Tua antwortet auf deine Fragen
Die Hiphop.de -Community hat die Gelegenheit zahlreich genutzt und Fragen an Tua gestellt. Diese haben wir dem Reutlinger Ausnahmetalent weitergeleitet. Den ersten Teil hat Tua per Video beantwortet. Plan B fungierte dabei als Hiphop.de -Leser Nr. 1 und vertrat unser Interview-Team glänzend! 

Video-Interview - Plan B interviewt Tua mit Fan-Fragen

Hier präsentieren wir jetzt den zweiten Teil, bestehend aus 48(!!) Fragen, die Tua schriftlich beantwortet hat: Hallo HipHop.de Freunde, also ein paar der Fragen habe ich ja schon mit Plan B abgehandelt, den Rest habe ich nach bestem Gewissen noch hier schriftlich beantwortet. Ein paar geistig behinderte habe ich, ich war so frei, weggelassen. Ich freu mich auf den 13. Februar und hoffe, ihr tut es auch und kauft mein Album. Viel Spaß also mit der Fragerei. 1) Sowohl bei den Orsons als auch im Deluxecamp ist er der Übellaunige, Depressive, in einem eigentlich lustigen bis albernen Umfeld. Sieht er da einen besonderen Reiz, das schwarze Schaf, bzw. der Gegenpol zu sein? Oder würde er sich in einem Umfeld mit ähnlicher Soundästhetik genauso wohl fühlen?  Also es war nicht so, dass ich mir irgendwann rausgesucht habe, das schlecht gelaunte Fickgesicht zu sein. Eigentlich ist es mehr so passiert, liegt wahrscheinlich daran, dass ich in natura meistens das schlecht gelaunte Fickgesicht bin. Hmm. Ein Umfeld mit ähnlicher Soundästhetik habe ich ja schon, zumindest verfolgen wir ähnliche künstlerische Ideale. So hat zb Kaas’ Musik mehr mit meiner zu tun als so einiges, was von der Härte her auf den ersten Blick meiner zu ähneln scheint. 2) Die Single "Dein Lächeln" hat ja gezeigt, dass innovativ und genrespregend auch auf deutsch ohne aufgesetzt und geklaut geht. Kannst du dir vorstellen, ein ganzes Album in diesem Stil zu machen, bzw. ist „Grau“ vielleicht sogar komplett so gehalten?  Die Frage erübrigt sich ja mittlerweile ein bisschen, wer es vorhören möchte, in etwas eingeschränkter Qualität kann man das auf meinem Myspace tun ( myspace.com/bigtua ). Über die Wertung als Innovativ freue ich mich natürlich, zum Thema geklaut vielleicht noch: Ich habe mehrfach gehört, dass Leute meinte, ich hätte das von Marianne Rosenberg geklaut. Blödsinn. Das ist ein Cover, bzw eine Anlehnung an den Originalsong, der heißt „Mein Lächeln wird dir folgen“. In aller Deutlichkeit:  Das ist nicht geklaut, sondern ein Cover. Überall außer im HipHop ist so was ganz normal. Ich mochte den Song und es ist mir komplett egal, ob das aus dem Schlagerbereich kommt.  Wer sich übrigens fragt, warum ich das auf Myspace zum Vorhören veröffentlicht habe, der soll sich doch mal kurz meinen Blog ansehen , da versuche ich, das zu erklären. 3)  Wie darf man sich einen Samy Deluxe als Labelboss vorstellen?  Samy hält sich sehr stark aus allem raus. Im Grunde hatte er keine Einfluss auf das Album, was ich ihm aber auch sehr hoch anrechne, dass er ( und auch der Rest der DLX Belegschaft ) sich da zurücknehmen und mich machen lassen. Für mich wäre das inakzeptabel, wenn die Mucke beschnitten werden würde. Samy war aber immer up-to-date mit den Tracks und ist sich dann auch nicht zu schade, mal zu schreiben, wenn er was feiert und/oder auch mal Kritik zu geben. 