dann wäre die Mucke nicht so geil gewesen."

Um zu verdeutlichen, wie absurd das alles eigentlich war, erzählt Fler an anderer Stelle, wie er und Bushido einst beim ersten splash! Festival Savas getroffen hatten. Hintenrum hätten sich die beiden wie kleine Kinder gefreut, dass KKS mit Bushido sprechen wollte. Nach außen hin hätten sie aber trotzdem nur auf cool gemacht.

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