Sylabil Spill mit ausführlichem Nachtrag zur Debatte um DCVDNS

In der letzten Woche ist die Debatte um die Verwendung der N-Bombe so hochgekocht wie lange nicht mehr. Die Kritik gegenüber DCVDNS und seinem Song Der erste tighte Wei$$e war immens.

Mit ein wenig Abstand meldet sich nun Kopfticker-Signing Sylabil Spill nochmals zur Wort. Seine erste Reaktion las sich noch so:

Sylabil Spill

Wackness hat keine Hautfarbe #watchyourmouthDCVDNS

Nun erklärt er in einem längeren Post, wie er das Verhältnis von Kunstfreiheit und derartig belasteten Begrifflichkeiten bewertet. Zunächst definiert der Xatar-Schützling sein Verständnis von Nischenkunst, die er auch selbst betreibe. Diese sei "radikal waghalsig" und könne genau deswegen unterhaltsam sein. Für die Rezeption dieser Kunstform benötige man übermäßige Deutungs- und Wahrnehmungsfähigkeiten. Fähigkeiten, die nicht jeder Mensch innehat. Als Künstler (und hiermit ist im Kontext des Postings unmissverständlich DCVDNS gemeint) müsse man abwägen, mit welchen Mitteln man seine Nischenkunst platziert.

Das N-Wort sei in dem Augenblick, wo dem Zuhörer die Fähigkeit abhanden käme, einschätzen zu können, dass es sich um eine künstlerische Referenz handele, eine deplatzierte Botschaft. Jedoch unterstelle er DCVDNS nicht, ein Rassist zu sein. Er kritisiere aber den zu leichten Umgang mit einem komplexen gesellschaftlichen Problem. Durch die Anwendung solcher drastischen Stilmittel bringe man sich in eine Position, die automatisch Missverständnisse hervorrufe.

Daher stellt Sylabil Spill am Ende seines Beitrags nachvollziehbare Fragen. In einer Gesellschaft, in der nicht jeder über die gleichen Wissenskanäle und Zugänge zur Rapkultur verfügt, wie kommt das Benutzen dieses Begriffes bei jedem Einzelnen an? Ist das noch Unterhaltung oder fördert es nicht unterschwellig den Rassismus, der eh bereits vorhanden ist?

Ein reflektierter und meinungsstarker Beitrag, den du hier nochmal im Original nachlesen kannst:

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