4)  Ich würd gern wissen, inwiefern dich elektronische Musik, Trip Hop und so, beeinflusst haben und wie deine Hörgewohnheiten diesbezüglich sind.  Erst gestern Abend hab ich mich mal wieder auf Portishead komplett weggefeiert. UN-FASS-BAR. Eigentlich höre ich wahnsinnig viel verschiedenes Zeug, es wäre zu viel das jetzt aufzuzählen. Vielleicht mal ein paar Künstler, die m ich in letzter Zeit echt inspiriert haben: Alles von Warp Records, Jenny Wilson, Maria Mena, Immogen Heap, Roisin Murphy, Santogold, Sia, Prodigy, Connor Oberst, Trentemöller, Royksopp, Bohren und der Club of Gore und The Knife. Aber das ist nur ein Auszug. Sind die ersten, die mir grade eingefallen sind aus den letzten Wochen. Ich höre wirklich sehr gerne Musik. 5) Ich würde gerne wissen, wieso du dich bewusst entschieden hast gegen den niveaulosen Strom zu schwimmen, obwohl "Niveaurapper" wie z.B Taichi trotz guter Musik relativ "klein" im Vergleich mit den Ghettorappern bleiben. Also ich glaube im Fall von Taichi ist es ganz konkret das Problem, dass er den Leute nicht genug Grund gibt, gerade IHN zu feiern. Da müsste für meinen Geschmack noch mehr Eigenständigkeit her. Besondere Beats, ein durchgängigeres Konzept. Ich denke, „Niveaurapper“ sein ( was für ein alberner Begriff ) ist nicht das Problem, jemand wie Curse hat ja auch jede Menge Fans und Azad macht auch viele deepe Sachen und hat dabei viele Fans. 6)      Dann, hmmm, Album mit Vasee, wieso warst du auf dem Beweis 2 Song nicht dabei und wie kam es zu dem SAV Feature? Und hast du bewusst auf Samy verzichtet? (auf dem Sampler gab es die Konstellation Samy-Tua ohne Ali nie...? Ja ein Album mit Vasee haben wir so gut wie fertig, wir überlegen derzeit, was wir damit anstellen. Auf dem Beweis2 war ich nicht dabei, weil ich nicht angefragt wurde und das Savas-Feat ist in einer Zeit entstanden, wo Savas öfter in Reutlingen, speziell in unserem Studio, war. Ich habe auch nicht bewusst auf Samy verzichtet, vielmehr hat sich das einfach nicht ergeben. Auf dem Sampler ist es auch nur Zufall. Ich habe zB auf „Künstler sein“ gerappt, aber meinen Part zurückgezogen, weil er mir nicht gefallen hat. Stattdessen hat dann Ali drauf gerappt. 7)      Wird das ganze Album gesangslastig? Nein. 8)      Kannst du dir vorstellen aus finanziellen Gründen mit Rap aufzuhören? Definitiv nicht. Höchstens etwas zurückfahren, aber erstmal wird durchgezogen. 9)      Warst oder bist du Fan von Samys Musik? Ehrliche Antwort bitte! Deluxe Soundsystem war eine Revolution. Danach habe ich ihn etwas aus den Augen verloren, weil ich mich immer weniger für Rap interessiert habe. Mit seiner Bling-Bling Zeit konnte ich nicht so viel anfangen, mittlerweile habe ich aber wieder viele Sachen von ihm gehört, die ich krass feiern kann. Allgemein: Er ist sicherlich einer der besten und wichtigsten Rapper in Deutschland, eine Legende, der vieles verändert hat. Was das betrifft, gibt’s da nichts zu haten. Es ist mir eine Ehre, mit ihm zu arbeiten. 