Sly Cooper: Jagd durch die Zeit (PS3)
Lange hat Sony gebraucht, um sich der Qualität der Cooperschen Abenteuer zu besinnen. So hatten Ratchet & Clank beispielsweise relativ schnell einen PS3-Auftritt und haben sich zwischenzeitlich immer weiter von ihren Serienwurzeln entfernt. Nicht so Sly Cooper . Sly bleibt sich treu, denn bereits auf der PS2 durfte man Seiten aus dem Vermächtnis des Cooper-Clans stehlen und auch in Sly Cooper: Jagd durch die Zeit ist das Familienerbe bedroht. Was ist hier los?


Das Buch ist eine Sammlung von Meisterdiebweisheiten der Familie. Von Generation zu Generation weitergegeben und plötzlich verschwindet Wort um Wort aus dem Buch. Crewhirn Bentley vermutet einen Superschurken hinter dieser Aktion und beschließt seinen Ruhestand aufzugeben, um zurück in die Zeit der Entstehung der jeweiligen Seiten zu reisen. Aus diesem Grund ruft er Sly und die restliche alte Crew zusammen. Diese besteht noch immer aus dem Superhirn Bentley und dem kräftigen Nilpferd Murray und Meisterdieb Sly. Und jeder kann seinen Beitrag leisten: Murrays Van wird von Bentley in eine Zeitmaschine umgebaut wird und ZACK - schon findet sich die Crew im feudalen Japan wieder oder in der Eiszeit oder auch im Mittelalter.






Und ZACK - schon ist es wieder da: das klassische Sly-Feeling. Der diebische Waschbär schleicht, klettert und balanciert wie gewohnt durch die Levels bzw. auf Seilen. Da stört es auch wenig, dass die Missionen sich allesamt sehr ähnlich sind. So müssen wir in jeder Welt quasi dasselbe erledigen. Erst einmal einen Überblick verschaffen und genügend Fotos zur Situationsanalyse sammeln. Anschließend begibt man sich auf die Suche nach dem historischen Verwandten und macht der Gegnerbrut das Leben schwer. Last but not least wartet ein Levelboss darauf, den Arsch versohlt zu bekommen. Highlight hier der Graffiti-Rap-Bär. Die Raps würden zwar nichtmal einen Grundschulfreestylbattle überstehen, aber Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Das Spielprinzip klingt zwar etwas nach Monotonie, allerdings ist Sly Cooper: Jagd durch die Zeit alles andere als langweilig. Darüber hinaus wird das Spielgeschehen immer wieder durch lustige Minispielchen aufgelockert.


Das liegt auch daran, dass der Spieler - wie bereits in den Vorgängern - nicht nur die Rolle von Sly übernimmt, sondern auch  "die Gang" und Slys historische Verwandschaft steuert. So kann man mit Schwergewicht Murray eben nicht schleichen aber ordentlich drauf hauen und Bentley ist aufgrund seiner Behinderung so oder so in der Bewegung eingeschränkt, macht das allerdings mit Einfallsreichtum und entsprechendem Waffenarsenal wett. Darüber hinaus verstecken sich in den jeweiligen Welten allerhand Sammelitems, die der Spieler beim freien Erkunden der Areale einsammeln kann. Die so erschlichene Beute tauscht man im Geheimversteck gegen neue Fähigkeiten u.a. auch den bekannten Fallschirm, der Sly weiter segeln lässt oder besondere Kostüme, die das Suchen der üblichen Flaschen erleichtert.






Technisch sieht Sly Cooper: Jagd durch die Zeit sehr ansehnlich aus. Klar, die Comicoptik muss man mögen, aber alles andere würde nicht zur Serie passen. Darüber hinaus erwarten den Spieler gänzlich unterschiedliche Settings mit viel Liebe zum Detail, die auch noch flüssig laufen. Hier und da kleinere Clippingfehler verschmerzt man da auch mal. Was allerdings sauer aufstößt sind die langen Ladezeiten, die den ansonst sehr positiven Eindruck etwas schmälern. Leider schmälert auch die störrische Kamera hier und da den durchweg guten Eindruck.


Bewertung:

8 von 10


Fazit:
Sly Cooper is back! Sly Cooper: Jagd durch die Zeit bringt das gute, alte Feeling zurück. Überhaupt gibt es auf der PS3 für meinen Geschmack viel zu wenig Jump 'n Run-Games. Das ausgerechnet Sly Cooper nun ein Comeback spendiert bekommt, ist für mich eine echte Freude. Dass das Game dann auch noch so viel Freude bereitet umso mehr. Negativ sind lediglich die Kameraprobleme und die viel zu langen Ladezeiten.




Sly Trilogy [Review]

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