10)  Hast du schon immer so melancholische bis depressive(?!) und aggressive Musik gemacht? Naja ich habe schon meine Zeit gebraucht, um mich zu finden, grade weil ich so jung war, als ich angefangen habe ( 12 ), aber der Grundton war eigentlich immer relativ nachdenklich. Solo auf jeden Fall. 11)  Ist eine Ende in Sicht...also kannst du dir vorstellen, mal Musik mit einer positive Grundstimmung zu machen? Ja. Zum Beispiel mit Vasee. Ich meine positiv muss ja auch nicht gleich heißen, dass sich alles lustig und fröhlich anhört, aber mich etwas lockerer zu machen ist auch kein Problem. Es ist allgemein ja auch nicht so, dass ich nur mit Tränen in den Augen durch mein Leben gehe und mir in die Arme schneide, sondern ich bin ziemlich umgänglich und auch oft gut drauf. Ich meine,  ich mache mir viele Gedanken und bin auch oft abwesend, aber es ist nicht so, dass ich so bin, wie mein Album jetzt vermuten lässt. 12)  Wie kann man bitte so gute Musik machen?? - rhetorisch. Dankeschön, super Kompliment. Ich koche auf jeden Fall mit Wasser. Manchmal macht mir das fast Angst, dass manche das so krass feiern. 13)  Was gibt’s für Lieblingsartists außerhalb des Hiphop - Kosmos? Ich bin ein riesen Sting-Fan. Ich liebe auch Künstler wie Nick Drake, Björk, Pink Floyd, ach keine Ahnung, wie gesagt, ich höre krass viel Musik, alles mögliche. Das wäre jetzt viel zu viel, um das aufzuzählen. Bei mir auf Myspace steht in der Bio immer „Derzeit hängengeblieben auf: …“, da seht ihr immer, auf was ich grade verrückt werde. 14)  Kommt ein weiteres Bassquiat Album? Gut möglich, aber wahrscheinlich nicht 2009, da ist einfach jetzt schon so viel geplant, ich wüsste nicht, wann das noch Platz hätte. 15)  Wann und wo soll das Album mit Vasee erscheinen? Versuchen wir grade in die Wege zu leiten. Da gibt’s noch nichts Festes. 16)  Hast du außer dem „Grau“ - Album & dem Album mit Vasee, Projekte in Planung? Ja, ich habe bereits ein neues Album so gut wie fertig, wobei ich noch nicht weiß, ob das tatsächlich ein offizielles Album wird, oder eher eine Art Projekt. Außerdem „graue Musik“, dazu sag ich aber ganz unten noch was.
17)  Also, ich habe mir gestern mal das Cover genauer betrachtet und habe mich gefragt, ob es Zufall ist, oder ob das Cover wirklich so genial umgesetzt ist.
Wenn man es deutet könnte man nämlich das U-Boot, auf dem Tua anscheinend steht, für die Tiefgründigkeit des Albums verstehen, dann natürlich schwarz-weiß wegen dem Titel und mir ist die Schrift aufgefallen, die so aussieht, als würde sie untergehen, quasi, dass seine Worte versinken oder so.
Ist das jetzt gewollt oder unabsichtlich?
Weil bei kaum einem anderen, außer Tua, würde ich ernsthaft nachfragen wollen, da der Typ ja schon irgendwie genial zu sein scheint, was ich Anhand seiner Musik festmache.
Also, wenn es gewollt ist, dann ist das Cover ja noch 1000-mal krasser, als ohne die Deutung.
Also das ist wunderschön gedeutet, in Zukunft werde ich es Leuten, die wissen wollen, warum, was, wie, wo genau so erklären. Vielen Dank für diese gute Idee. Eigentlich kam die Idee zur Grafik eher aus der Athmosphäre heraus. Ich wollte 30er Jahre –Russland – Arbeiterbilder, wie zb von Max Alpert. Die Ästhetik fand ich zur Musik am Besten passend, ohne dabei plump und zu durchschaubar zu wirken. Der Hamburger Fotograf Timmo Schreiber hat dabei echt hervorragende Arbeit geleistet. Wir waren echt in diversen Kostümverleihen und haben nach zeitlosen Locations gesucht, insgesamt 3 Tage lang und ich hatte anfangs echt das Gefühl, das könnte auch krass nach hinten losgehen. Als wir aber die ersten Fotos an dem U-Boot gemacht hatten, wusste ich, dass es echt eine geile Idee war. Mittlerweile bin ich echt froh über den Look. So ist auch das Artwork zum Kunstwerk geworden.   18)  Mich würde deine Vorgehensweise beim Produzieren interessieren. Meistens habe ich ne Idee, einen Satz, eine Thematik, ein Bild. Dann setzte ich mich hin und versuche, das musikalisch umzusetzen. Dann schreibe ich den Text, nehme es auf und mische es. Dann lasse ich es erstmal ruhen und plane dann weiter mit dem Song, im Kontext eines Konzeptes. Da sehe ich dann, ob der wirklich was kann, oder eben nicht. 19)  Welche Hard-/Software? Cubase und Reason, ich habe ne Avalon,  ein Neumann U 89. In letzter Zeit mache ich aber auch viel mit Musikern, oder spiele eben echtes Piano oder Gitarre selbst ein. Wobei ich auch schon mit diversen Hardwaresynthies rumprobiert habe. Ich hatte auch mal so ne Gitarrentalkbox. Da habe ich auf Nacht viel mit gemacht. Damals haben sie mich dafür gedisst, heute sind sie alle auf dem Autotuneschwanz. Weiß gar nicht, wo das Ding abgeblieben ist. Muss mir mal wieder so was holen.    Wobei, also ich neige eigentlich dazu, von dem elektronischen Kram immer mehr wegzugehen. Das wird jetzt eh eskalieren, bis man es nicht mehr hören kann, mit dem Elektrokram. Letztens habe ich MAS-Techno von Massiv gehört. Es gibt also nichts, was es nicht gibt. 20)  Wie lange machst du schon Beats? Seit etwa 10 Jahren. 21)  Machst du alles in Eigenregie oder hast du einen Producer-Homie? Ich mache alles in Eigenregie, für meine Solosachen zumindest. In der Endproduktion arbeite ich aber meistens mit Jens Baumgart ( www.myspace.com/stutt_io   ) zusammen, der hat auch schon das Orsons Album, das BQ Album, diverse Sachen für Kool Savas und Optik allgemein, das Kaas Album, meine Inzwischen EP und sowieso unglaublich viel anderes Zeug recordet. Der ist nicht nur super kompetent und diszipliniert, sondern er führt auch einen Studiokomplex, wo ich super arbeiten kann und da wir schon ein paar Jahre zusammen arbeiten, ist das ideal. Ohne ihn hätte ich sicherlich auch nicht so entspannt für Grau arbeiten können. Der ist also wirklich ein hervorragender Zeitgenosse. Mit Rat und Tat immer an der Seite, der motiviert mich auch mal, wenn ich abkotze und zweifle und ist sich auch nicht zu schade, mal was korrektes zu kochen, wenn uns der Mc Donalds- Fraß sprichwörtlich zum Hals raushängt. Bester Mensch. Liebe Grüße an der Stelle, du geiler Typ. Hep und Hey.  Wer auch noch wahnsinnig wichtig ist, ist Vasee. Einer der wenigen Verbrecher, dessen musikalische Kritik nicht einfach spurlos an mir vorbei geht, weil ich weiß, dass er ein Genie ist. Gerade in der Promophase des letzten Monats war er mit Abstand der beste Mensch. Er hat auch ein großes Talent für Videos und ist echt sehr belastbar. In 2 Tagen Stuttgart-Berlin-Hamburg und anschließend nachts anfangen zu schneiden. Ich bin echt unglaublich froh, solche Leute in meinem Umfeld zu haben. Bei uns stimmt einfach die Teamarbeit. So auch in der gesamten „Clique“ hier, mit Chimperator und Bassquiat. Das gesamte Umfeld ist ein Traum für jeden Musiker: Wir haben Studios, Grafiker, Fotografen, Videomenschen, Musiker aller Instrumente, die man will, Booker, Marketingleute und unfassbare Künstler. Das ist so rund, manchmal glaube ich, dass es kaum Zufall sein kann. Ich bin superglücklich damit. Maktub. 22)  Wie bist du in so jungen Jahren zu so viel geistigen und musikalischen Intellekt gelangt? Vielen Dank, für das Kompliment. Gesetzt, dass die Aussage wirklich zutrifft, dann wahrscheinlich durch Üben. Ich habe glaube ich 10 Millionen Songs gemacht. 23)  Denkst du, dass mehr Features unter den jungen, innovativen Künstlern eine neue Bewegung im Deutschrap darstellen könnte? Tut es doch schon irgendwie. 24)  Was wünschst du dir von anderen Künstlern besonders im Rap zukünftig? bzw., was würde dich zufriedener stellen als jetzt? Macht was ihr wollt, ihr Affen. 25)  Hat sich der Umgang anderer Leute mit dir geändert, seitdem du mehr und mehr in der Öffentlichkeit stehst und für qualitativ hochwertige Musik stehst? Persönlich überhaupt nicht. Ich hänge mit den unangenehmsten Kanaken meiner Stadt rum und die haben mit der Musik überhaupt nichts zu tun. Die juckt das auch nicht, die freuen sich zwar, wenn ich vorankomme, aber wir reden da nicht groß drüber. Das ist mir auch ganz recht so. Auf der anderen Seite ist da noch wie eben gesagt, dieses krasse Umfeld, das ich auch absolut wertschätze. Ich bin jeden Tag dankbar dafür, dass ich das habe. Während ich das Interview beantworte, ist grade Edvice (Chimperator) reingeschneit und sitzt hier neben mir und vektorisiert die Grafiken für mein T-Shirt, das ich gestern mit Vasee gebastelt habe. Jetzt kuckt er mich schräg an, weil ich gesagt habe, dass ich was über ihn schreibe. J Wie auch immer, es ist der Hammer, alles selbst machen zu können und sich nicht reinreden lassen zu müssen. 26)  Was verbindet dich und Vasee und ist es schwerer in harten Businesszeiten zusammen Musik zu machen? Wir sind seit Jahren gute Freunde und uns sehr ähnlich, teilen viele Ansichten und während ich das schreibe komm ich mir vor, als würde ich über eine Beziehung schreiben. No Homo. Jedenfalls arbeiten wir echt super zusammen und wie eben schon gesagt, ich bin echt froh, solche Leute um mich rum zu haben. Und die harten Businesszeiten, ach ja, immer das. Was soll ich sagen: Wir kennen es ja gar nicht anders und was soll man auch rumheulen, es geht uns ja super. Es macht auf jeden Fall Spaß und ich glaube, das merkt man bei uns auch. 27)  Wie kann man dich booken, über DLX oder bei dir persönlich über MySpace o.ä. Über Kommvor Booking, bei Chimperator, bei DLX direkt oder mich eben selbst anschreiben. 28)  Wie gefällt es dir bei DLX? Ganz gut. Es gibt Stärken und Schwächen, aber persönlich sind alle super in Ordnung. Man muss viel selbst machen, aber dafür hat man auch alle Freiheiten. Mir läuft gerade Das natürlich gut rein. 29)  Kommt nochmal sowas wie "Wenn man zur Sonne geht"? Wenn es um Doubletimedinger geht, dann werde ich mich echt zurückhalten. Eigentlich wollte ich das nicht mehr machen, weil ich keinen großen Sinn darin sehe. Ihr wisst ja jetzt, dass ich’s kann und zu viel mehr eignet sich das dann auch nicht… 30)  Hat Savas nicht ein Problem damit, dass er auf einem Deluxe Release ist? Ich bitte euch, Savas ist ein erwachsener, intelligenter Mensch. 31)  Wie stehst du zu Rappern mit einer Phimose? Hi Kristof. :-) -Anmerkung der Chefredaktion-: Die Frage kam NICHT von uns. Es ist auch keiner der Redaktion betroffen! ;-) 32)  Ich würde gerne wissen, wer das Mädchen im Clip ist und ob du sie kennst. Sie heißt Lina, ist sehr sympathisch und talentiert, aber ich kenne sie nicht besser als von etwa 3 Stunden Videodreh. Sie und die Crew haben aber hervorragende Arbeit geleistet und ich bin echt glücklich mit dem Video. 33)  Was heißt Tua und seit wann hast du das Tattoo? Tua heißt Tua. Das Tattoo hab ich seit 3 Jahren oder so…  34)  Tua, stimmt es, dass du Sentence auf dem Splash! geschlagen hast? Ja. Aber auf so was muss man jetzt nicht unbedingt stolz sein. 35)  Ihr müsst ihn Fragen:
"Ey, sag mal: Wann gehst du das nächste Mal auf Tuuaaaa?"
Hihi. Du bist der ERSTE, der den Spruch gemacht hat, ich schwöre. 36)  Kannst du das "Soll das alles sein"-Video von dir und Vasee nicht wieder hochladen? Ich fand den Song genial und das Video auch. Danke, aber das war ja nur eine Art Skizze, wo wir selbst das mal gedreht haben um Medienpartnern die Idee näher zu bringen. Ist eigentlich per Unfall im Netzt gelandet. Trotzdem danke für das Lob. 37)  (Wann) kommen denn noch weitere BQ, Orsons oder Soloprojekte? Mal ein Feature-Album mit KAAS hätte was. Mit Kaas was zu machen wäre sehr spannend. Luukie Baby, du weißt, „Siam – Dumm irgendwie, jetzt“ hahaha! Lasst euch überraschen.  38)  Welchen Schulabschluss und welche Ausbildung/Studium hast du absolviert? Realschulabschluss, hab mein ABI abgebrochen. 39)  Welchen Tipp hättest du gerne vor deinem zeitraubendem und Kostenverschlingendem Investment in Rap bekommen und besser wahrnehmen sollen? Was rätst du "Nachwuchstalenten"? Ich glaube, dass Wichtigste ist, dass man konsequent ist. Wer schnell aufgibt und sich entmutigen lässt, der wird keine großen Schritte machen. Außerdem glaube ich, macht man sich den Weg sehr viel schwerer, wenn man falsche arrogante Filme schiebt, oder versucht, unnötig cool zu sein. Gerade „hinter den Kulissen“. Wer den Musikerfilm durchziehen will, der muss sich schon im Klaren sein, dass man da auch Opfer bringen muss. Man arbeitet ewig lange für „nichts“, Beziehungen und Freunde usw leiden da klar drunter, man ´wird echt realitätsfremd teilweise und man hat einfach keine Sicherheiten. Es kann klappen, aber es kann auch nicht klappen. Andererseits gibt es unglaublich viel Schönes, man lernt super Leute kennen, kommt viel rum, fühlt sich ziemlich frei und man kann ziemlich oft ausschlafen. Oder man muss halt so wie ich dieses Jahr Zivi machen, also quasi den Abfuck von beiden Welten abkassieren. Hässlich. Allgemein muss man immer wieder langsam machen, obwohl man vor Ideen schier platzt, weil einem die Rechnungen 40)  Wo willst du in 5 Jahren stehen bzw. angekommen sein? Glücklich und Gesund wäre super. 41)  Was ist produktionstechnisch dein bestes Werk aus eigener Produktion? Schwer zu sagen. Eigentlich bin ich mit allem unzufrieden. Aber das ist bei mir immer so. 42)  Was ist reimtechnisch dein bestes Werk? Also auf Grau ist denke ich „ohne Titel“ ziemlich gut. Da habe ich genau das gesagt, was ich will, auch mit vielen starken Bildern und trotzdem ist da recht viel Technik dabei. „Bruder“ ist stellenweise auch ganz gut gereimt. Aber im Gegensatz zu früher lege ich echt kaum mehr Wert drauf. Ich weiß noch, als ich 15 war oder so, hat Max Herre mal in der Juice (Backspin?) gesagt: Doppelreime sind so eine Sportart der Rapper. Damals habe ich gedacht: Wie kann der so was sagen?? Unglaublich, das macht doch alles aus, das ist doch voll wichtig usw. Heute habe ich das auf jeden Fall verstanden. Klar, wenn jemand schöne Reime hat, dann ist das für den Prozentsatz, der überhaupt versteht, was der da macht, ganz toll, aber ein guter Song ist ein guter Song, das ist die einzige Wahrheit. Und das hat wiederum gar nichts mit Reimstrukturen zu tun. 43)  Was waren deine Lieblingsfächer in der Schule? Sport war super, Kunst auch und ansonsten war ich immer ganz gut in Sprachen und sozialen Fächern. Furchtbar war ich in Naturwissenschaften. In Mathe hab ich mir echt Mühe gegeben und in der 12. Klasse trotzdem Null Punkte gehabt. Das macht man doch normalerweise um „nicht besucht“ darzustellen. Oder um darzustellen: Hoffnungsloser Fall. Also hab ich dann in der 13. aufgegeben und mich so aus einer Wut heraus abgemeldet. Ich war ja eh das Überopfer in der Schule, bin schon von der Grundschule geflogen, dann 3 mal von Gymnasium zu Gymnasium gegangen worden. Ich glaube, ich war echt auch unglaublich nervig. Ich hatte so was von keinen Bock auf all das. Ich konnte mich nie motivieren, was zu lernen, wo ich genau wusste. Ich brauche das NIE wieder. Außerdem habe ich mich immer so „Ass-im-Ärmel“-mäßig gefühlt, wegen der Mucke. Eigentlich hätte ich das schon durchziehen sollen, aber grade die letzten Jahre waren so dermaßen scheiße in der Schule, das hat echt mein Leben gefickt. Was war ich froh, als ich das hinter mir hatte. Aber dann kam auch erstmal ein krasses Loch, mit mal wieder rausfliegen, im Studio wohnen, eklig vor sich hinvegetieren und total am Arsch sein. Das war ne krasse Zeit. Pennerstyle, kein Geld zum Essen. Das war alles nicht so geil, da wo ich gewohnt habe gabs nicht mal ne Dusche. Vandamme und ich haben uns nur weggesoffen. Außerdem hab ich keine Gelegenheit ausgelassen, mich zu boxen. Ich glaub, ich hab das ausgestrahlt. Als ich dann endlich, nach nem Jahr oder so, ne Wohnung, mehr aus Zufall, bekommen hab, ging alles zwar in scheinbar „geordneteren“ Bahnen, aber dann bin ich mit Drogen ausgeartet. Verrückt. Aber unglaublich inspirierend. Wie auch immer, jetzt hab ich mich gefangen. Das war auch das Ende meiner Jugend. 44)  Was sagen deine Eltern zu deinem Weg in die Musik? Kein Bock. 45)  Wie hast du den Fuß in die Tür bekommen? So viel es geht machen. Eine Million Tracks. Und sich organisieren. Wer richtig Musik machen will, muss sich überlegen, was er will und was er machen muss, um das zu erreichen. Damit meine ich nicht: Ich will reich und berühmt sein. Punkt. Sondern: Wie komme ich .in die Juice? Zb… Dann schickt man da halt ein Demo hin. Wie komme ich auf HipHop.de? Dann macht man halt Exclusive Tracks. Man, einfach kreativ sein, gute Youtube -Videos, Myspace -Tracks, wasweißich, heute gibt’s ja unendlich vielen Möglichkeiten, um auf sich aufmerksam zu machen. 46)  Wie wichtig ist es das richtige Netzwerk zu knüpfen und wie bist du das angegangen? Es ist unabdingbar. Ich glaube, wer länger Musik macht und nicht behindert ist, der wird auch ein Umfeld finden, Musiker gibt’s überall, fähige Leute auch. Die meisten meinen es nur nicht ernst. Wer halbherzig Mucke macht, der landet auch nur halbherzig bei den Leuten. Das funktioniert nur ganz oder gar nicht. 47)  Bist du der Meinung, dass du über das musiktechnische hinaus, die Business Ebene gut im Blick hast, und wo besteht noch Verbesserungspotential? Ich hab das notgedrungen im Blickfeld und man muss ja auch Herr über seine Geschäfte sein, aber im Grunde hätte ich gern schon mehr Zeit für Musik und wurde den Businesskram Leuten überlassen, die sich da reingefuchst haben. 48)  Wo liegen noch Entwicklungspotentiale in deiner Tätigkeit als Produzent und Songwriter? Da liegt insofern Potential, dass ich noch wenig in der Richtung veröffentlicht habe. „Graue Musik“, das umgearbeitete Instrumentale von Grau und viel Neues beinhalten wird, werde ich demnächst raushauen. Da wird’s dann mehr auf die Elektro-Tua-Zwölf geben und ich werde mal bisschen den Mund halten. Mehr dazu aber bald.  
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